3 Inches of Blood – Here Waits Thy Doom

Band: 3 Inches of Blood
Titel: Here Waits Thy Doom
Label: Century Media Records
VÖ: 2009
Spielart: Power/Heavy Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Es ist nun endlich soweit, nach fast mehr als 2 Jahren sind die Kanadier 3 Inches of Bloood wieder auf der der Matte mit einem Neuen Langeisen in der Hand. Die Burschen waren ja mit dem Release ihres ersten Outputs „Battlecry under a Wintersun“ die Hopefulls der Mischung Tradition und Moderne. Mit den folgenden Alben konnte man die Szene ordentlich wachrütteln, jedoch der komplette Durchbruch war ihnen dennoch versagt. Die soll sich nun mit dem neuesten Album „Here Waits Thy Doom“ ändern. Eines haben Cam Pipes (voc), Shane Clark (guit), Justin Hagberg (guit) und Ash Pearson (drums) stark verändert, man hat sich mit einem doch eher großen Spagat vom modern angehauchten Sound weg bewegt. Das Full Length Album Nummer 4 ist ab dem 28.08.09 via Century Media erhältlich und dürfte vor allem diesmal viele Old School Fans begeistern.

Mit einem wirklich true metallischen Titelstück wird das Machwerk eingeläutet. „Battles and Brotherhood“ und genau so knallt der Song auch daher. Im besten Priest Style dem sich ja die Jungs bekanntlich sehr nahe fühlen. Dennoch als rein Kopie der Birminghamer darf man die Herrschaften aus dem Land der Moosemilk und des Ahornsirup nicht abstempeln. Zu viele typische True Metal Soundvariationen haben sie auch diesmal ins Songwriting einfließen lassen und so bekommen wir unterm Strich auch als Opener die komplette 80er Breitseite geboten. Wenngleich man auch die Death Metal lastigen Growls und Shouts sehr vermisst. Denn genau diese Mixtur des Gesangs haben die Nummern bis dato sehr variabel klingen lassen. Somit ist es halt unter Anführungszeichen nur eine Old School typische Nummer. Diese kracht aber sehr breit gefächert daher, was vor allem vielen Kuttenträgern die Lauscherchen durchblasen wird. Weiter in eher groovigen Gefilden geht es mit „Rock In Hell“. Der Groove wird nach und nach immer mehr in den Hintergrund gestellt, bis man auf einer sehr stark shakenden Rockschiene angelangt ist und diese mit einigen Abzweigungen in kurze Temposchübe erweitert. Mit viel Feuer unterm Hinter geht es nun bei „Silent Killer“ weiter. Viel Tempo spielt hier dominant eine Rolle, welche man mit etlichen, satten Maiden lastigen Gitarrenriffs als Melodieeinlage angereichert hat. Man tendiert hier auch verstärkt sich kurzzeitig zu harten Einschüben hinreißen zu lassen, diese jedoch zünden leider nicht so wie sie sollten. Anyway auch diese leichten, angehauchten härteren, rauen Momente sind ganz nett und wissen zu gefallen. Mit viel Iron Maiden im Blut schiebt man nun „Fierce Defender“ nach. Der galoppierende Sound lässt viel Banger als auch Shaker Feeling aufkommen und durch den sehr ungeschliffenen Sound klingt der Track wie eine Nummer aus den Tagen von Killers bzw. Number of the Beast. Alte Fundamentalisten wird dies entzücken und zu Jalla – Jalla Freudenrufen animieren. Da lässt sich das Quartett auch nicht lange bitten und gibt uns genau diesen Kraftstoff, wobei man wenn man an der Spitze angelangt ist uns mit vielen geilen Solihappen versorgt, bevor man wieder ans Eingemachte geht. Mit viel Charme entpuppt sich der Track zu meinem persönlichen Favoriten auf diesem Album. Sehr rockig geht es nun mit „Preacher’s Daughter“ weiter. Viel rotziges Rock n‘ Roll haben die Herrschaften nun in den Tank gelehrt und das was nun aus den Boxen dröhnt ist eine rotzende Rockschiene zu der man seinen Körper im besten Tanzstil bewegen kann. Die rockigen, eher im Midtempo angesiedelten Klänge kann man genüsslich konsumieren und wissen