Transnight – The Dark Half

Band: Transnight
Titel: The Dark Half
Label: Pure Underground Records
VÖ: 2011
Genre: Heavy/Thrash Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Es brodelt wieder im Ruhrpott und das mit viel Heavy Powerness der Extraklasse. Die Jungs von Transnight legen mit 16.09.11 ihr Full Length Debüt vor und das trieft nur so vor klassischem Kult. Heavy/Power Metal ist mit 10 Stücken auf „The Dark Half“ angesagt und dabei strotz man nur so vor Energie und traditionellem Charme. Einmal mehr beweisen die Jungs aus dieser deutschen Gegend warum der Metal dort so eisenhaltig ist. Somit heißt es für den geneigten Genre Fan (vor allem Freunde von Manilla Road und Co sind hier besonders angesprochen) Ohren Spitzen und sich in die Startposition begeben damit man gleich der erste im Laden ist um sich das Teil zu krallen.

Mit „Devils don’t wear plaid“ serviert man uns einen soliden Mitbanger der hie und da etwas schroffer, als auch flotter voran schreitet. Besonders die ungehobelten Soundverschnörkelungen verleihen dem Stück das gewisse Etwas. Die bretternde Linie die wie beschrieben oftmals stärker in den Vordergrund drängt, wird durch gute, gemäßigte Ablösungen verfeinert und somit bietet man zu Beginn des Silberlings einen sehr facettenreichen Track der rauen Art.

Deutlich zackiger und mit mehr Feuer unterm Hinter rattert die Power Maschinerie bei „The Dark Half“ Hochtouren. Die teils sehr shakigen Parts stacheln ungemein an und werden durch schönere Melodiebeigaben in einen geschliffeneren Bereich gelenkt. Dennoch überwiegt nach wie vor der schöne, ungehobelte, raue Sound und mit diesem Charme glänzen die Burschen aus dem Pott ganz besonders. Weiterhin bietet man gute Abgehmucke für den Kuttenträger und das mit einem Reinheitsgebot der extravaganten Art.

Ruhiger, als auch idyllischer und dennoch mit dunklem Sound wird „You gotta do what you gotta do“ begonnen. Voran schreitet die Mannschaft aber mit festerem, härterem Schritt. Auch leichte Doomzüge sind hinzugeflossen. Man offeriert uns hierbei einen sehr farbendurchtränkten Track und man serviert uns ein Wechselspiel das ungemein anregt. Auf der einen Seite lauscht man genüsslich den ruhigeren Parts, wird aber auf der anderen Seite wieder mit durchgreifenden Parts sofort und das nachhaltig hochgejagt.

„The System“ entpuppt sich in der Nachfolge wieder als treibend, flotter Galoppbanger. Doch dies vollführt man nur zu Beginn und legt auch hier deutlich längere, ruhiger wirkende Parts ein, bevor man sich wieder nach und nach auf einen flotteren Pfad begibt. Besonders die nacheinander aufbauenden Temposteigerungen sind das besondere Etwas mit dem uns die Jungs hier einheizen. Trotz der doch etwas straighteren Rhythmik zeigt man, dass man auch mit simpleren Spielereien das Interesse wecken kann.

Mit „Bite my shiny metal ass“ rockt man vorerst im Midtempobereich. Doch nach der Einleitung schaufiert man eine bretternd – speedige Power Metal Breitseite die den Angriff sofort auf unsere Nackenmuskulatur startet. Verfeinert wird dies noch durch satte, klassisch klingende Melodien, doch auch hier lässt man alles wesentlich ungehobelter klingen und dieser erfrischende Charme kommt dem Ganzen nur zu gute.

Das Arsch tretende „False Prophets“ steht nun an und dabei versohlt man uns ganz gehörig und im großen Stil das Hinterteil. Fetzige Power Rhythmen der extravaganten Art pfeffert man uns um die Ohren. Dabei belässt man es nicht und so wird die straightere Grundtechnik durch feinere Spielereien und Breaks gut aufgewertet.

Etwas konzeptioneller mit einem Soundintro wird nun „Ghost Story“ angestimmt. Lange beübt man uns aber nicht mit diesem und so prescht das Quartett sofort hervor und pfeffert den nächsten Bangertrack runter. Dabei begibt man sich einmal mehr auf eine Fahrt wo sich die Soundlandschaft sehr kalt und eisig präsentiert. Vermehrt wird auch hier eine Vielzahl von Breaks abgehalten, diese wirken aber weit nicht so verspielt wie beim Vorreiter. Eher baut man hier deutlich auf die eingeschlagene, barsche Soundrichtung und das steht dem Stück ganz besonders zu Gesicht.

Ruhig und dennoch mit bedrohlichem Beigeschmack wird „Lose your time“ zum Anlaufen gebracht. Vermehrt schlägt die Truppe hier äußerst stampfende Rockpfade ein. Das Midtempo mit dem man hier vorstellig wird, ist weiterhin im klassischen 80er Traditionssound eingebettet und somit steigert man weiterhin den Kultpegel ins unermessliche. Im Refrainteil versucht man sogar etwas hymnischer rüber zu kommen, dies klingt aber durch den rauen Sound nicht so pathetisch. Man geizt nicht mit grundsoliden Schritten und in diesem Bereich ist man eindeutig am besten aufgehoben.

Nach einem kurzen Sprachintro wird durch „Suicide Box“ eine flotte Gangart in Sachen Bangersound eingeschlagen. Zwar wird nicht die volle Breitseite geboten und man tritt etwas sachter das Pedal, dennoch kann man zu den Klängen gediegen die Rübe kreisen lassen.

Leicht melancholisch erschließt sich einem der ruhige Start von „M.O.H.N“ und auch bei der Fortsetzung baut man auf einen klassisch – traurigen Soundvibe. Diesen wertet bzw. löst man durch schroffere Ausreißer auf, selbige stehen aber ganz klar im Nachteil gegenüber den ruhenden Parts.

Fazit: Klassisches Heavy/Power Spektakel das in keiner Sammlung von 80er Fans fehlen sollte. Vor allem Manilla Road Fans dürften mit dieser Truppe ihre helle Freude haben. Traditionelle Klangkunst die aber nur für eingefleischte Verehrer dieser Richtung ist. Wer Neuerungen oder gar schöne verziert – gespickte Linien sucht ist auf dem Holzweg. Traditionalisten wird dies egal sein, denn diese kommen vollends auf ihre Kosten.

Tracklist:

01. Devils don’t wear plaid
02. The Dark Half
03. You gotta do what you gotta do
04. The System
05. Bite my shiny metal ass
06. False Prophets
07. Ghost Story
08. Lose your time
09. Suicide Box
10. M.O.H.N

Besetzung:

Dave (voc)
Christoph Roth (guit)
Markus Roth (bass)
Daniel Roth (drums)

Internet:

Transnight Website

Transnight @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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