Arbor Ira – Meine Träume, Vergangene…

Band: Arbor Ira
Titel: Meine Träume, Vergangene…
Label: Naturmacht Productions
VÖ: 2010
Genre: Death/Doom Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by Robert

Recht still war es um die 1997 gegründeten Arbor Ira geworden. Satte vier Jahre hatte man sich Zeit gelassen um den Nachleger des 2006 releasten „Und Krankt mein Selbst vor Leidenschaft“ einzustanzen. Mit „Meine Träume, Vergangene…“ hat man eine gelungene Melange aus Death und Doom Vibes in der Hinterhand. Was für unwissende aufgrund des Titels auf etwas anderes schließen lässt sei gleich gesagt, hier bekommt man nicht die melancholische Traurigkeit, nein wohl eher einen Dampfhammer der alles Platt macht.

Mit einem Wums preschen die Ostdeutschen sofort hinter den Barrikaden hervor. „A Day Is Born“ wirkt rhythmisch für mich etwas stark an nordische Death Metal Kapellen a la Amon Amarth angelehnt. Was auch dieser sehr rollende, dreckige – groovende Sound bestätig. Hammerwerkt mit dem man uns gleich die Ohren durchbläst. Schnöder Death Metal? Mitnichten, denn durch technische Raffinessen und gefinkelte Zusätze schmückt man den soliden Death Sound gekonnt aus. Sehr gute Kombination, als auch Wechselspiel das man hier für den Start des Reigens geschaffen hat.

Besonnener rückt man zu Beginn von „Unlebendig“ daher. Dabei schafft man eine sehr gemütliche Stimmung zum Zurücklehen. Etwas mehr geht es hier zwar in die melancholische Ecke, allerdings versucht man nicht uns da mit tiefsinnigen Gefühlen zu malträtieren. Eher im Gegenteil immer wieder prescht man hasserfüllt hervor und vollzieht so ein sehr gutes Wechselbad der Gefühle. Besonders gelungen sind dabei die doomigen Abrundungen ausgefallen, denen immer wieder rollende Death Metal Vibes hinterherjagen.

Im nordischen – hymnischen, leicht Pagan lastigen Klang wird „Platz der Sorgen“ angestimmt. Erinnert nicht nur durch seine dunklen Unterbrechungen etwas mehr an alte Amorphis Sachen. Auch alte Sentenced Fans wird eine volle Breitseite geboten. Es wundert mich durchaus wie man Melancholie, barsche Melodien und hymnische Ansätze so dermaßen geil verbinden kann. Das so etwas durchaus geht vollführen uns die Herrschaften Punktgenau bei diesem Stück.

Wieder deutlich sanftmütiger gibt man sich als Einstimmung für „Here I Wait for You“. Liebliche Streichereinheiten bahnen vorerst den Weg, doch Vorsicht hier ist keine genüssliche Runde im entstehen, auch wenn man dieses trügerische Bild vorerst zaubert. Ab gut 2 Minuten drückt man uns dermaßen auf das Trommelfell, mit infernal schallendem Doom/Death das es selbige fast zum Platzen bringt. Gute Phasenweise vorgetragene Nummer, bei der einerseits der Genießer beider Soundelemente vollends auf seine Kosten kommt. Vor allem die Doom/Death Parts sind ein Glanzstück vor dem Herrn.

„Gift“ wird deutlich hasserfüllter und binnen Sekunden deutlich straighter durchpflügt. Mit schnalzendem Doom/Death wird auch hier auf allen Fronten gezündelt was im Reservetank noch drinnen ist. Sehr zäh und das liebt man bei solchen Stücken, die teils geisteskranken, kreischenden Shouts bieten die dazugehörige Komplettierung zu den langatmigen Grooves. Doch sei man sich auch hier versichert das auch flottere Ausbrüche zum Vorschein kommen. Mit dieser Vollendung bietet man so ziemlich alles was einen komplexen Track ausmacht. Allerdings führt man uns sehr gediegen in die einzelnen Passagen des Stücks. Alle Soundfarbschattierungen werden dabei bedacht und das nach einem sehr guten, ausgewogenem Prinzip.

Nach dem doch sehr zähen und dunklen Vorgänger wird es zu Beginn von „Winter im Herz“ deutlich lichter. Doch lange frönt man auch hier nicht den clear Ansätzen, nein vielmehr lenkt man es in eine straighte Doom/Death Richtung, welche äußerst dreckig – rotzend durch die Boxen daher rattert.

Kurz abgebremst und schon rotiert der Rausschmeißer „Every Day“ wie schon der Opener gehörig flott daher, eben erneut auch im nordischen Death Metal Prinzip. Dennoch hat zeigt man sich erneut von einer sehr experimentierfreudigen, technisch verspielten Seite. Nachdem sehr ausgewogenem Prinzip bahnt man sich den Weg und vollführt noch einmal einen ausgefeilten Doom/Death Happen der besonderen Art.

Fazit: Coole Mischung die, die Jungs drauf haben. Ein sattes Wechselbad der Gefühle wo man zwischen Melancholie, bahnbrechender – drückender Härte und feinfühligen Soundgefilden einiges aufsucht. Auch diese Herrschaften bieten eine nicht alltägliche Musik aus dem härteren Bereich die sich jene zulegen sollten denen schnödes Härtewerk nicht in den Kram passt.

Tracklist
01. A Day Is Born
02. Unlebendig
03. Platz der Sorgen
04. Here I Wait for You
05. Gift
06. Winter im Herz
07. Every Day

Besetzung
Herr Blum (voc)
Pille (drums)
Filou (guit)
Black Aries (guit & keys)
Heresy Arch (bass)

Internet
Arbor ira official Website
Arbor Ira @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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