Unsun – The End of Life

Band: Unsun
Titel: The End of Life
Label: Century Media Records
VÖ: 2008
Genre: Gothic Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Eigentlich wurde dieses Side Projekt des ehemaligen Vader Gitarristen Mauser unter dem Namen Unseen gegründet. Aufgrund anderer Ideen die sich im Kopf des Seitenhexers abspielten wurde das Projekt in Unsun umbenannt. Via Century Media ist nun das Album „The End of Life“ erschienen, das liegt nun vor mir und wird von mir mal genauer unter die Lupe genommen. Eingespielt wurde das Ganze von Aya (voc), Mauser (guit), Heinrich (bass) und Vaaver (drums) und ergibt eine nette Schnittmenge von Gothic, Symphonic und einigen Death Metal Anleihen seitens der Gitarrenfraktion. Wohlgemerkt das Wörtchen Side Projekt ist ja eigentlich falsch, denn mittlerweile gehen ja die polnische Death Metal Institution und ihr ehemaliger Axtmann getrennte Wege, dadurch bekommt das Ganze immer mehr einen Bandcharakter.

Der Glockenschlag fällt mit dem Opener „Whispers“. Dieser Track glänzt von Beginn an mit einigen Düsterlementen seitens der Gitarrenfraktion, aber auch der restliche Sound ist eher melancholisch und schaurig ausgefallen. Mir gefällt so eine Mischung und lässt mich laut aufhorchen. Die liebliche Stimme der Fronterin passt wie die Faust aufs Auge und die zierliche Dame versüßt das Zuhören mit ihrem beachtlichen Können. Gut viele Meckerer werden gleich wieder laut aufschreien und loszetern, dass es viele weibliche Singvögel ähnlicher Machart zur Genüge gibt. Genau diesen Personen sei gesagt, genau zuhören die hübsche Blondine ist mit einer unglaublichen Stimmkraft gesegnet, die dies zum Besten gibt. Stilistisch ändert man die Ausrichtung immer wieder und schlittert an und ab in Gothic Rock Gefilde, was recht gut passt. Weiter geht’s mit „Lost Innocence“, bei diesem Track steuert man eher die rockigen Gefilde an und die Düsterparts sind nur mehr seitens der Gitarre auszumachen. Auch einige neuere Arrangements wurden eingeflochten, die das Ganze etwas aufwerten. Eine Frage stellt sich mir hier bereits, wer nun diese Keyboardparts auf Tour übernehmen wird um nicht alles von der Backline abzuspielen. Ab der Mitte kommt nun ein Wechselgesang zum Einsatz, der sehr gut ausgefallen ist und sich sehr modern anhört. Somit ist eine stupide Gothic Ausrichtung in weite Ferne gerückt. Sehr ruhig und beschaulich wird nun bei „Blinded By Hatred“ weiter gemacht. Ein klassisches Klavierintro und liebliche Klänge läuten den Track ein. Im Anschluss wird wieder etwas mehr Stoff gegeben und so rocken die Herrschaften, recht beachtlich und flott dahin. Auch hier durften neue bzw. moderne Songstrukturen nicht fehlen die in detailgenauer arbeit eingeflochten wurden. Auch der Beginn von „Face The Truth“ wurde ähnlich wie der Vorgänger ausgestattet. Hier bleibt man aber wesentlich länger in der ruhigen Ecke. So versüßt man hier das Zuhören mit verträumten Melodiestrukturen die an und ab immer wieder in eine schnellere Gothic Rock Ecke schippern. Viel Abwechslung wird hier geboten und die strotzt nur so vor Ideenreichtum und Spielfreude. „The Other Side“ startet von Beginn an flotter und härter durch. Ein gutes Frickelgewitter hagelt hier auf uns hernieder und lässt einem nur eines zu. Sein Haupt zu diesen recht groovigen Rhythmen zu schütteln. Der Rockfaktor blickt immer wieder häufiger durch und macht die Nummer recht ausgewogen und Abwechslungsreich. Die düstere, melancholische Richtung wird nun bei „Destiny“ etwas mehr eingeschlagen. Dennoch die lieblichen Vocals reißen das Ganze immer wieder in fröhliche Gefilde und so bietet man hier einmal mehr eine gute Schnittmenge aus lieblichen, als auch düsteren Klängen gleichermaßen. Bei Beginn von „Memories“ wird nun das Gaspedal wieder komplett gelockert und man liefert hier eine sanfte, verträumte Ballade ab. So kann man sich hier getrost zurück lehnen und der Nachtigall lauschen. Kitschfaktor? Nein keinesfalls, obwohl es sich hier um eine sehr verträumte Nummer handelt. Eine sehr moderne Ecke wird zu Beginn von „Bring Me To Heaven“ aufgesucht. Sicher es besteht viel Ähnlichkeit mit Forever Slave und Within Temptaion und dennoch hat auch diese neue Formation ihre Daseinsberechtigung und glänzt auch mit vielen neuen Einfällen ohne irgendwie von ihren Genrekollegen abzukucken. Man segelt hier ein weiteres Mal auf lieblichen Gothic Rock Gefilden dahin und diese wurden mit vielen Bombast Elementen angereichert und das ohne irgendwie überladen zu klingen. Die kurzen langsamen Zwischenstopps klingen sehr heroisch, als auch theatralisch und so hat man hier eine sehr buntes Soundgemisch zusammengefügt. Etwas rauer und härter geht man es nun bei „On The Edge“ an. Die Soundausrichtung wird dabei weiter eingeschlagen und die kurzen groovigen Ausrutscher lassen ein shaken, als auch bangen allemal zu. Mein absoluter Favorit ist aber auf diesem Album „Closer To Death“. Sehr rotzfrech wird hier gearbeitet und so besticht dieser Mitdtemporocker immer wieder mit Wechseln von schnelleren, rotzigen Gefilden, bis hin zu kurzen sanften Ufern. Für die Verzauberung sorgt einmal mehr Mrs. Aya. Die Instrumente werden exzellent eingesetzt, um den Gesang zu unterstreichen und in Szene zu setzen und dies zieht sich wie einer roter Faden durchs komplette Album. So kredenzt uns die Rhythmusfraktion einige Hammer Riffs und Breaks. Der Beginn des Rausschmeißer „Indifference“ beginnt sehr modern, der mit vielen elektronischen Soundelementen ausgestattet wurde. Die wohl modernste Nummer kommt zum Schluss und das Ganze hört sich sehr gut, als auch experimentierfreudig an. Superbes erstes Lebenszeichen dieser Formation die in keiner Sammlung von Fans der Formationen Within Temptation, Forever Slave und Co Freunden fehlen darf.

Fazit: Gute Mischung aus Gothic Rock/Metal wird hier geboten, ohne dabei irgendwie die Kommerzrichtung einzuschlagen.

Tracklist:

01. Whispers
02. Lost Innocence
03. Blinded By Hatred
04. Face The Truth
05. The Other Side
06. Destiny
07. Memories
08. Bring Me To Heaven
09. On The Edge
10. Closer To Death
11. Indifference

Besetzung:

Aya (voc)
Mauser (guit)
Heinrich (bass)
Vaaver (drums)

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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