Cheeno – The Next Step will be the Hardes

Band: Cheeno
Titel: The Next Step will be the Hardes
Label: Prevision Music
VÖ: 2008
Genre: Alternative Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Rotzfrecher Rock mit einigen rauen Elementen und einer gehörigen weiblichen Sängerin ist genau euer Milieu, dann kann ich nur Cheeno empfehlen. Jennie Kloos (voc), Joey Siedl (guit), Phil Hillen (guit), Carsten Pinkle (bass) und Mike Müller (drums) stehen bei Prevision unter Vertrag und mit 1. Dezember wird ihr neuestes Machwerk „The Next Step will be the Hardes“ und das bietet eine gute Bandbreite aus harten Rhythmen und gefühlvollen weiblichen Gesangslinien gleichermaßen.

Mit einem recht witzigen, schizoiden Klangintro wird „Bo-toxx mind Society“ eingeläutet, gleich im Anschluss hämmert das Material der Truppe sehr dreckig und mit einer gehörigen Brise von rotzfrechen Momenten aus den Boxen. Treibende Klänge hat man hier für uns parat die ein ruhiges rum sitzen kaum zulassen. Die Frontdame besticht mit einem guten Organ. So vereint das hübsche Mädel einige Gesangslinien. Im ersten Moment besticht sie mit lieblichen, verträumten Gesang und gleich Sekunden später trägt sie ihren Gesangsbeitrag mit einer ordentlichen Rockröhre vor. Der recht groovige Sound den man hier geschaffen hat lädt zum ordentlichen Abshaken ein. „64ad“ nimmt von Beginn an eine sehr temporeiche Fahrt auf. Rotzende Elemente an allen Ecken und Enden, die ordentlich rau in Szene gesetzt wurden, vor allem die Seitenfraktion zeigt sich hier von der rauen, bretternden Seite. „Invisible“ ist nun um Ecken härter und galoppierender ausgefallen. Ein richtiger Donnerschlag, bevor man nun besonnene Gefilde aufsucht. Hier bewiest Madame viel Gefühl und versüßt das Zuhören mit ihrer lieblichen Stimme. Dadurch wird gleich klar das wir es hier mit einer sehr starken Sängerin zu tun haben. Denn bei den immer wieder vorkommenden Wechsel in die rauere Ecke besticht sie wieder mit ihrer ordentlichen Rockröhre. Zu Beginn von „Buddhistic hands“ erschallen sehr orientalische Klänge die sehr ruhig, dafür aber sehr stark rüber kommen. Dass man genau diese Soundelemente eingebaut hat, überzeugt mich von Beginn an, da ich ja auf solche Dinge voll abfahre. Nach diesem Zwischenspiel geht es gleich Nahtlos über zu „@“ und hier rockt man zu Beginn zwar etwas verhalten, doch die Geschwindigkeit nimmt immer mehr zu, bevor wieder ordentlich das Haus gerockt wird. Auch hier hat man einige Wechsel in die besonnene Ecke einfließen lassen, jedoch verweilt man hier etwas kürzer. Von der sehr verträumten Seite zeigt man sich nun bei „You“. Liebliche Klänge stehen hier an der Tagesordnung, die viel Spielraum für Träumereien lassen. Nach dieser Ruhepause, besticht man nun bei „Pacman“ wieder mit etwas flotteren Klängen. Raue Rhythmen an allen Ecken und Enden. Hier überzeugt Jennie streckenweise mit ordentlichem Gebrüll, bevor sie sich wieder von der gefühlvollen Seite zeigt. Diese Wechsel kommen immer wieder vor und machen den Track recht farbenbunt. Mit einem experimentellen Soundelement serviert man uns mit „“…““ ein sehr tolles Zwischenintro. Hier beweisen die Herrschaften dass sie viele Ideen haben, die sie auch im instrumentalen Bereich verarbeitet haben. Nahtlos geht es nun auch schon mit „Silizium“ weiter. Ein gutes rotzendes Rockstück mit vielen scharfen Ecken und Kanten. Auch die verträumte Seite kommt an und ab wieder zum Vorschein, dennoch etwas verhaltener. Der Duettgesang der hier immer wieder rauszuhören ist macht das Ganze etwas komplexer und unterm Strich ist ihnen eine weitere Rockgranate gelungen. Recht zackig und mit vielen treibenden Rockrhythmen wird nun bei „Go“ weiter gewerkelt. Viele moderne Ideen hat man hier im Gesangsbereich verarbeitet, aber im Prinzip behält man den eingeschlagenen Weg bei und lässt sich nicht auf überladene Spielereien ein. Das ist auch gut so, denn genau dadurch wirkt das Material der Truppe recht authentisch. „Into a new State“ besticht nun wieder von der sehr verträumten Seite. Sanfte Klänge fährt man bei diesem Zwischenspiel auf, bevor es nun mit „WHEREAMINOW“ weiter geht. Hier wird weiterhin die Rockfahne hoch gehalten, wenn auch mit vielen moderneren Soundelementen. Der bretternde Gitarrensound ist eine Wucht und die rauen Momente werden nur durch den sehr lieblichen Gesang unterbrochen. „Floor no7″ startet zwar etwas verhalten, doch binnen Sekunden rockt und rollt man wieder an allen Fronten. Eine recht rotzfreche Nummer hat man hier geschaffen und auch der Gesang klingt hier wieder etwas rauer und rotziger. Von der Machart sehr ähnlich ist nun „Bye Sequence“ ausgefallen. Jedoch blicken die lieblichen Momente stärker durch und der härtere Anteil rückt immer mehr in den Hintergrund. Dies hat man wirklich gut in Szene gesetzt, dass man auf eine tolle Soundreise mitgenommen wird. Ein modernes funkiges Instrumentalstück ist den Herrschaften mit „Dragonfly Rise“ gelungen. Macht viel Laune die Nummer und vor allem zeigt man sich hier sehr verspielt und kredenzt uns einige soundtechnische Schmankerl. Mit viel groove unterm Hintern ist nun „So Shy/The Final Act“ ausgefallen. Temporeicher, bretternder Sound steht hier am Speiseplan und dennoch hält man immer wieder einige Ruhepausen ein, die sind aber sehr kurz und etwas melancholischer ausgefallen. Abgerundet wird der Silberling mit „The Next Step will be the hardest“, welches mit einem guten Soundtintro überzeugt, bei dem man viele elektronische Spielereien einfließen hat lassen, bevor man wieder traditionellere Rockrhythmen abliefert. Doch bleibt man hier eindeutig mehr auf der melancholischen Seite und auch sehr harte Arrangements kommen zum Zuge. Richtig schön Crossover wird hier gewerkelt und bietet so eine gute Abrundung für ein glanzvolles Stück in Sachen moderner Rockgeschichte.

Fazit: Rock muss nicht immer altbacken klingen, denn diese Truppe besticht mit vielen modernen Einflüssen die sie gut mit traditionellen Klängen vereint haben. Tolle Leistung und ein Glanzstück, das ich jedem Fan des Rock ans Herz lege der es auch moderner mag.

Tracklist:

01. Bo-toxx mind Society
02. 64ad
03. Invisible
04. Buddhistic hands
05. @
06. You
07. Pacman
08. „…“
09. Silizium
10. Go
11. Into a new State
12. WHEREAMINOW
13. Floor no7
14. Bye Sequence
15. Dragonfly Rise
16. So Shy/The Final Act
17. The Next Step will be the hardest

Besetzung:

Jennie Kloos (voc)
Joey Siedl (guit)
Phil Hillen (guit),
Carsten Pinkle (bass)
Mike Müller (drums)

Internet:

Cheeno @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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