The Murder of my Sweet – Divanity

Band: The Murder of my Sweet
Titel: Divanity
Label: AFM Records
VÖ: 2010
Spielart: Gothic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

The Murder of my Sweet heißt eine neue Band im Hause Frontiers Records. Klassischen Rock sollen die Schweden machen, tja wenn man sich erst einmal reingehört hat, wird man zwar feststellen dass Angelica Rylin (voc), Daniel Palmqvist (guit), Johan Niemann (bass), Andreas Lindahl (keys) und Daniel Flores (drums) Einflüsse aus dieser Stilrichtung in ihr Material einfließen lassen, dennoch ist diese Truppe weites gehend symphonischer und entfernt sich durch viele moderne Spielarten vom klassischen Bereich. Somit präsentiert uns diese Kapelle eine sehr facettenreiche Kost im Bereich des Synthy-, Bombastrock. Dennoch Freunden von modernen Rockklängen dürfte diese Album durchaus zusagen und am 29.01.2010 ist es soweit, denn dann wird „Divanity“ im Regal stehen und sollte unbedingt gehört werden.

Mit einer düsteren Wucht setzt man uns den Track Numero Uno vor. „No Evil“ nennt sich dieser Opener und binnen Sekunden begibt man sich auf eine flotte Bombastrockfahrt. Kleinere Fragmente aus Nightwish und Co sind dadurch entstanden. Sicher nicht ein Sopraongesang, dies nicht aber vor allem in den etwas Bombastschüben macht man den finnischen Nachbarn alle Ehre. Die Frontnachtigall bezirzt uns mit einer gemäßigten Tonlage und versucht erst gar nicht mit einem Wehgeheul einen Sopranoeinsatz zu starten. Vielmehr setzt sie auf dezenten Rockgesang mit weiblichen Reizen die sehr imponieren. Durch die Mischung aus traditionellen und modernen Einflüssen schafft man eine sehr erfrischende Rockvariation die sicher viel Fans unter einem Deckmantel vereinen dürfte.

„Follow The Rain“ beginnt amtlich mit einem Regenschauer, welcher von einer sehr erdigen Spielart im modernen Stil weiter verfolgt wird. Die Auswahl der Rhythmik ist deutlich zeitgemäßer und auch etwas herber und ungeschliffener eingespielt worden. Zwar kommen kleinere Bombastschübe zum Einsatz, diese allerdings sind sehr hauchzart eingearbeitet worden und nur bei vielen Chorgesängen rücken sie wie ein Blitzlicht in den Vordergrund. Dadurch hat man einen kraftstrotzenden Rocker geschaffen der allemal zum Abtanzen animiert.

Liebliche Klänge mit viel Bobmastpathos schallen nun bei „Bleed Me Dry“ aus den Boxen. Überbeansprucht oder gar erschlagen wird man zwar nicht, dennoch achtet man viel mehr auf einen begleitenden Hintergrundsound der etwas dominierender mit diesen Arrangements kokettiert. Einmal mehr ist auch dieser Song dazu geschaffen das Tanzbein flotter zu heben. Dafür sorgen zwischen etwas lieblicheren Breaks, die flotten Ausbrecher die nicht zu knapp eingefädelt wurden.

Sehr verspielt und Synythy lastig ist nun „Chemical Attraction“ ausgefallen. Auch gewisse elektronische Spielereien haben Verwendung gefunden, welche aber nur in einem gediegenen Maß eingesetzt wurden. Vielmehr ist der Hauptbestandteil dieser Nummer, eine moderne Variation eines Bombastrockers, mit vielen Synthyerweiterungen. Kräftig und dennoch Streckenweise etwas besinnlicher stimmend tönt dieser Song aus den Speakern und weiß eben vor allem durch den Gesang der Fronterin die Gehörgänge zu verwöhnen. Engelsgleich pinselt sie mit ihrer Stimme uns den Bauch und man kann einfach nicht drum herum dieser Lady aus den Händen zu fressen. Eine Schwedische Sirene also die weiß wie man die Männerherzen verzaubert.

