Billion Dollar Babies – Die for Diamonds

Band: Billion Dollar Babies
Titel: Die for Diamonds
Label: Pure Rock Records
VÖ: 2011
Genre: Glam Rock
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Alleine schon der Name der Truppe verrät was hier auf den Musikliebhaber zukommt, auch das Cover verrät sofort auf den ersten Blick die Schweden manifestieren einen weiteren Stein in Sachen Glam Rock aus dem skandinavischen Raum. Natürlich ist es für die Burschen aus Borlänge äußerst schwierig in der heutigen Zeit neue Akzente zu setzten. Muss man dies überhaupt noch im Angesicht der Flut dieser Mannschaften, welche den 80er Glam Rock der Marke Mötley Crue und Konsorten den Markt in letzter Zeit überflutet haben? Nicht unbedingt ist da meine Meinung, denn es reicht mittlerweile vollkommen aus die Spielfreude und viel Party Feeling rüber zu bekommen. Ganz gelingt es den Jungs nicht, allerdings wirkt ihr Material sehr putzig und auch die leicht hymnischen – jazzigen Einlagen sind durchaus hörenswert. Somit empfehle ich das Machwerk „Die for Diamonds“ nur eingefleischten Glam Verehrern.

Teils Sleeze und Cheese lastig wird der Anfang mit „Boys Night Out“ gewagt. Die immer wieder gebotenen Jazz Einlagen spiegeln hierbei ein Händchen für Spielereien wieder. Gute Erweiterung somit im sonst eher Mötley Crue angesiedelten Stück. Party Feeling kommt dabei auch nicht zu kurz und das präsentieren uns die Schweden bei den oft eingesetzten Ausbrüchen. Vielmehr konzentriert man sich aber auf einen eher gemütlichen Eingang des Albums.

Deutlich druckvoller wird mit „Highest Mountain“ voran geschritten. Teils hymnische, teils erdige – treibende Soundstrukturen hält man uns hierbei unter die Nase. Viel 80er Flair wird dabei ordentlich versprüht und das macht richtig Laune. Im etwas simpleren Fährwasser ausgerichtet kann man somit ordentlich abrocken, denn an Geschwindigkeit mangelt es bei diesem Stück nicht. Gute Abgehmucke die der geneigte Genre Fan liebt, denn dabei achten die Jungs auf die dazugehörigen, amtlichen Vibes.

„Restless Minds“ erschließt sich im Anschluss wieder deutlich verspielter und weitschichtiger. Im warmherzigen Sound geht es voran und dies stattet man erneut mit den putzigen Jazz Untermalungen aus. Diesmal zwar etwas dezenter, dennoch setzt man mit diesen gute Akzente. Somit steuert man etwas mehr das idyllische Eck an, dennoch von einem Schmusetrack ist man weit entfernt, denn dazu wird zu oft etwas stärker abgerockt. Gute Mischform aus Hymne, treibenden Fragmenten und verträumten Zügen die zu überzeugen wissen.

Genug den sinnigen Klängen gefrönt, denn das groovig – erdige „Lose It“ geht ordentlich unter die Haut. Erneut rockt die Mannschaft ab und das mit einer durch die Bank flotten Geschwindigkeit. Vor allem die Erweiterungen der rotzig – groovenden Art sind besonders glanzvoll ausgefallen. Besonders muss der der oftmals eingesetzte Duettgesang erwähnt werden, denn dieser ist das ganz besondere Highlight auf dem Stück. Mit dieser Hommage an die 80er Glam Rock Ära ist den Burschen eine glitzernd – schillernde Perle geglückt und die drückt ordentlich auf die Gehörgänge.

Wieder etwas sinniger wird bei „Key to my Heart“ weiter gemacht. Teilweise lässt man es rotzig – erdig klingen, doch schon lässt man idyllischere Soundeinsätze dagegen prallen. Sehr farbenprächtiger Wechseltrack den man uns erneut nicht zu abgelutscht und glatt poliert präsentiert. Das gewisse Maß am Bad Boy Feeling hat man drauf und damit überzeugen die Borlänge Glam Rocker auf ganzer Linie.

Wie schon beim Vorgänger geht es auch beim nachfolgenden „Second Time Around“ etwas gemütlicher zu. Diesmal aber deutlich mehr dem lieblichen Klang angetan wird das Programm weiter geführt. Schmuse Feeling? Nein auch hier sucht man Balladen Strukturen vergeblich, vielmehr offeriert man uns eine gediegene Genussrichtung. Die hymnischen sind streckenweise etwas drückender ausgefallen und bieten so das ausgewogene Ausmaß im Stück und runden das Ganze sehr prächtig ab.

So genug im genüsslichen Eck verharrt und auf mit den schlaffen Körpern. Genau unter diesem Motto wird uns „Right on Time“ mit einem temporeichen Tempo vor den Bug geknallt. Witzig – spritzige Fun/Party Elementen werden reichhaltig darüber gestreut und so steckt der Song ordentlich an und so juckt, als auch zuck es im ganzen Körper und man möchte sofort das Tanzbein dazu schwingen! Na denn nur nicht aufhalten lassen, genügend Spirit wird dabei abgelassen und dieser Aufforderung folgt man nur zu gern.

Vom Feeling her gesehen steht „Stand your Ground“ seinem Vorläufer in nichts, jedoch zeigt man sich deutlich gefühlvoller orientiert. Dennoch gibt es auch hier sehr druckvolle Ansätze die man gekonnt weiter ausbaut. Die Stimmung hält man weiterhin sehr gut am Laufen und was will man da mehr?

Ja aber Hallo, das nachgeschobene „Nineteen Ninety Four“ bietet ja erneut gute Abgehmucke. Rhythmisch hat man eine dermaßen groovige Spieltechnik drauf, welche einem eine ordentliche Gänsehaut beschert. Hämmernde Beats, als auch satte Soliansätze komplettieren die Abgehrunde gekonnt und äußerst versiert – reichhaltig ist schlussendlich diese Nummer unterm Strich ausgefallen.

Noch einmal greifen die Schweden ganz tief in die Trickkiste und servieren uns somit mit „We don’t live forever“ einen sehr gelungenen Rausschmeißer. Teils Bluesige Schliffe erweitern das groovige Party Feeling sehr gekonnt und den Abschluss machen erneut tolle hymnische Zwischenspielereien.

Fazit: Nun ja die Weltrevolution in Sachen Glam Rock werden die Jungs sicher nicht herbeiführen. Allerdings überzeugen die Burschen mit einer sehr versierten Spielrunde in diesem Genre. Man wirkt nicht zu brav, aber auch nicht zu überheblich dreckig. Im guten Mittelbereich wurde das Material angesiedelt und so gibt es kaum etwas zu meckern.

Tracklist:

01. Boys Night Out 3:26
02. Highest Mountain 3:06
03. Restless Minds 4:48
04. Lose It 2:51
05. Key to my Heart 3:57
06. Second Time Around 3:37
07. Right on Time 3:55
08. Stand your Ground 3:34
09. Nineteen Ninety Four 4:15
10. We don’t live forever 4:45

Besetzung:

Frankie Rich (voc)
Jon Silver (guit)
Nic Lester (bass
Pat Kramer (guit)
Robban XIII (drums)

Internet:

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Billion Dollar Babies @ MySpace

Billion Dollar Babies @ YouTube

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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