Squealer – The Circle Shuts

Band: Squealer
Titel: The Circle Shuts
Label: AFM Records
VÖ: 2008
Genre: Heavy/Power Metal

Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Was macht man wenn der Bandbegründer und Sänger einer Band urplötzlich verstirbt? Viele würden sagen es ergebe keinen Sinn weiter zu machen und würden die Band auflösen. Nicht so die verbliebenen Mitglieder der Band Squealer die haben sich einen neuen Sänger ins Boot geholt und tapfer weiter gearbeitet. Leider war der Griff mit Gus Chambers nicht wirklich die richtige Wahl und das Album „Confrontation Street“ hat bei vielen ein verächtliches Raunen aufkommen lassen. Mir erging es nicht anders, was sind die Alben „Made for Eternity“ und „Under the Cross“ bei mir rauf und runter gelaufen, zum Leidwesen meiner Frau J. So war ich recht gespannt als es hieß man habe einen neuen Sänger und ein neues Album in der Mache. Nun ist es endlich soweit, Norbert Vornam (voc), Lars Döring (guit), Michael Schiel (guit), Michael Kaspar (bass) und Martin Buchwalter (drums) haben den neuesten Streich aus dem Hochofen gehoben. Das Machwerk nennt sich „The Circle Shuts“ und das halte ich in meinen zittrigen Händen um mich reinzuhören.

