Ben Kuzay – Perpetual Reign

Band: Ben Kuzay
Titel: Perpetual Reign
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Neoclassical Heavy Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Ben Kuzay wird wohl im alten Europa ein eher unbeschriebenes Blatt sein. Erst nach genauer Nachforschung war auch mir bewusst dass ich den Burschen live mit Wykked Wytch schon mal gesehen hatte. Schon damals stach er mit seinem Spiel gegenüber dem Rest dieser Truppe hervor. Zusätzlich zur Arbeit als Bass und Gitarrenlehrer hat er ein Projekt gegründet das seinen Namen trägt. Bereits ein Album mit Namen „In the Halls of the Punisher“ wurde 2007 veröffentlicht. Nun ist er mit „Perpetual Reign“ zurück und kann nahtlos dort anknüpfen. Was erwartet einen unwissenden wenn er Ben und sein Material nicht kennt. Nun kurz erklärt es handelt sich um eine Art Neoclassical Heavy Metal. Ein reines Instrumental Album ist immer so eine Sache, aber man muss neidlos zugestehen dass er es mit seinen 8 Tracks schafft auch totale Verweigerer zu begeistern. Dabei wandelt er auf sehr durchgemischten Pfaden, dennoch sind die 80er Roots vor allem etliche Einflüsse aus den NWOBHM Bereich die maßgeblichsten Linien die hier den Rundling ausmachen.

„Vortex“ kommt sehr heroisch und doch etwas dunkler rüber. Der längere Basseingang ist sehr gut verdaulich und hier soliert Ben zwischen verspieltem Spiel und fast schon Manowar lastigem De Maio Spiel. Coole Mischform die sehr zu beeindrucken vermag.

Sehr NWOBHM angehaucht und auch um Ecken teutonischer rattert nun „On Top of the World“ daher. Superber 80er beeinflusster Song der immer wieder von den Gitarren her an eine Mischform aus Iron Maiden und Manowar erinnert. Gute Abgehmucke wird uns hier zu teil. War man vorhin noch etwas verspielter so dröhnt dieser Song mehr für die Abgeh- bzw. Bangerfraktion.

Noch etwas Old School lastiger geht es mit dem Titelstück „Perpetual Reign“ weiter. Hier allerdings ist nur der Bass ganz astrein in diesem Gewässer angesiedelt. Zwar klingt die Gitarrenarbeit ebenfalls wie etwas älterer britischer Stahl, doch auch viele Einflüsse aus dem amerikanischen Bereich sind hier zu nennen. Gut vermischt und ausgewogen hält man diese am Laufen. In verschiedenen Phasen geleitet uns hier der Virtuose durchs Programm. So erschließt sich einem hier eine verspielte Landschaft, aber auch straighte, treibende Passagen donnern hier gewaltig. Besonders hervorzuheben sind hier einige Doom Breaks die bis tief in die Magengegend gehen.

Symphonischer, aber auch rotziger geht es mit „Fantasy Girl“ weiter. Der Rhythmus erinnert mich aufgrund des starken melancholischen Gefühls das uns hier zu Teil wird etwas an die aufgelösten Timo Rautiainen & Trio Niskalaukaus. Sehr trauriger Song auf der einen Seite, aber auch an und ab etwas heroischer kommt hier das Mischverhältnis rüber. Superber Genusstrack der mit viel Gefühl eingespielt worden ist. Weitreichende Läufe entführen hier und zwischendurch geht etwas eingängiger die Post ab.

Galoppierend und mit viel Banger Ästhetik kommt nun „Ascension“ daher. Deutlich simpler dröhnt dieser Track. Zwar gibt es einige wilde Soligewitter, diese sind aber nur ganz kurz und schon tritt uns Großmeister Kuzay gehörig mit viel Kraft ins Hinterteil. Sehr aufwühlende Elemente komplettiert man hier mit etlichen Melodie Passagen. Bass und Gitarre duellieren sich hier sehr amtlich und dies ist eine weitere Bereicherung beim Stück.

„Where Dead Villains Lurk“ klingt sehr traurig und ruhig. Das zieht ganz schön runter und solche Gefühlsstarken Songs sind einfach der Hammer. Erinnert mich vom Spiel her an etliche Starts von ruhigeren Maiden Songs aus der The X-Faktor Phase. Vor allem auch durch den sehr dunklen, orchestralen Einschlag. Darum erinnert das Stück auch sehr stark an „The Sign of the Cross“ zum Beispiel.

Nahtlos mündet dann alles ins nun folgende „Homage to Hated Heroes“ gleich vom Fleck wird es deutlich lichter. Flott treibend dröhnt hier die Maschinerie, aber auch kleinere funkige Basseinlagen sind hier am Laufen. Sehr witzige Mischform die uns hier Ben bietet. Einerseits höre ich z.B. Anthrax raus, aber auch ein weiteres Mal Iron Maiden. Die Synthyeinlagen allerdings sind sehr europäisch und werden z.B. auch von den andalusischen Rockgöttern von Medina Azahara verwendet. Sehr beeindruckend was sich hier im Gehirn des Musikers fest gesetzt hat. Sehr imposant was er hier aus dem Hut gezaubert hat.

Das längste, als auch monumentalste Stück mit dem Titel „Murdering Angels (Just for Fun)“ steht zum Schluss. Hier knallen dem Amerikaner alle Sicherungen durch. Nach dem Massaker am Kirchenchor gibt es fast schon Black Metal lastige Beats, dann kickt er uns in die leichte Power Metal lastige Richtung und immer wieder unterwandert er das Konzept mit symphonischen Beigaben. Auch kleine melancholische Stopps sind auszumachen und diese komplettiert man mit einem dunklen, drückenden Sound. Der Jung ist einfach unglaublich was er uns hier vom musikalischen Standpunkt aus gesehen bietet.

Fazit: Die Songs von Ben muss man einfach mal gehört haben. Der Bursche ist ein Musiker wie man in selten findet. Auch wenn man kein Freund von Instrumental Alben ist gefallen einem die Songs die hier eingestanzt wurden. Ideen- und Einfallsreichtum kennen bei Mr. Kuzay keine Grenzen. Technische Musikkunst auf höchster Ebene.

Tracklist:

01 Vortex
02 On Top of the World
03 Perpetual Reign
04 Fantasy Girl
05 Ascension
06 Where Dead Villains Lurk
07 Homage to Hated Heroes
08 Murdering Angels (Just for Fun)

Besetzung:

Ben Kuzay (all instruments and arrangements)

Live: 

Allen Sklar(drums)
Daniel Kuzay (keys & guit)
Barry Kuzay (guit & keys)

Internet:

Ben Kuzay Website

Ben Kuzay @ Facebook

Ben Kuzay @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles