Strah – Ondskapens Sanne Ansikt

Band: Strah
Titel: Ondskapens Sanne Ansikt
Label: Selfreleased
VÖ: 2010
Genre: Black Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Ondskapens Sanne Ansikt heißt das nunmehr zweite Machwerk der norwegischen Blackies Strah. Das Duo Anonymous und Kniv hat sich dieses mal etwas ganz besonderes einfallen lassen. War man noch beim ersten Rundling dran bedacht der True Black Metal Legion zu frönen, so dreht man diesmal etwas am Zahn der Zeit und orientiert sich auch noch etwas am 80er Frühsound a la Celtic Frost und so weiter. Doch auch kleinere Venom Spuren hat man hier recht beachtlich mit eingearbeitet was das Material natürlich recht gut aufwertet.

Gleich zu Beginn steht das schrattrige „Ildregn over Jorden“ das uns in einem wilden Tempo um die Ohren gebolzt wird. Erstklassiger True Black Metal Happen im norwegischen Stil und diesen hat man ganz leicht mit kleineren 80er Sound Fragmenten erweitert. Auch das gewisse diabolische Feeling darf dabei nicht fehlen und ist auch selbstredend reichlich vorhanden.

Sehr hymnisch wird das nächste Geschoss, nämlich „Jeg skal odelegge“ eröffnet. Vom wilden, reinen harschen Sound hat man sich etwas verabschiedet und jongliert hier etwas durchdachter. Das hält aber das Duo nicht ab mit Vollgas über unsere Rüben hinweg zu brettern. Dennoch klingt alles weniger trüb so wie beim Opener des Albums. Macht nichts, denn im besten Black Metal Reinheitsgebot wird hier nach teuflischer Freude gebolzt was die Maschinerie hergibt. Persönlich stechen vor allem die sehr genussvollen, melodischen Breaks hervor die man an und ab ans Oberwasser lässt, danach allerdings wird wieder ein Schnipp/Schnapp Rübe ab Programm zelebriert.

„Kampen mot lyset“ klingt etwas doomiger, aber nur mit hauzarterer Spieltechnik. Sprich nach und nach wird dezent mehr das Pedal gedrückt. Das lässt den Song als aufbauendes Stück mit mehreren Parts rüber kommen. Coole Steigerung bis man schlussendlich mit viel Wind in den Segeln über eisige Meere schippert. Weiterhin baut man auf eine adrette Mischform aus True Black Metal Elementen und 80er Metal Trademarks.

Wie ein Lawinenbrett tritt man nun „En sot smak av bloding hevn“ los und dieses begräbt jeden unter sich der sich nicht in Sicherheit gebracht hat. Wildes Schretterspiel ohne wenn und aber und dabei kehrt man in die raue, dreckige Ecke zurück und agiert hier weiterhin im sehr schroffen Stil. Freunde und Bewahrer des True Norwegian Black Metal wird solch eine Nummer erfreuen.

Sehr thrashig wird nun „Ubotamal“ eröffnet und dabei zaubert man binnen Sekunden ein äußerst grooviges Feeling zu Tage. Geile Nummer die zum Mitmachen und Abgehen animiert. Rhythmisch bietet man auch hier etwas schroffere, kantigere Züge, doch genau diese sind das gewisse etwas die zu gefallen wissen. Weiterhin wird man Verehrer des reinrassigen Schwarzwurzel Metal im Bann halten und das mit einem fiesen, sadistischen Grinsen.

Noch um einen Tick thrashiger stopft man uns nun „Posorers moral“ in den Gehörgang. Rauer, brettender Song der weiterhin wie eine Nackenfräße sein übriges tut. Allerdings steigert man sich hier in einen speedigen Spielrausch und dabei walzt man alles platt was sich den Norwegern in den Weg stellt.

Es geht noch wilder und wutentbrannter und das beweist man uns mit dem darauf folgenden „Skogsvandring i skyggen av lyset“. Hier verabschiedet man sich vorerst von fremden Einflüssen an zockt wieder Black Stahl im Reinheitsgebot. Wie eine Dampfwalze walzt man sich hier den Weg frei und einmal mehr ist der Song ein Hörgenuss für all jene die auf Black Metal der Frühphase stehen. Kompromisslos und Menschenverachtende Rhythmik die hier zum Abgehen einlädt.

Deutlich klarer geht es nun mit „Flammenes sonn“. Vom Sound her hat man sich mehr auf eine besser produzierte Schiene geeinigt. Doch zu stark produziert klingt es auch hier nicht. Dies wird vor allem die Freunde des Black Metal der Frühphase freuen, auch wenn sie hier etwas mehr mit weiteren Klangfacetten bedient werden. Sollte man nicht stur überhören, sondern aufnehmen und das mit einer komplett bis zum Anschlag aufgedrehten Anlage, erst dann wird man von einer Soundwand überfahren, dass dafür aber amtlich.

Bei „For faen“ muss ich etwas schmunzeln denn die Einleitung kam schon fast Megadeth lastig rüber. Wie eine verschollene Version. Nein bei der Weiterführung beruft man sich wieder auf das was man am besten kann. Black Metal in Reinkultur, hier allerdings sehr stark versetzt und reichlich ausgeschmückt. Keine Angst nicht mit Symphonie oder melodischen Schnick Schnack, eher bekommen wir hier groovende, aber auch thrashige Elemente als Zusatz im Blutkelch kredenzt und diesen sollte man aufsaugen und das bis zum letzten Tropfen.

„Dodskult“ ist die Vorbereitung für den allesvernichtenden, letzten Todesstoß. Dieses Klangbild schafft erst einmal ein gutes Flair bevor man nahtlos zum letzten Stück übergeht.

Dieses nennt sich „Verden er min fiende“ und hier werden noch einmal alle Geschütze aufgefahren und wie eine Stalinorgel hageln hier die Granaten auf den Hörer hernieder. Wildes Schretterspiel in bester Black Metal Manier, selbiges setzt zum alles vernichtenden Angriff auf den Rest unserer Nackenmuskulatur an. Schlussendlich hinterlassen die beiden Norweger nur Schutt und Asche, genau so muss es ja sein.

Fazit: Norwegischer Black Metal in fast Reinkultur, lediglich leichte Erweiterungen lassen das Machwerk nicht zu stupide klingen. Kompromisslos und Eingängig für Freunde des Schwarzwurzel Metal, wer dieser Richtung nichts abgewinnen kann sollte lieber einen großen Bogen um diesen Silberling machen.

Tracklist:

01 Ildregn over Jorden
02 Jeg skal odelegge
03 Kampen mot lyset
04 En sot smak av bloding hevn
05 Ubotamal
06 Posorers moral
07 Skogsvandring i skyggen av lyset
08 Flammenes sonn
09 For faen
10 Dodskult
11 Verden er min fiende

Besetzung:

Anonymous (all instruments & voc)
Kniv (all instruments & voc)

Internet:

Strah @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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