zu bezaubern. Wie von der Tarantel gestochen rattert nun sehr roh und ungeschliffen „Call of the Hammer“ daher. Mag hymnisch klingen, ist es aber nicht, denn mit Nackenfräsenden Rhythmen blasen uns die Kanadier hier gehörig den Marsch. Somit ist ihnen eine sehr dreckige Bangernummer par Excellence gelungen, die auch einige Einflüsse bzw. Wegweiser in Richtung Thrash Metal zulassen. Sehr lecker und bestens zum Rübeschütteln geeignet heißt hier das Urteil. Nicht minder geht es mit „Snake Fighter“ weiter, bei dem auch wie beim Vorgänger viel Tempo eine wesentliche Rolle spielt. Kleinere Drosselungsnuancen machen die Granate nicht weniger zu einem Bangerstück wie es im Buche steht, wobei man aber hier auf viel mehr Melodie achtet die man uns mit Solis aus der Axtfraktion zu Hauf bietet. Auch einige kleine Brisen von Nachjustierungen in die Moderne Ecke lassen eine facettenreichere Einstufung zu. Wobei aber auch hier der Hauptbestandteil 80er Metal das Oberwasser behält. Im leichten thrashigen Gewand brettert nun „At the Foot of the Great Glacier“ daher. Viele bretternde Speedschübe machen diese Nummer zu einem guten Circle Pit bzw. Mosh Track zu dem man ordentlich Stoff geben kann und sollte. Zu Hause in den heimischen 4 Wänden, als auch Live in den Konzerthallen. Kleinere Unterbrechungen dienen als Vorbereiter für den nächsten Energieschub und auf den braucht man nicht lange warten. Sehr langatmig und sehr stark an Orion von Metallica angelehnt ist nun „All of Them Witches“ ausgefallen. Keine Angst man versucht hier nicht einen auf Master of Puppets, nein nur halt im Bereich des langatmigen Beginns erinnert der Song sehr stark an eben den erwähnten Hit. Nach dieser Einleitung besinnt man sich aber wieder den Haupteinflüssen und liefert uns nun ein schönes Gebräu aus Iron Maiden und Judas Priest im besten alten Style. Das Tempo variiert nur merklich und genau für diese Variation bedient man sich etlichen Solis die man uns tief in den Gehörgang stopft. „12:34″ ist ein akustisches Gitarrenintermezzo und dient als Vorbereiter für den letzten Track im Bunde. Somit darf man an vorletzter Stelle noch ein kurzes, Countrylastiges Instrumental genießen, das sehr schön und besänftigend schallt. Bei „Execution Tank“ ist aber auch schon Schluss mit Lustig und wir bekommen noch mal eingemachte Marmelade mit dem Etikett 80er Metal. Nach der stampfenden Einleitung rotiert man zwar melodisch, wenn auch deutlich bretternder daher und lässt dadurch viele Thrash Metal Zusätze durchsickern. Guter Ausklang den man uns hier beschert.

Fazit: Sehr schwierig, denn einerseits vermisst man zwar die Death Growls und Shouts. Andererseits weis man durchwegs mit dem 80er Style zu bezaubern. Somit empfehle ich das Album allen astreinen True Metal Liebhabern. Jene die eben Verehrer von „Advance and Vanquish“ waren sollten sich nicht zu früh freuen und erst einmal besonnen in das Material rein hören, denn zu klar und eindeutig im True Metal Gewand zockt man anno 2009. Was des einen Freud, ist des anderen Leid. Für meinen Teil macht pro Durchlauf das Album immer mehr Spaß und besticht mit viel Charme und Flair der alten Tage.

Tracklist:

01. Battles and Brotherhood (04:47)
02. Rock In Hell (04:56)
03. Silent Killer (04:13)
04. Fierce Defender (05:16)
05. Preacher’s Daughter (06:48)
06. Call of the Hammer (02:59)
07. Snake Fighter (03:19)
08. At the Foot of the Great Glacier (03:17)
09. All of Them Witches (06:43)
10. 12:34 (01:45)
11. Execution Tank (07:33)

Besetzung:

Cam Pipes (voc)
Shane Clark (guit)
Justin Hagberg (guit)
Ash Pearson (drums)

Internet:

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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