High Spirits – Another Night

Band: High Spirits
Titel: Another Night
Label: High Roller Records
VÖ: 2011
Genre: Hardrock/ Heavy Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Für alle Traditionalisten kommt wieder Freude auf. Die Chicagoer Combo High Spirits legt mit „Another Night“ das nächste NWOBHM geschwängerte Langeisen nach. Die Anomalien von Hard Rock Rhythmen und klassischen British Steel getränkten Fragmenten bringt man gut unter Einklang und sogar würde ich streckenweise von einer sehr starken Messerspitze aus dem Scorpions Lager sprechen. Im Gegensatz zum Vorreiter klingt das Machwerk deutlich stärker produziert und man offeriert uns hierbei einen erfrischenden Wind der durch die eigenen vier Wände nur so pfeift. Die atemberaubenden Hooks prallen immer wieder auf feinfühligere Hard Rock Melodien und das Mischverhältnis wird uns sehr gleichberechtigt vorgetragen, sodass binnen Zehntelsekunden eine tolle achtziger Stimmung herbeibeschworen wird. Besonders gelungen finde ich immer wieder die amtlichen Gitarrenduelle, bei denen sich die Axtschwinger aber wirklich gar nichts schenken. Ergänzt wird das Konzept noch durch eine eher im rauen Bereich angesiedelte Rhythmuslinie, wobei hierbei die Formation superb einen Ratterrhythmus zum Bangen zaubert der einem ein breites Grinsen ins Gesicht vor Lust und Zufriedenheit gleichermaßen zaubert. Schwergetränkte Metallränder bestimmen hier zwar den Großteil, doch vor einer zu simplen Rhythmik sieht man ab und so offeriert vor allem erneut die Saitenfraktion das gewisse Maß an Abwechslung. Normalerweise ist der Dämon „Solibeitrag“ immer so eine Sache, doch auch hier unterbreitet uns das Duett, das man mit sachten Spielereien deutlich besser überzeugt, als mit Egomanengefrickel. Besonderes Highlight auf diesem Album ist für meinen Teil die klassische Fusion aus Iron Maiden, Angel Wicht und eben den Scorpions. Viele Junge Kapellen sollten sich hierbei eine große Scheibe von den Amis abschneiden, denn die Formation zeigt, wie eben klassischer Heavy Metal Anno 2011 klingen muss und sollte. Durchaus kann man dabei alte Traditionen verstärkt rüber bringen, doch wie im Falle von High Spirit vermögen nur wenigen das ausgediegene Maß vorzutragen, sodass zu keinem Zeitpunkt das Gefühl aufkommt, als wolle man ewig gestrig klingen. Preschend vorangetriebene Flexibilität also bei allen Stücken und da gibt es kein Gejammer oder Geplänkel, denn so ausgegoren wie eben die Variation des NWOBHM aus den USA kann wohl niemand gegen diese Burschen anstinken. Freunde der alten Sachen von Iron Maiden mit Paul D‘ Anno, na dann mal das Stück „Demons at the Door“ angecheckt. Hier wird nämlich genau dieser Spirit verbreite, der eben den klassischen Britisch Heavy Metal Stil ausgemacht hatte. Sicher klingt dabei der Fronter nicht so rau und Prolo agierend, allerdings kann man auch diese Variation so sehen, dass man diesen, doch eher traditionalistischen Sound mit klarem, ausgefeiltem klingenden Gesang gut bereichern kann. Somit hat die aus Chicago stammende Truppe den klassischen, englischen Heavy Metal in die Jetztzeit katapultiert und davor verneige ich mich ganz tief und zolle den Burschen Tribut.

Fazit: Wer auf NWOBHM steht muss das Werk unbedingt an testen, es zahlt sich einfach aus. Sicherlich größtenteils eher für Traditionalisten zu Recht gezimmert, allerdings sollte man sich als Metal Fan oftmals mit der Geschichte der Musik beschäftigen und dazu ist der Rundling durchaus dienlich. Tolle Stimmung die man dabei gezaubert bekommt und somit unterbreiten uns die Amerikaner eine adrette Zeitreise in Sachen achtziger Metal der allerfeinsten Sorte.

Tracklist:

01. Another Night in the City 3:02
02. Do You Remember 3:58
03. Full Power 3:56
04. Demons at the Door 4:20
05. I’ll Be Back 3:06
06. You Make Love Impossible 4:29
07. Where Did I Go Wrong 3:31
08. Nights in Black 4:42
09. Going Up 3:37

Besetzung:

Chris Black (voc & bass)
Scott (guit)
Mike (guit)
Bob (bass & voc)
Ian (drums)

Internet:

High Spirits @ Facebook

High Spirits @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles