Tobias Sammets AVANTASIA meldet sich mit »Here Be Dragons« zurück und liefert damit ein weiteres monumentales Kapitel in der illustren Diskografie der Band. Die aus Deutschland stammende Band AVANTASIA hat sich in den Bereichen Power-Metal und Symphonic-Metal als feste Größe etabliert. Dieses Album zeigt die für die Band typische Mischung aus opernhaftem Gesang, komplizierten Arrangements und erhabenen Melodien.
Eindringliche Atmosphäre
»Creepshow«, ein Stück, das mit treibenden Riffs und einer eindringlichen Atmosphäre den Ton angibt und den Hörer in die Welt hineinzieht, die AVANTASIA mit großer Sorgfalt erschaffen hat, macht den Anfang. Der Titeltrack »Here Be Dragons« folgt mit epischen Refrains und schwebenden Harmonien, die den Hörer in ihren Bann ziehen und ein aufregendes Hörerlebnis versprechen.
Von dem Moment an, in dem der erste Track beginnt, wird der Hörer von einem reichen Klangteppich umhüllt, der sowohl grandios sowie intim ist. Sammets vielseitige Talente kommen auf dem Album voll zur Geltung, denn er steuert nicht bloß seinen markanten Gesang bei, sondern daneben Keyboards, Orchestrierung und Bass. Seine Fähigkeit, komplexe Arrangements mit fesselnden Erzählungen zu verweben, bleibt einer der Eckpfeiler des Charmes von AVANTASIA.
Die symphonischen Arrangements sind reichhaltig und vielschichtig
Musikalisch ist »Here Be Dragons« eine Meisterklasse im melodischen Aufbau. Die symphonischen Arrangements sind reichhaltig und vielschichtig, unterstützt von der kraftvollen Gitarrenarbeit von Sascha Paeth. Die Mischung aus orchestralen Elementen und traditioneller Metal-Instrumentierung schafft einen dynamischen Sound, der sowohl klassisch als desgleichen modern wirkt.
Zu den herausragenden Stücken gehören »The Moorland At Twilight«, das melodische Erzählungen mit dynamischen Wechseln verbindet, und »The Witch«, bei dem das Zusammenspiel von schweren Instrumenten und eindringlichem Gesang eine bezaubernde Aura erzeugt. »Phantasmagoria« ist ein weiteres Juwel, das AVANTASIAS Gespür für das Theatralische verdeutlicht, angereichert mit reichhaltigen orchestralen Schichten, die den Hörer in eine andere Welt entführen.
Emotionale Tiefe und Introspektion
»Bring On The Night« und »Unleash The Kraken« geben dem Album die Energie, die es braucht, um die von den Fans so geschätzte Balance zwischen Intensität und Melodie zu finden. Mit »Avalon« lassen es AVANTASIA langsamer angehen, bietet emotionale Tiefe und Introspektion und zeigt Sammets Vielseitigkeit als Songwriter. Dessen Ablöse folgt am Fuße mit »Against The Wind« einem druckvollen Power Song.
Das willkommene Aufgebot an Gastsängern hebt das Album auf ein neues Niveau. Mit der unverwechselbaren Stimme von Geoff Tate, die den Titeltrack ziert, wird dem Hörer ein klassisches Metal-Erlebnis geboten, das dem Song Leben einhaucht. Michael Kiske liefert bei »The Moorland At Twilight« eine eindringliche Performance ab, bei der er seine ausgeprägte hohe Stimmlage mit den melancholischen Themen des Songs verbindet. Tommy Karevik, Ronnie Atkins, Bob Catley, Adrienne Cowan und Kenny Leckremo steuern jeweils ihren eigenen Stil bei und verleihen dem Album eine unglaubliche Tiefe und Vielfalt.
Das Album schließt mit »Everybody’s Here Until The End«, einem passenden Finale, das die großen Themen Kameradschaft und Hoffnung auf den Punkt bringt und die Erzählung mit einem unvergesslichen Refrain abschließt.
Roy Khans Auftritt bei »Everybody’s Here Until The End« sticht besonders hervor, da seine emotionale Darbietung die Essenz des Titels auf den Punkt bringt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Diese Zusammenarbeit von Gesangstalenten wertet nicht nur einzelne Tracks auf, sondern schafft auch eine kohärente Erzählung über das gesamte Album.
Erkundung mythischer Geschichten
Thematisch ist »Here Be Dragons« eine Erkundung mythischer Geschichten und menschlicher Gefühle. Textlich umfasst es große Erzählungen, die oft in Kämpfe, Triumphe und die Reise der Selbstentdeckung eintauchen. Sammets Fähigkeit, mit seinen Worten lebhafte Bilder zu beschwören, ergänzt die Musikalität und macht jeden Song zu einem Miniatur-Epos.
Das von Tobias Sammet und Sascha Paeth produzierte Album besticht durch eine kristallklare Produktion, die jedes Instrument und jede Gesangsschicht hervorhebt. Die Orchestrierung ist üppig und präzise und schafft einen reichen Wandteppich, der sowohl prächtig geknüpft erscheint.
Dies ist ein Beweis für die kontinuierliche Weiterentwicklung von AVANTASIA und bleibt gleichzeitig seinen Wurzeln treu. Fans von Power und Symphonic Metal werden dieses Album als lohnende Erfahrung empfinden.
Ein Muss für Genrefans
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass »Here Be Dragons« für Fans des Genres ein Muss ist und eine starke Ergänzung des AVANTASIA-Katalogs darstellt. Es kombiniert herausragende Gastauftritte, fesselnde Geschichten und reichhaltig komponierte Musik und stellt sicher, dass die Band ihren Weg als Vorreiter in der Welt des Metal fortsetzt.
Fazit: »Here Be Dragons« ist eine überzeugende Ergänzung der AVANTASIA-Diskografie und präsentiert eine beeindruckende Reihe von Kompositionen, die mühelos Power Metal mit symphonischen Elementen verbinden.
Tracklist
01. Creepshow
02. Here Be Dragons (feat. Geoff Tate)
03. The Moorlands At Twilight (feat. Michael Kiske)
04. The Witch (feat. Tommy Karevik)
05. Phantasmagoria (feat. Ronnie Atkins)
06. Bring On The Night (feat. Bob Catley)
07. Unleash The Kraken
08. Avalon (feat. Adrienne Cowan)
09. Against The Wind (feat. Kenny Leckremo)
10. Everybody’s Here Until The End (feat. Roy Khan)
Besetzung
Tobias Sammet – vocals, keyboards, piano, orchestration, bass
Sascha Paeth – guitar, keyboards, piano, orchestration
Guest musicians:
Geoff Tate – Vocals (Track 02)
Michael Kiske – Vocals (Track 03)
Tommy Karevik – Vocals (Track 04)
Ronnie Atkins – Vocals (Track 05)
Bob Catley – Vocals (Track 06)
Adrienne Cowan – Vocals (Track 08)
Kenny Leckremo – Vocals (Track 09)
Roy Khan – Vocals (Track 10)