The Prophecy²³ – …To The Pit

Band: The Prophecy²³
Titel: …To The Pit
Label: Massacre Records
VÖ: 2010
Genre: Thrash Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Welcher Thrash Fan kennt nicht die ganzen Glanzkappelen aus der Bay Area Szene. Die Thrash Flut nimmt kein Ende und mit dieser schwappen auch die Baden Würtenberger The Prophecy²³daher. Während viele Szenekollegen sich eher auf grundsolide Rhythmik versteifen, bitten uns die Jungs mit ihrem am 16.07.2010 erscheinenden Machwerk „…To The Pit“ zu dem was der Albumtitel aussagt. Sehr Florida beeinflusst und dadurch bestens zum Abgehen zocken sich Dennis Lidak (guit), Florian Sanden (drums), Hannes Klopprogge (guit & voc) und Tobias Scheid (bass & voc) die Fingerchen wund. Mit viel Spielfreude und knackigem, sonnigen Thrash Metal wird uns hier eine Runde zum Abgehen geboten, welches natürlich bei den derzeit vorherrschenden Temperaturen umso mehr das Summer Feeling beschert. Party Thrash Granaten hat man hier mitgebracht und somit steht einer wilden Mosherei bei den Grill Partys zu den Klängen dieser Truppe nichts im Wege.

Mit dem nötigen Maß an Ausgewogenheit zwischen älteren und modernen Thrash Elementen wird der Beginn mit „B.T.M. (Brutal Thrash Maniacs)“ gemacht. Auch kleinere, brutalere Death Elemente sind in dieses Stück geflossen. Die Mixtur macht sehr viel Laune, denn einerseits animiert man uns mit groovigen Passagen, andererseits werkelt der Trupp wieder messerscharf mit viel Wut im Bauch die man ohne wenn und aber uns um die Ohren prügelt.

Etwas klarer und melodischer tritt man nun „From The Basement To The Pit“ los. Guter Old School happen mit einigen shakigen Bay Area Thrash Elementen gespickt wird uns hier geboten. Immer wieder kehrt man in eine wütendere Ecke zurück, allerdings kommt hier der sehr fröhliche Abgehsound immer stärker in den Vordergrund. Das erinnert einfach an alte Glanztaten des Florida Thrash. Knackig und mit viel pepp präsentieren uns die Herrschaften dies mit viel Laune.

Mit lautem Mob Gebrüll wie bei einem Fußballmatch wird nun „A Backpack Full Of Flashsnacks“ nachgeschoben. Die spaßigen Abgeh Thrash Einlagen sind hier noch um einen Tick stärker vertreten. Dennoch gänzlich lässt man von den verhassten Elementen nicht, auch wenn sie deutlich mehr in die Ecke gedrängt werden. So geht es hier fast durchgehen zum Circle Pit Tanzball und zu diesen Rhythmen kann man mit anderen Thrash Freaks im Pit sicherlich auch live abgehen wie die sprichwörtliche Post.

Zahniger und um Ecken grooviger rollt nun der Brettersong „Immortal Attitude“ daher. Deutlich subtiler wird hier die Tür aus den Angeln gehoben. Quer durch die Palette verbleibt man auf einer sehr anstachelnden Schiene. Sicher mag der Sound stärker in Szene gesetzt worden sein, doch das sollte den Old School Fan nicht abschrecken, denn auch mit glänzenderem Sound macht der Song richtig Laune und animiert wieder bestens hier Höchstleistungen in Sachen Banging und Moshen zu vollbringen.

Noch mehr in die Abgehrichtung geht es mit dem Speed lastigen „Mind Your Own Shit“. Hasserfüllt und wutentbrannt wird hier in die Saiten gegriffen und dabei prügelt man sich solide und dominant den Weg frei. Zwar gibt es kleinere Breaks, doch im Großen und Ganzen drückt man das Gaspedal gehörig und erreicht so lockerst die Hunderter Marke in Zehntelsekunden.

Das erste Mal richtig ruhig wird es bei der Einleitung von „Damned Souls“. Auch die Weiterführung ist hier erst einmal zaghafter. Doch lange kann man sich nicht zurück halten und so kommen die wild gewordenen Thrash Bestien aus der Ecke hervor und zerschmettern jeglichen Ruheeinfluss. Das Tempo selbst ist jetzt nicht die Abgehthematik wie bei den Vorgängern, dennoch immerhin so flott um uns bei Laune zu halten hier ordentlich mitzumischen.