Ruhig und besinnlich wird es mit „Kiss of Death“, doch dem Titel entsprechend kommt auch ein gewisses düsteres, unheilvolles Feeling auf. Knapp 20 Sekunden wird etwas mehr auf diese aufgebaut, dennoch zu düster oder gar der dunklen Romantik wird hier nicht musiziert. Ein gemäßigter, stampfender Midtemporocker, der an und ab durch kräftige Schübe und Bombastblitze erweitert wird.

Psycho Streichereinheiten und progressives, unheilvolles Spiel eröffnen nun „One Bullet“. Ein herber Rocker mit vielen tiefer getrimmten, erdigen Fragmenten geben sich hier mit vielen Synthyspielereien die versöhnlich die Hände. Wobei letztere eindeutig nicht der Hauptbestandteil sind und eher im Hintergrund als Begleitung mit laufen. Somit klingt der Track streckenweise etwas ungeschliffener und dabei rockt man gehörig das Haus.

Auch das folgende „Tonight“ wurde mit Streicher Symphonien ausgestattet. Doch eher im klaren Bereich wird hier musiziert. Sprich zwar wurden auch hier die Gitarren etwas dominanter tiefer getrimmt, dennoch verbleibt die restliche Rhythmik in einem etwas klareren Gewässer und schafft so einen gleichwertigen Gegenpol.

Liebliche Klimperei wird uns als Einleitung bei „Storms of the Sea“ geboten. Die Ruhe vor dem Sturm? Ja könnte man so sagen, denn ab etwa 30 Sekunden wird eine bombastische Explosion vollzogen. Dennoch ist der Sturm sicher kein Orkan, sondern eher ein immer wieder auf flauendes, wärmendes Lüftchen. Heißt sicher nicht, dass wir hier eine Halbballade bekommen, doch an und ab werden sanfte Züge zum Vorschein gebracht, die man mit einer gekonnten, kräftigen Weiterführung immer wieder ablöst.

Ein flotter Rocker tönt nun an neunter Stelle mit „Destiny“ und weiterhin frönt man den Arrangements der bombastischen Art. Wenngleich dieser tanzbare Rocker etwas breitentauglicher ausgefallen ist. Dennoch weiß der Song mit viel Überzeugungskraft den Hörer zum Abrocken zu animieren.

Noch um Ecken mehr in die breitenmedientaugliche Gothic Rock Ecke drängt nun „Revolution“. Flottes Kraftfutter mit vielen elektronischen Spielereien. Superb offeriert man uns dies mit einer Spielweise die sofort zum Tanzen und Abhoten einlädt.

„Valerie“ ist zwar kurzzeitig etwas ruhig ausgefallen, wird aber sehr stark von bombastischen Zügen dominiert. Ruhiger und besinnlicher wird uns hier eine schöne Spielweise geboten. Diese ruhige Ecke verlässt man nur kurzzeitig für einige Gemütsausbrüche der erdigen Art.

„Death of a Movie Star“ beendet nun den Reigen und unheilvoll schallt hier die Einleitung, welche von einer bedrohlichen – lieblichen Stimmung weiter verfolgt wird. Das schafft eine gute Spannung, die wird aber ebenfalls nachjustiert und man präsentiert sich zum Ende hin weites gehend lieblicher, auch wenn man viele Gemütsausbrüche einsetzt.

Fazit: Alles in alle ein sehr tolles Album. Gute Mischung aus Bombast, und Synthyrock, der einem zu keinem Zeitpunkt nervt.

Tracklist:

01. No Evil 4:03
02. Follow The Rain 4:39
03. Bleed Me Dry 3:17
04. Chemical Attraction 4:18
05. Kiss of Death 4:50
06. One Bullet 3:57
07. Tonight 3:03
08. Storms of the Sea 4:50
09. Destiny 3:03
10. Revolution 4:45
11. Valerie 5:21
12. Death of a Movie Star 7:21

Besetzung:

Angelica Rylin (voc)
Daniel Palmqvist (guit)
Johan Niemann (bass)
Andreas Lindahl (keys)
Daniel Flores (drums)

Internet:

The Murder of My Sweet Website

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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