Recht thrashig wird der Reigen durch „The Sources Of Ignition“ eröffnet. Man ballert wieder geil und genauso wie wir Squealer lieben aus den Boxen. Man hat zwar komplett den Pfad, den man damals mit Andy „Henner“ Allendörfer (RIP) bestritten hat verlassen. Dennoch der neue Weg ist um Welten besser als der beim Vorgänger Album. Der Sound erinnert mich ein wenig an das letzte Zimmers Hole Album, war dies wohl beabsichtigt? Anyway, der Song bläst mir meine Ohren frei und lässt einen Freudentaumel allemal zu. Mit einem gewaltig ratternden Gitarrensound wird bei „Mask Of The Betrayer“ weiter gemacht. Recht grooviges Stück, das amtlich rüber kommt. Superbes, stampfendes Stück das zum Bangen animiert. Vor allem diese stampfenden Rhythmen sind das Tüpfelchen auf dem I. An und ab werden kurze, ruhigere Gefilde aufgesucht, wo man ein wenig Melancholie durchblicken lässt, bevor wieder ordentlich Stoff gegeben wird. Mit einem Infernalen Soundgewitter geht man nun über zu „New Saviour“. Geiles Midtempostück mit vielen, scharfen Ecken und Kanten. So serviert man uns einige Geile Breaks, die durch moderne Riffs im Hintergrund ergänzt werden. Der Frontmann ist ein Hammer und macht seine Sache gut und serviert uns einen Querschnitt aus Gefühl, Härte und Melancholie. Meiner Meinung nach, hat man einen guten Griff mit ihm gemacht und er passt bestens zur restlichen Formation dazu. Ruhig und beschaulich wird „Grey“ eingeläutet. Im Anschluss gibt es einen feinen Riff Happen zum Mahl. Sehr melancholisch wird hier gearbeitet, passt aber sehr gut und vor allem klingt das Ganze sehr modern und nicht altbacken. Heroische Klänge geben sich immer wieder die Hand mit Melancholie Parts. So unterbreitet man hier ein recht modern ausgefallenes Stück, bei dem man viel Experimentierfreudigkeit zeigt. Um Kanten kompromissloser, dafür grooviger erschallt nun „Godlike“. Die Geschwindigkeit wurde ein wenig gesteigert, aber im Prinzip bewegt man sich auch weiterhin im Midtempobereich, dafür galoppiert man etwas mehr. Eine passable Hymne wird uns hier kredenzt. Die sehr düster klingenden Chöre im Refrain sind eine Wucht und machen ihr übriges. Zusätzlich offerieren uns die Seitenhexer einige geile Hammerriffs. Das Gaspedal wird nun bei „These Urges“ ordentlich durchgedrückt. Man geht sehr flott zu Werke und so ist den Herrschaften eine weiter Headbangernummer gelungen, die in einem sehr thrashigen Soundkleid erscheint. Die verzerrten Vocals, die an und ab rauszuhören sind, passen wie die Faust aufs Auge und werten den Song ordentlich auf. Der Großteil der Spielzeit wird aber durch schnelle Rhythmen genutzt. „Thrasher“ sagt genau das aus was nun kommt. Eine richtige Thrash Metal Nummer die mich persönlich ein wenig an einige Tracks von Destruction erinnert. Auch die sägenden Gitarrenläufe, wie man es von den Landsmännern kennt kommen hier zum Zuge und so bleibt einem nur eines übrig, Nacken aufwärmen und ordentlich mitbangen. Dies ist einer meiner persönlichen Favoriten auf diesem Album. Mit einigen neuen Ideen wartet man nun zu Beginn von „Martyrs Of The Half Moon“ auf. Im Anschluss kredenzt man uns aber eine gute Power Metal Hymne vor den Latz das einem die Spucke weg bleibt. Zwar wurde die Geschwindigkeit ein wenig gedrosselt, aber man ackert sich trotzdem flotter durch diesen Song. Die anklagenden und streckenweise sehr düsteren Vocals des Fronters bescheren mir eine Gänsehaut. Bei „I Came For You“ wird das Gaspedal wieder ordentlich gedrückt. Hier kommt der Thrash Faktor wieder etwas mehr zum Zuge. So macht diese Headbangernummer viel Spaß und die dreckigen Zwischenvocals sind eine weitere Bereicherung im Gesamtsound. Nur stupiden Thrash Metal macht man aber hier nicht und so gibt es auch einige superbe Chöre zum Mahl. Sehr facettenreich präsentiert man sich hier und das kommt bestens zur Geltung. Etwas fröhlicher und moderner schiebt man nun „Once Fallen“ nach. Die Fröhlichkeit wird aber gleich über Bord geworfen und so packen es Squealer Sekunden später sehr melancholisch an. Der leidende, fast schon Gothic Metal lastige Gesang des Frontmanns ist etwas zur Entspannung. Dennoch sei hier Vorsicht geboten nach einigen Minuten gibt es einen schnelleren Ausbrecher bei dem man ordentlich wegdriftet, bis man wieder in die ruhige Ecke zurückkehrt. Viel Abwechslung wird uns hier geboten und das beschert mir ein breites, zufriedenes Grinsen. Als krönenden Abschluss knallt man uns noch einmal einen ordentlichen Muntermacher vors Kinn. „The Circle Shuts“ erstrahlt einmal mehr sehr thrashig und wurde durch immer wieder kehrende melancholische Vocals angereichert. Die breite Masse über fetzt man aber gehörig, das einem Hören und Sehen vergeht und man beschließt ein Hammeralbum. So haben die Hessen mein Herz im Sturm zurückerobert.

Fazit: Geile Mischung aus Power- und Thrash Metal, der mit einigen modernen, als auch melancholischen Elementen verfeinert wurde. Wem Power Metal oder Thrash Metal zu altbacken klingt sollte sich Squealer mal zu Gemüte führen und wird viel Spaß damit haben.

Tracklist:

01. The Sources Of Ignition
02. Mask Of The Betrayer
03. New Saviour
04. Grey
05. Godlike
06. These Urges
07. Thrasher
08. Martyrs Of The Half Moon
09. I Came For You
10. Once Fallen
11. The Circle Shut

Besetzung:

Norbert Vornam (voc)
Lars Döring (guit)
Michael Schiel (guit)
Michael Kaspar (bass)
Martin Buchwalter (drums)

Internet:

Squealer Website

Squealer @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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