Blind Faith – From Tom Galley The Creator Of Phenomena

Band: Blind Faith
Titel: From Tom Galley The Creator Of Phenomena
Label: Massacre Records
VÖ: 2010
Genre: Melodic Rock
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Beim Bandnamen Blind Faith denke ich unvermindert an die Soupergroup bestehend aus Eric Clapton, Ginger Baker und Konsorten mit denen mich ein alter Arbeitskollege immer gequält hat. Aber halt hier handelt es sich um ein legitimes Metal Projekt von Tom Galley der sich einige Gäste für sein Projekt „From Tom Galley The Creator Of Phenomena“ eingeladen hat. Das Projekt wurde von Tom Galley und Wilfried Rimensberger ins Leben gerufen und in den 80er als auch 90er Jahren konnten die Jungs einige Scheiben veröffentlichen die eine gute Resonanz hervorgerufen haben. Mit dieser Scheibe, welche via Escape Music veröffentlicht wurde handelt es sich wohl nur mehr um ein Solo Projekt. Zu solchen Sachen mag man stehen wie man will schlussendlich wenn man sich einmal durchs Album durchgehört hat stellt man fest das es sich an sich um ein gutes Album handelt, aber es eher als Sampler rüber kommt.

Der Opener „The Sky is Falling” kommt sehr sachte daher und sofort erkennt man ohne Umschweife wer hier die Vocals beigesteuert hat. Mike DeMeo verleiht dem Stück seine gewisse Note und mit der stampfenden 80er lastigen Hard Rock Rhythmik klingt das Machwerk etwas nach Rainbow meets Dio. Auch stimmlich wandelt der Gute auf sehr ähnlichen Pfaden und das wird vor allem jene Fans erfreuen die noch immer um den leider viel zu früh verstorbenen Ronnie trauern. Doch auch leichte Black Sabbath Züge sind raus zu hören die etwas an die Tracks vom Album „Tyr“ erinnern. Zu den stampfenden Rock Rhythmen gesellen sich leichte hymnische Züge die den Track etwas wechselhafter erscheinen lassen. Guter Beginn muss man neidlos zugeben.

Mehr in der traditionellen 80er AOR Schiene ist nun „Blind Faith“ verwurzelt, auch wenn der Start etwas anderes erahnen lässt. Grenzgenial sind die Streicher Einlagen die man immer wieder ins Gesamtkonzept nimmt und das Stück sehr gut erweitern. Netter, straighter Abgehrocker mit erdigen Gitarren die dem Ganzen noch zusätzliche Note verleihen.

„Fighting“ beginnt sehr Power Metal lastig und auch weiterhin baut man auf diesen Genre Style auf, auch wenn man das ganze deutlich rockiger rüber bringt. Dazu passt ja nur einer und dieses Muskelpaket wurde auch eingeladen. Ralf Scheepers passt zu dieser Rhythmik wie die Faust aufs Auge. Allerdings lenkt er mit seinem Gesang nicht in die Primal Fear Ecke, nein eher erinnert mich das Stück an einige flockigere Tracks der Gamma Ray Ära wo auch Meister Scheepers im Line Up war. Gute Abgehmuck die viel Eindruck zu schinden vermag.

Wo Tony Martin drauf steht ist auch selbiges drinnen und so verwundert es kaum dass „Liar“ dermaßen zu beeindrucken vermag, was wohl auch an meinem Fable zu dem Sänger liegt. Ein wirklich starker Song der sich nahtlos zu den voran gegangenen Stücken einreiht. Sehr wuchtiger Track mit leichten hymnischen Zügen, welch aber immer wieder durch eine treibende Rhythmik in die Power Ecke gedrängt wird. Superbes Stück und vor allem die an und ab immer wieder kehrenden Hintergrundarrangements komplettieren den Song bestens.

Ach du meine Güte Robin Beck hat „I was gonna tell you tonight” eingesungen. Man mag zu Kommerzialisierung dieser AOR Dame stehen wie man will, aber ein gutes Organ hat sie und das präsentiert sie uns auch bei diesem Song. Deutlich verträumter kommt dadurch der Song rüber und somit tendiert der Song etwas mehr in die Schmuseecke. Durchaus erinnert sich meine Wenigkeit an alte Sampler des Kuschelrock Samplers. Wer es sich also mit seiner Angetrauten gemütlich gemacht hat den kann man das Stück wärmstens empfehlen. Das Stück selbst hat seinen Reiz, auch wenn es nicht ganz mit den Vorgängern mithalten kann.

Deutlich stärker rückt man nun „Angels don’t cry“ nach, welches von Salute Vocalisten Mikael Erlandsson gesanglich sehr stark wieder gegeben wird. Erdiger Rocksound der hier hernieder prasselt. Weiterhin verbleibt man im AOR Bereich, allerdings spiegelt man diesen nur im Refrainteil stärker wieder. Die restliche Spielzeit nützt man gelungen uns mit herben Rockriffs die Gehörgänge durchzublasen.

Verspielter, als auch deutlich lieblicher schreitet man nun mit „If you love her“ voran. Was als sehr besonnener Anfang begonnen hat wird auch weiter verfolgt, allerdings rückt man alles in eine etwas monumentalere, dunklere Richtung. Sehr stattlicher Track den man uns mit einer enormen Wucht vorträgt, aber ohne dabei auf gewisse idyllische Züge zu verzichten.

Sehr Massentauglich startet nun „House of Love“. Mehr im breitentauglichen Gefilde wird auch weiter gemacht. Auch wenn Rob Moratti gesanglich sehr gut rüber kommt, versinkt das Stück selbst zu sehr im radiotauglichen Eck und befördert das Konzept etwas ins zu kommerzielle Eck.

Mit einem Rück kehrt man mit „Don’t ever give your heart away“ auf die traditionellere Melodic Rock Schiene zurück. Herbe, erdiges Riffing trifft gekonnt auf einen etwas träumerischen Gesang. Sehr gute Kombination die nicht unbeeindruckt lässt und etwas mehr in die shakige Richtung ausgerichtet wurde.

Yes werden sich erdige Rockhasen bei „One more chance“ denken. Klassischer, erdiger, amerikanischer Rocksound der an letzter Stelle steht. Sehr shakige Rhythmik die uns mit dem guten Gesang von Terry Brock schmackhaft gemacht wird. Im Refrainteil wartet man kurzzeitig mit hymnischeren Allüren auf, doch schon prescht die Rhythmusfraktion wieder gekonnt hervor und lenkt wieder alles in erdig rockende Gewässer.

Fazit: Wie schon erwähnt das Album an sich weiß bis auf kleinere Durchhänger zu gefallen, allerdings fragt man sich ob dies nicht eher als Sampler als ein legitimes, eigenständiges Album durchgeht. Wie auch immer, wenn man etwas für seine Rocksammlung sucht wird man durchaus fündig.

Tracklist:

01 The Sky is Falling
02 Blind Faith
03 Fighting
04 Liar
05 I was gonna tell you tonight
06 Angels don’t cry
07 If you love her
08 House of Love
09 Don’t ever give your heart away
10 One more chance

Besetzung:

Tom Galley

Internet:

Blind Faith @ Myspace

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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