Wieder mit mehr zahnigem Tempo rotiert nun die Schrettergranate „23 Thrash B.C.“ daher. Zackig und wie mehrere Faustschläge donnert das Kommando hier dahin. Viele Speed Elemente werden hier mit leichteren Abbremspassagen gelungen verbunden. Vom Gesamteindruck schafft man es wieder locker mit einfacherer Rhythmik zu überzeugen und dabei wird es weiterhin nicht eine Sekunde lang öde.

Doomiges Riffing stimmt nun „Modification“ an. Zäh und herb wird hier der Eingang präsentiert, doch schon kann man sich sicher sein das irgendwo von den Jungs wieder ein Hinterhalt gelegt wurde. So ist es dann auch und ab diesem Zeitpunkt (nach ca. 40 Sekunden) prügelt man den werten Fan wieder nach Leibeskräften mit knackigem, schweißtreibenden Thrash mit Florida Einfluss. Auch viele Death Einschläge sind hier wieder vermehrter eingesetzt worden und so klingt alles wieder um Ecken vielschichtiger.

Auch der Beginn von „Human Decay“ ist ganz kurz ruhig, doch schon stehen die German Thrasher wieder parat und zocken wieder zahniger. Vom Rhythmus her wandelt man hier ständig auf einem doppelschneidigen Schwert. Einerseits bewahrt man sich das gewisse Maß an Old School Fragmenten, dennoch gibt es viele Eckpfeiler aus dem modernen Bereich, wenn auch die erst genannten deutlich stärker die Oberhand besitzen.

Eine voll in die Fresse bekommen wir mit dem Track „Struggle To Survive“. Immer wieder pfeffert die Mannschaft mit einem dermaßen Affentempo dahin das einem die Spucke weg bleibt. Kurze Melodieblitze und Breaks erweitern hier das Klangbild, doch vom Prinzip her wird hier deutlich mehr auf simplere Kost geachtet.

Einen guten, leichten melodisch Slayer lastigen Axteingang beschert man uns bei „Avoid Dull People“. Dennoch reißt man hier das Ruder komplett in eine andere Richtung. Herb, harsch und drückend fegt man über den Hörer hinweg. Hier wurde vermehrt darauf geachtet das sich die Death und Thrash Elemente gleichberechtigter duellieren.

Weiterhin herb – trocken agiert man mit „Surf Nazis Must Die“. Wer erinnert sich bei diesem Song nicht gerne an Wegbereiter wie Exodus oder S.O.D.. In dieser Schnittmenge ist nämlich dieser Track angesiedelt. Auch wenn letztere Band für mich deutlich maßgeblicher raus zu hören ist. Sehr viel Wut hat sich wohl hier bei den Burschen aufgestaut und dieser lässt man nach den groovigen Einlagen immer wieder freiem Lauf.

Mit dem kurzen Gewitterblitz „Honor.Torture.War.“ verabschieden sich The Prophecy²³ mit einem wilden, ungestümen Gemetzel. Nette Abrundung, wenn auch nicht so stark wie die vorangegangen Stücke.

Fazit: Old School Thrash Fans bekommen hier die Vollbedienung. Doch auch jüngere Metal Fans, die mehr dem satteren Sound frönen können hier bedenkenlos zulangen. Eins aufs Maul das ist nonstop das Motto von dieser Truppe.

Tracklist:

01. B.T.M. (Brutal Thrash Maniacs)
02. From The Basement To The Pit
03. A Backpack Full Of Flashsnacks
04. Immortal Attitude
05. Mind Your Own Shit
06. Damned Souls
07. 23 Thrash B.C.
08. Modification
09. Human Decay
10. Struggle To Survive
11. Avoid Dull People
12. Surf Nazis Must Die
13. Honor.Torture.War.

Besetzung:

Dennis Lidak (guit)
Florian Sanden (drums)
Hannes Klopprogge (guit & voc)
Tobias Scheid (bass & voc)

Internet:

The Prophecy²³ Website

The Prophecy²³ @ Myspace

The Prophecy²³ @ YouTube

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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