Winterfylleth – The Mercian Sphere (Cd)

Band: Winterfylleth
Titel: The Mercian Sphere

Label: Candlelight Records
VÖ: 2010
Genre: Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Das auch nordisch veranlagte Schwarzwurzel Bands von der Insel kommen ist nur wenigen bekannt. Winterfylleth aus Manchester sind eine davon. Die Jungs haben eine Linie drauf die eher beim ersten Durchhören auf eine skandinavische Truppe hätte schließen lassen. Nach dem 2008 veröffentlichten Opus „The Ghost of Heritage“ ist es am 19.07.2010 endlich soweit und C. Naughton (guit & voc), Mark Wood (guit), N. Wallwork (bass) und S. Lucas (drums) legen mit „The Merican Sphere“ den zweiten Silberling nach.

Heroisch und fast schon Pagan lastig wird „Gateway To The Dark Peak / The Solitary One Waits For Grace (The Wayfarer Pt I)“ begonnen. Doch lange wird hier nicht einer auf heroische Heldentat gemacht und so findet man sich auch schon sogleich im Black Metal Gewässer wieder. Dieses ist stark schwarz angefärbt, wenn man auch vielerlei Spielarten aus dem eher rollenden Thrash Bereich hinzu gemischt hat. Gut und sauber aussortiert geleitete man uns durch den Opener und der kann gehörig Eindruck schinden.

Lang und zäh wird nun „Awakens He, Bereft of Kinsmen (The Wayfarer Pt II)“ vom Stapel gelassen. Dreckige Soundfragmente werden uns hier nach etwa 30 Sekunden um die Ohren geblasen. Deutlich staighter versucht man hier Akzente zu setzen. Dies gelingt den Schwarzheimern auch und ihrem Hass lassen sie dabei sadistisch freien Lauf.

Auch das nun gebotene „The Fields of Reckoning“ ist mehr von der nordischen Soundprägung. Vor allem in diesem Bereich bestechen die Jungs mit einer sehr guten Rhythmik die mitreißend ihr übriges tut. Zwischen all den technischen Einlagen wird der Knüppel aus dem Sack gelassen und die Blackies prügeln immer wieder alles nieder was versucht Wiederstand zu leisten.

Sehr ruhig wird es nun zu Beginn von „Children of the Stones“. Trauriger, folkloristischer Einstand den man uns hier unterbreitet. Zieht das Gemüt ordentlich runter und diese Anfangs gestartete Linie wird weiterhin verfolgt. Gute Unterbrechung die zum Nachdenken verleitet und ins tiefste innerstes selbst der Seele vordringt.

Wie ein Paukenschlag wird man mit dem nun folgenden „The Ruin“ wieder hoch gerissen. Eine Schretterfahrt der besonderen Art wird uns hier gegeben und bei dieser Nackenfräße kann man nicht anders als seine Nackenmuskulatur zu strapazieren. Eingängige Black Metal Bahnen werden hier bestritten und von dieser lässt man sich auch kaum abbringen. Dreckig und immer wieder depressiver wird hier gezockt. Sehr gute Bergt und Talfahrt der dunklen Gefühle.

Wie eine Drehung um 180 Grad setzt man nun mit „The Honour Of Good Men On The Path To Eternal Glory“ nach. Ruhige, verträumte Klänge schallen hier und dabei könnte man fast schon ins genießen, als auch träumen verfallen. Doch über alledem schwebt schon das Damokles Schwert und das sticht auch dann mit einem Ruck zu. Ab diesem Zeitpunkt gibt es kein Halten mehr und die Motoren laufen wieder auf Höchstleistung. Ungezügelt wird hier das Pedal bis zum Anschlag gedrückt und diese Black Metal Walze macht alles platt.

Das Ebenfalls sehr konzeptionelle ausgerichtete „To Find Solace… Where Security Stands (The Wayfarer Pt III)“ wird vom Fleck weg zahniger gestartet. Deutlich melodischer, als auch Pagan lastiger kommt man dadurch daher. Sicher kein Song für Freizeitwikinger, aber durchaus eine imposante Weiterführung des Albums. Sehr farbenbunt wird hier zum Abgehen geladen und das mit einem sehr nordischen Klang, der vor allem Black Steel Freaks gefallen wird, die mehr an einer skandinavischen Richtung interessiert sind.

Eine kürzere, folkloristische Untermalung bietet man uns mit „When The Woods Were Young“. Nett und lieblich im klaren Stil wird hier eine Ruhepause serviert die für eine gute Stimmung sorgt.

Umso dreckiger ist hier gleich die Fortführung mit „A Valley Thick With Oaks“ ausgefallen. Gleich zu Beginn ackert sich der Trupp einen Ast ab und brettert auch mit viel Tempo dahin. Sehr gut sind hier die Melodielinien durchdacht und diese klingen auch deutlich komplexer. Dennoch zu stark ist man dieser Technik nicht verfallen und so kann man das Ganze sehr locker aufnehmen ohne dabei von vielen Wechseln erschlagen zu werden.

Recht rockig startet man nun „Defending the Realm“. Sehr gute Eröffnung die auch etwas pathetischer klingt. Die Rhythmik verfolgt man auch etwas länger und mit dieser Art von Vermischung weiß man zum Schluss noch einmal alle Register zu ziehen. Immer wieder bricht man aus dem eher gemütlichen Teil aus und geht ab wie unter Feuer. Gute Mischung die hier an die letzte Stelle gerückt wurde. Auch einige Doom Einflüsse wurden hier sehr gut eingearbeitet, diese sind aber im Gegensatz zu den doch eher rockigen Klängen eher zarter ausgefallen. Somit unterstreicht die Mannschaft zum Schluss noch einmal dick und blutrot dass es sich hier um ein Black Metal Album das locker aus der stupiden Schublade auszubrechen vermag.

Fazit: Black Metal Fans, die auch an einigen nordischen, als auch Pagan Erweiterungen interessiert sind kommen hier auf ihre Kosten. Der erst genannte Anteil überwiegt dominant und so sind die anderen Einflüsse eine sehr gute Erweiterung, als auch Komplettierung auf diesem Album.

Tracklist:

01. Gateway To The Dark Peak / The Solitary One Waits For Grace (The Wayfarer Pt I) 07:05
02. Awakens He, Bereft of Kinsmen (The Wayfarer Pt II) 07:25
03. The Fields of Reckoning 05:33
04. Children of the Stones 04:45
05. The Ruin 06:52
06. The Honour Of Good Men On The Path To Eternal Glory 10:17
07. To Find Solace… Where Security Stands (The Wayfarer Pt III) 10:11
08. When The Woods Were Young 02:24
09. A Valley Thick With Oaks 07:22
10. Defending the Realm 06:31

Besetzung:

C. Naughton (guit & voc)
Mark Wood (guit)
N. Wallwork (bass)
S. Lucas (drums)

Internet:

Winterfylleth @ Facebook

Winterfylleth @ MySpace

 

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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