In Flames – Peter Iwers

Wenn man an den Namen In Flames denkt, fallen einem sofort die unzähligen großartigen Live-Auftritte mit genialen Lichtshows ein. Darüber hinaus veröffentlichen die Schweden immer wieder geniale Alben und so steht demnächst mit Siren Charms eine neue Platte in den Regalen. Grund genug um den am Tag nach dem deutschen WM-Sieg in Berlin weilenden Bassisten Peter Iwers ein paar Fragen zu stellen.

CE: Wie ist denn so die Atmosphäre in Berlin, nur einen Tag nach der Weltmeisterschaft?

PI: Es ist großartig. Wir sind zwar erst heute angekommen und haben nicht so viele Fußball-Fans auf der Straße erlebt, aber ich habe gehört, dass morgen eine große Party steigen wird.

CE: Kommen wir gleich zum neuen Album Siren Charms, wie sind denn die Erwartungen nach eurem Nummer-1 Album Sounds Of A Playground Fading?

PI: Ich habe darüber vor deiner Frage eigentlich gar nicht nachgedacht. Wir haben eigentlich keine Erwartungen wenn wir Alben veröffentlichen. Wir veröffentlichen ein Album auf das wir 100% stolz sind und da hoffen wir dann, dass die Leute es mögen. Auf Verkaufszahlen und so weiter konzentrierst du dich eigentlich nicht wenn du Musik machst. Du machst was dir selbst gefällt und dann hoffst du natürlich dass es den Leuten auch gefällt. Du kannst ein neues Album aber nie wirklich mit vorhergehenden Alben vergleichen. Was immer passiert passiert, wir sind stolz darauf und ich glaube die Leute werden es mögen.

CE: Wann habt ihr eigentlich mit den Arbeiten begonnen?

PI: Ich würde sagen am Ende des letzten Sommers. Björn hat Demos von ein paar Ideen aufgenommen und uns gezeigt, das war ein paar Monate bevor wir ins Studio gingen. Wir haben dann bis wir ins Studio gingen daran gearbeitet. Wir haben dann auch im Studio weiter an den Songs gearbeitet. Es war also ein langer Songwriting-Prozess auch im Studio noch. So läuft es aber normalerweise bei uns ab. Es waren also ca. 6 Monate zwischen Demo und der wirklichen Aufnahme der Songs.

CE: Es ist ja ein sehr eingängiges Album geworden ohne jedoch auf härtere Parts wie Everything’s Gone zu verzichten. Habt ihr etwas in Songwriting-Prozess geändert?

PI: Nicht wirklich. Björn schreibt alle Riffs dann arrangieren wir die Songs und erst dann schreibt Anders seinen Gesang dazu. Dieses Mal hat anders den gesamten Gesang im Studio geschrieben und wie schon gesagt der Großteil der Songs wurde erst im Studio finalisiert. Wenn wir aber ein Album machen, dann versuchen wir nicht alles gleich zu machen wie beim letzten Album. Das ist aber auch natürlich.

CE: Für mich liefert Anders die beste Gesangsleistung seiner Karriere. Emotional auf der einen Seite in Through Oblivion oder With Eyes Wide Open, kraftvoll dann aber wieder in When The World Explodes. Hat er irgendetwas gemacht um sich zu verbessern?

PI: Da stimme ich dir zu, ich glaube es liegt aber einfach daran, dass er mehr singt. Am Anfang unserer Karriere war er zu 100% ein Death Metal Sänger. Die Stimme ist ja sein Instrument und da ist es auch so wie bei uns, bei mir zum Beispiel als Bassist, je mehr du spielst, desto besser wirst du. Du willst dich ja weiterentwickeln und auch neue Dinge probieren und er hat sich halt gut weiterentwickelt was das clean singen angeht und es klingt großartig und da wollte er einfach mehr clean singen. Wir wollen aber auch nie vergessen, dass wir härtere Musik machen, denn aus dieser Richtung kommen wir ja auch.

CE: Hattet ihr auch Gäste auf dem Album, ich würde meinen der Refrain von When The World Explodes klingt jetzt nicht ganz nach Anders.

PI: Ja, das ist eine schwedische Opernsängering, ihr Name ist Emilia Feldt. Ich weiß jetzt nicht so viel über ihre Musik da jetzt Opern ein ganz anderes Genre ist, aber dort ist sie doch sehr bekannt. Sie kam erst nach den Aufnahmen dazu und das Ergebnis wurde uns erst später präsentiert. Aber es ist großartig, es sorgt für Abwechslung und sie hat einen großartigen Job gemacht. Aber außer ihr war sonst nur die Band beteiligt.

CE: Ihr habt ja die letzten Alben immer zu Hause in Göteborg aufgenommen, für Siren Charms seid ihr aber nach Berlin in die Hansa Studios gewechselt. Wie kam diese Entscheidung?

PI: Zuerst haben wir einmal unser Studio in Göteborg verkauft. Wir haben realisiert dass wir die einzigen waren, die dort oft genug hingekommen sind. Heutzutage nimmt man Gitarren, Bass und so weiter einfach zu Hause auf. Du mietest nur ein Studio für einen schönen Akustikraum für Schlagzeug oder ein Klavier oder auch Gesang. Wir haben dann das Studio verkauft, da es einfach nicht so funktioniert hat wie wir es uns vorgestellt haben. Anders hat dann nach Studios gesucht und das Hansa Studio gefunden und es war einfach eine großartige Möglichkeit für uns in einem Studio aufzunehmen, in dem schon so viele großartige Künstler waren. Wir haben das ja auch früher schon gemacht, dass wir einfach weg von zu Hause sind um uns ganz auf das Album und die Aufnahmen konzentrieren zu können, ohne Ablenkung.

