True – Still Life

Band: True
Titel: Still Life
Label: Greenger Records
VÖ: 2010
Spielart: Death Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Aus dem Städtchen Samobor im nordöstlichen Kroatien stammt die Truppe die ich euch heute vorstellen möchte. True nenne sich die Herrschaften, doch bevor jemand glaubt es handle sich hier um eine True Metal Truppe der sollte lieber aufpassen, sofern er natürlich ein Fan von Death Metal ist, welcher mit einer Brise Crust Punk angereichert wurde. Freunde von Napalm Death und Extreme Noise Terror sollten hier genauer aufpassen, denn diese Band ist genau ihre Baustelle. Rtz666 (voc), Kovac Luka (drums), Filip Fabek (guit), Matija Ivandic (guit), Marko Balaban (bass) und Nikola Radovanic (tamburitza) werkeln bereits seit 2003 zusammen und erst jetzt steht nach zwei Demos aus dem Jahre 2005 und 2007 das erste Langeisen mit dem Namen „Still Life“in den Startlöchern welches am 01.03.2010 via Geenger Records veröffentlicht wird.

Mit einem sehr langen „Intro“ wird der Silberling sehr düster und auch leidend eröffnet. Klagt man hier etwa den Bürgerkrieg an der ja Beginn/Mitte der neunziger am Balkan geherrscht hat? Zumindest klingt es so und dieses sehr klanglich an Musik vom Balkan angelehnte Eröffnungsstück hat auch einen gewissen orientalischen Touch. Superbe Einleitung in den Rundling muss man schon mal hier hoch anrechnen.

Mit einem großen Paukenschlag, gefolgt von wilden Death/Thrash Geschrettere geht es nun bei „Once“ weiter. Sehr rollende Einführung die man uns hier kredenzt, doch die Weiterführung ist weit mehr wutentbrannter als man es erahnen mochte. Die Drums klingen wie Maschinengewehrsalven und man ballert durchwegs dahin. Doch nur auf stupide Hau drauf Musik ist man nicht bedacht und so zaubert man kurzerhand einfach wieder einige Klangbilder aus dem Rucksack und breitet diese groß und breit im progressiven Style über den vorherrschenden Grundsound. Sehr experimentell aber sehr gut das sollte schon erwähnt werden. Danach allerdings spricht man wieder Zeter und Mordio aus. Gute Mischung zum Abgehen und Moshen, wenn auch etwas vielschichtiger.

Komplett voll in die Fresse geht es nun mit „Massacre“ weiter. Auch hier wird Tamburizza wieder hervor geholt und liefert die nötige Abwechslung des ansonsten sehr schroffen Spiels. Für Experimente hat man hier keine Zeit und so geht alles etwas eingängiger vonstatten, ja wenn da nicht dieses Musikinstrument wäre. Die Mischung klingt sehr gut Death trifft auf Balkan Folklore sowas habe ich auch noch nie erlebt.

„The End“ rattert nun wesentlich mehr im groovigen Style daher. Der Fronter grunzt, brüllt und growlt sich einen Ast ab und wird immer wieder wie eine Frotzelei von Nikola und seinem Instrument unterbrochen. Hier allerdings passt er selbiges dermaßen geil an den Grundsound an, das einem die Kinnlade nach unten klappt. Groove trifft immer wieder auf melodisches Folklorespiel, welches aber immer wieder sich mit den groovigen Roots sehr geil vereint.

Sehr verzerrt startet man nun „Okus Crnila“ welches von der Rhythmik her an Sepultura erinnert. Doch auch nur als Einführung, denn schon agiert man wieder deutlich wilder, wenn man auch immer wieder Richtung Soulfly und Sepultura liebäugelt. Sehr breit gefächert setzt man hier den Vernichtungsfeldzug weiterhin fort. Auch ein gewisses thrashiges Flair kommt zum Vorschein und die Truppe hat hier bestes Circle Pit Kraftfutter parat vor dem man sich nicht verschließen sollte.

Nahtlos knüpft man mit „Who Am I?“ an, welches nicht nur durch den Titel etwas schizophren bzw. psychopathisch rüber kommt. Nein auch von der Rhythmik zaubert man genau das Feeling zu Tage das man hier erwartet. Das Tempo wird quer durch die Palette durch gewechselt und auch die Spielweise passt sich der Geschwindigkeit immer wieder an. Death trifft auf Thrash, dann wird wieder das Steuer herum gerissen und wir bekommen fast schon Black Metal lastige Gitarrenläufe, bis man schlussendlich Balkanmusik mit der Tamburizza anstimmt und alles dann in einem groovigen Ausläufer endet. Überzogen oder überladen? Nein keineswegs die Kroaten wissen wie man diese Parts sehr gut und ausgewogen, als auch gleichberechtigt miteinander verbindet.

Zum Schluss gibt es noch einmal einen sehr langen Track. „I Kill For Nothing“ heißt dieser Song welcher uns aus dem Silberling raus begleitet. Auch hier herrschen viele Spielarten vor und die Einleitung übernimmt das Instrument von Mr. Radovanic bevor es wieder wesentlich wilder zugeht. Wie auch immer der Bursche lässt sich nicht unterkriegen und liefert sich mit dem herkömmlichen Death Metal Spiel ein regelrechtes Duell. Das kommt klanglich sehr gut und interessant rüber.

Fazit: Death Metal der besonderen Art und wer es etwas vielschichtiger, mit einem kleinen orientalischen bzw. Balkan Folklore Touch mag, für den ist die Scheibe genau das Richtige. Persönlich muss ich sagen finde ich die Musik der Kroaten dermaßen geil dass dieses Album einen Spitzenplatz in meiner Sammlung bekommt. Hrvatska Metal iz pravila !!!!

Tracklist:

01. Intro 03:05
02. Once 08:58
03. Massacre 02:32
04. The End 03:09
05. Okus Crnila 03:26
06. Who Am I? 08:16
07. I Kill For Nothing 08:51

Besetzung:

Rtz666 (voc)
Kovac Luka (drums)
Filip Fabek (guit)
Matija Ivandic (guit)
Marko Balaban (bass)
Nikola Radovanic (tamburitza)

Internet:

True @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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