Trauma – Rapture And Wrath

Band: Trauma
Titel: Rapture And Wrath
Label: Pure Steel Records
VÖ: 27.02.2015
Genre: US Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Daniel

Trauma veröffentlichten 1984 ihr Debüt Scratch And Scream und waren mit Such A Same auf dem zweiten Metal Massacre Sampler vertreten. Nicht unbedingt wichtig, aber immerhin interessant ist der Fakt, das ein gewisser Cliff Burton zu den Gründungsmitgliedern der Kapelle gehörte und auf dem ersten Demo zu hören war, bevor er bekanntlich bei einer Band einstieg die einst Metalgeschichte schrieb.

Es scheint irgendwie in Mode zu kommen, nach einem Debüt Jahrzehnte später einen zweiten Anlauf zu wagen, doch solange die Qualität stimmt kann man sich wirklich nicht beschweren. Wer hier Kalkül wittert, der sollte sich vor Augen halten das man mit so einer Weitsicht an der Börse bei weitem mehr Erfolg hätte als in einem der härtesten Businesses der Welt. Geld scheint also nicht der Antrieb der Amis zu sein, eher wohl doch die Lust am musizieren.

Und diese Lust manifestiert in durchaus gelungenen Stücken, die stilistisch an frühe Queensryche anknüpfen und  zumindest in der ersten Hälfte des Albums begeistern. So ist der mit Priestschen Querverweisen aufwartende Opener Heart Of Stone ein erstklassiger US  Banger der keine Wünsche offen lässt und vor allem im Refrain begeistert. Auch das progressivere When I Die ist eine US Metal Glanztat, das vor allem Verehrern von Queen Of The Reich und Night On Bröcken eine Menge Freude bereiten sollte. Das folgende Long Way Home beginnt hingegen melancholisch und ruhig, steigert sich aber nach kurzer Anlaufphase zu einen Hammer, der wirklich jeden US Metal Fan mit reizt. Mit Pain, einem weiteren schleppenden, anfangs teilweise in famose Candlemass Regionen absteigenden, Knaller läuft die Band dann zur absoluten Höchstform auf. Der Song steigert sich im Verlauf ins Midtempo und hat einen mit vielen Feinheiten gespickten Aufbau. Hier zelebriert man US Metal in Perfektion.

Danach scheint die Luft allerdings etwas raus zu sein:
The Walking Dead und Don’t Tread On Me bestechen durch uninspiriertes Riffing und Egypt hat zwar Potenzial, wirkt aber unfertig. Under The Lights ist da schon stärker, kann aber auch nicht mit der ersten Albumhälfte konkurrieren.
Im Gegensatz zu Kingdome Come, – das zwar in den Strophen leicht bieder klingt, aber mit seiner Bridge und dem Refrain einiges an Boden gut macht – und Too Late. Der Rausschmeißer zeigt nochmals auf, zu welchen Großtaten Trauma fähig sind.

Rapture And War ist also ein Comeback das zwei Seiten hat. Über die erste Hälfte braucht man nicht zu diskutieren, die bietet wirklich überragendes Material. Darauf folgt allerdings viel Durchschnitt, so das ich mich frage ob eine EP nicht ausgereicht hätte.
Trotzdem kann ich ein anchecken für Verfechter traditionellen US Stahls nur empfehlen, denn sowohl die altbackene Produktion – die einen wirklich zurück in die frühen Achtziger versetzt – als auch Sänger Donny Hillier – der mit seiner charismatischen Stimme an den jungen Geoff Tate erinnert – sorgen dafür, das dieses Album insgesamt zwar kein Überalbum, aber dennoch sehr gelungen ist.

Trackliste:

01. Heart Of Stone
02. When I Die
03. The Long Way Home
04. Pain 5. The Walking Dead
06. Kingdome Come
07. Egypt
08. Under The Lights
09. Don’t Tread On Me
10. Too Late

Bestezung:

Donny Hillier – vocals
Kurt Fry – guitars
Steve Robello – bass
Kris Gustofson – drums

Trauma im Internet:

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