CE: Kannst du mir etwas über den Inhalt des Albums erzählen?

PI: Allzu viel leider nicht, da das die Aufgabe von Anders ist. Er hat sich sehr viele mit ausgebrannten Leuten und Leuten mit Drogenproblemen beschäftigt und das hat ihn inspiriert über das Thema zu schreiben, wie fehlplatziert du in dieser Welt sein kannst. Er hat das dann noch mit ein paar Punkten aus der griechischen Mythologie kombiniert und hat dann dieses fast poetische Thema geschaffen.

CE: Mit Rusted Nail ist ja auch schon das erste Video veröffentlicht. Wieso gerade dieser Song?

PI: Wir haben viele großartige Songs auf diesem Album und daher ist es uns echt schwer gefallen einen Song auszuwählen. Daher haben wir die Plattenfirma entscheiden lassen, und die fanden, dass Rusted Nail das Album am besten repräsentiert. Es ist einfach schwierig, denn wenn du so viel Zeit investiert hast und immer noch mittendrin bist, dann ist alles für dich gleich gut. Da macht es schon Sinn, dass ein Außenstehender die Entscheidung übernimmt, welcher Song nun das Album am besten repräsentiert. Ich stimme ihnen da voll zu, es ist ein großartiger Song der auch schön zeigt, wie das neue Album klingen wird.

CE: Es ist auch relativ lustig zu sehen, dass sehr viele Coverversionen von diesem Song bereits online zu finden sind. Schaust du dir sowas auch an?

PI: Ja das ist fantastisch. Jedes Mal wenn ich online gehe schaue ich was Leute über uns schreiben, schaue mit solche Videos an. Wir sind froh darüber, dass wir eine Band sind, die die Leute gerne covern, es ist echt fantastisch.

CE: Sounds Of A Playground Fading wurde ja über Century Media veröffentlicht. Siren Charms kommt über Sony. Was kannst du mir über den Wechsel des Labels sagen?

PI: Es ist immer gut wenn man sich nach vorne bewegt. Wie bei unserer Musik wollen wir eine Sache nicht doppelt machen. Century Media haben einen großartigen Job gemacht, aber nun wollten wir eben einen Schritt weiter gehen und etwas Neues machen. Wir wollten einmal schauen, wo uns diese Zusammenarbeit mit Sony führen kann.

CE: Ihr habt alle Sommer-Festivals gecancelt, habt aber nun schon eine Tour im Herbst angekündigt. Was erwartet ihr euch von der Tour?

PI: Viel Spaß zu haben. Wir haben die Band vor einer langen Zeit gegründet um Spaß zu haben um unsere Musik vor Leuten zu spielen. Jetzt waren wir seit über einem Jahr nicht mehr auf Tour und freuen uns schon wieder live zu spielen, viele bekannte Leute zu treffen und einfach für unsere Fans zu spielen. Es wird eine großartige Tour, wir werden eine coole Show machen, so wie immer eine coole Lichtshow und eine coole Produktion haben.

CE: Wie viel Einfluss hattet ihr in die Auswahl der Vorbands Wovenwar und While She Sleeps?

PI: Es ist so, dass wir schon sehr viel Einfluss haben, aber wir bekommen immer Vorschläge von den Agenturen. Wovenwar waren schon Freunde von uns als sie noch mit As I Lay Dying unterwegs waren. Als wir gehört haben, dass sie diese neue Band gestartet haben wollten wir sie auf Tour dabei haben. Wir versuchen immer Freunde mit zu haben, haben aber auch immer Bands dabei die uns empfohlen werden, ja und While She Sleeps wurden uns empfohlen und so sind sie nun dabei.

CE: Du hast ja auch ein Restaurant in Göteborg, das 2112, was können Leute erwarten wenn sie dort hinkommen?

PI: Man erwartet eine sehr relaxte Atmosphäre, die besten Burger, wir sind ein Burger-Lokal, haben 15 verschiedene Burger im Angebot, viele verschiedene Biere, die Musik ist nicht zu laut aber cool, das Essen ist großartig aber auch nicht zu teuer. Jeder ist willkommen und kann eine schöne Zeit dort erwarten.

CE: Wie geht es eigentlich Jesper? Bist du noch in Kontakt mit ihm?

PI: Ja klar, er ist immer noch einer meiner besten Freunde. Wir treffen uns oft, gehen auf einen Kaffee oder zusammen essen. Wir wohnen nur ca. 1 km voneinander entfernt so treffen wir uns so oft es geht.

CE: Gibt es eine Möglichkeit, dass er zu In Flames zurückkehrt?

PI: Niclas ist jetzt der Mann, aber wenn das jemals stattfinden sollte, dann müssten wir es wie Iron Maiden machen und mit drei Gitarristen auftreten.

CE: Dann wäre ich schon wieder am Ende, die letzten Worte überlasse ich dir.

PI: Danke an alle für den Support und ich hoffe wir sehen uns im Herbst.

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