Coma – Excess

Band: Coma
Titel: Excess
Label: Mystic Production
VÖ: 2010
Genre: Nu Metal/Rock 
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Nu Metal/Rock aus dem Polenland heißt es mit Coma. Lodzer Mannschaft sind in ihrem eigenen Land schon ein richtiger Renner. Bei uns sind sie aber im Gegensatz völliges Neuland, ob das auch daran gelegen haben mag das die ersten Scheibletten auf Polnisch gesungen wurden? Wie auch immer mit „Excess“ versucht man den Angriff auf Resteuropa um neue Fans hinzu zu gewinnen. Also wenn man sich mit dem Cover beschäftigt glaubt man dies nicht. Über selbiges sollte man aber hinwegsehen (außerdem verursacht es Augenschmerzen bei genauer Betrachtung), denn musikalisch irgendwo zwischen Soil, Creed, Stone Sour oder Pearl Jam angesiedelt kann man dieses Manko locker ad acta legen.

Lieblich verspielt kredenzt man uns den Eingang des Openers. „Excess“ hat viele Einflüsse intus welche die Jungs sehr gut auf einen Nenner bringen. Moderne Rock Musik, mit Elementen des Metal wurden in einen Farbtopf geschüttet. Als Endergebnis ist eine sehr beeindruckende Nummer entstanden, welche eindeutig in Richtung Creed geht. Tempo mäßig hält man sich zwar noch etwas bedeckt, doch auch immer shakigeren Rhythmus kann man sehr gute Akzente setzen.

Alte Soil Fans wird es freuen, denn während ihre alten Lieblinge sich irgendwo in Richtung Kommerz verabschiedet haben servieren uns Coma mit „Transfusion“ einen treibend – groovigen Bolzen der bis tief unter die Haut geht. Dem Ganzen kommt noch ein progressiver Spielschlag zu Hilfe, welcher die Nummer ordentlich noch aufwertet.

Sehr experimentellen Soundklang bietet uns die Mannschaft zu Beginn von „Poisonous Plants“. Sehr gewöhnungsbedürftig vorerst, doch schon prescht das Gestirn mit einer weiteren groove Rock/Metal Mischung daher. Auch gefühlbetonteren Parts hat man genügend Platz geschaffen um sich vollends zu entfalten. Leicht verträumt und romantisch, doch als Ablöse geht es kerniger weiter. Dennoch bis zur Mitte wird klar die gefühlbetonteren Breaks immer mehr Oberwasser bekommen.

Gefühlvoll packt man es auch als Einleitung von „Confusion“ an. Sehr progressive Soundzüge stehen eindeutig im Vordergrund und werden durch teilweise sehr annehmliche Soundklänge unterwandert bzw. abgelöst. Experimenteller Soundklang mit dem man sehr gute Akzente setzten kann und auch zusätzliche Kraftakte gibt es massenweise um das Stück farbenprächtig erscheinen zu lassen.

Auch „T.B.T.R.“ wird sehr gemächlich ins Rennen geschickt. Sanfte, verträumte Klänge erschließen sich einem hier und schaffen eine entspannte Atmosphäre. Vermehrt wird in Richtung Massentaugliche Ecke liebäugelt. Dennoch gänzlich lässt man sich dazu ein und so bekommen wir einen genüsslichen, ruhigen Track zum Genießen.

Von der Machart nicht unähnlich ist nun „Struggle“ ausgefallen, doch dies dient nur der Einleitung, denn bereits nach gut 23 Sekunden greift man wieder beherzter durch. Grooviges Spiel duelliert sich mit klaren Passagen. Auch funkige Einflüsse wurden sachte hinzugefügt, die den Soundklang sehr gut komplettieren. Vielschichtiger Song der sofort ins Gehör geht und zu gefallen weiß.

Verspielt ist auch der Eingang von „Afternoons In The Colour Of Lemon“ ausgefallen, welcher eine sachte Spielweise mit sich bringt. Eine weitere ruhige Runde wird uns geboten, allerdings muss man gleich sagen dass diese Songs der Burschen sehr stattlich und überhaupt nicht schmalzig klingen.

Kerniger und härter greift man nun mit „Witnesses Of The Decline Of The Eternal Boys Land“ durch. Modern Rock trifft stätig auf New Metal Fragmente. Gut aufeinander abgestimmt serviert man uns dies in einer gut und gleichmäßig ausgewogenen Mischung.

Der Start von „Silence And Fire” ist ein Hammer. Irgendwie erinnert mich der Song an gewisse Blaze Bayley Songs. Sicher hat der Sänger von Coma nicht so eine Reibeisenstimme wie der gute Blaze, aber Ähnlichkeiten sind vorhanden. Durch die Bank bietet man ein weiteres, ruhiges Stück das zu gefallen weiß.

„Eckhart“ ist der letzte reguläre Track auf dem Silberling bevor der Bonuspart startet. Ruhig und gemütlich geht es auch hier zu, wenn auch dieser Track von einer komplett anderen Machart ist. Fast schon leicht verdaulichen Progressive Rock bieten uns die Polen an dieser Stelle. Gute Soundstrukturen die man genüsslich aufsagen kann schallen bei diesem Song aus den Boxen.

Mit „F.T.P.“ wird der Bonuspart gestartet und das klingt wie eine Kampfansage. Hammer was nun legitim folgt, eine satte Abgehrunde im Metal/Punk/Groove Gemisch pfeffert man uns mit diesem Track um die Ohren. Superbe Abgehnummer zum Rumhüpfen und Herumtollen. Streckenweise erinnert das Gebräu an Soulfly meets Ektomorf meets B-Tracks von Sepultura.

„F.T.M.O.“ verabschiedet sich die Mannschaft von uns. Sehr tiefgründiger Sound der uns durch dieses Stück begleitet. Ruhige Fragmente werden uns in einer leichten, lockeren Verpackung serviert. Zum Zurücklehnen und genießen bestens geschaffen.

Fazit: Bemerkenswertes Machwerk der Polen. Fans der eingangs erwähnten Bands kommen komplett zum Zuge. Superbe Soundkunst, auch wenn man vielleicht einige treibender Songs mehr aufs Album packen hätte können. Doch auch mit den Songs die man auf dem Output hat vermag man locker einen sehr bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Tracklist:

01. Excess
02. Transfusion
03. Poisonous Plants
04. Confusion
05. T.B.T.R.
06. Struggle
07. Afternoons In The Colour Of Lemon
08. Witnesses Of The Decline Of The Eternal Boys Land
09. Silence And Fire
10. Eckhart
11. F.T.P. (Bonus Track)
12. F.T.M.O. (Bonus Track)

Besetzung:

Rafa? Matuszak (bass)
Piotr Rogucki (voc)
Dominik Witczak (guit)
Marcin Kobza (guit)
Adam Marsza?kowski (drums)

Internet:

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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