Hellrazer – Prisoner of the Mind

Band: Hellrazer 
Titel: Prisoner of the Mind
Label: Selfreleased
VÖ: 2010
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Er ist wieder zurück unser ausgewanderter Linzer Dr. Z. (voc & guit) von Hellrazer. Der nun schon seit etlichen Jahren in Kanada lebende Bursche hat sein mit seinen Recken Stan Nakanishi (guit), Dan Houser (bass) und Kegger (drums) das neueste Langeisen aus dem Schmiedeofen geholt. Das Machwerk nennt sich „Prisoner of the Mind“ und erneut setzt die Truppe auf schnelle, dreckige Power Metal Riffs die mit doomigen und melodischen Ingredienzien erweitert hat.

Mit einer amtlichen, ja fast schon True Metal lastigen Hymne wird das Album mit „The Death March of Bataan“ gestartet. Sehr satte Melodien paart man hier gekonnt mit Marschmusik. Das zaubert schon einmal ein gutes Klangbild als Eröffnung zu Tage.

„Nailed to the Cross“ knüpft gleich nahtlos an und rattert eher im dreckigeren, flotteren Style daher. Gute US Metal Einflüsse treffen hier auf amtliche Doom und Melodiebreaks. Ganz leicht verdaulicher Bangertrack der mit viel Charme durch die Boxen gejagt wird. Zusätzlich baut man auf einige Chorvocals die den Song etwas komplexer erscheinen lassen. Über allem thront aber der Frontmann der sich wieder in bester Manier durchs Programm röhrt was die Stimmbänder hergeben.

Satte True und Power Metal Roots wurden bei „Vendetta“ verwerkt. Durch die tiefer getrimmten, sägenden Gitarren wirkt alles deutlich grooviger, ja streckenweise ganz leicht thrashiger. Geiler Bangertrack der sich hier den Weg durch den Gehörgang bohrt. Ganz starke Breaks der etwas hymnischeren Art machen die Kost etwas farbenbunter. Doch bevor man zu stark den Fuß vom Pedal nimmt und es gar zu pathetisch wird, drückt man auch schon wieder drauf und brettert wieder flotter dahin.

Zwar wird „Metal Alliance“ sehr herb und schroff gestartet, doch hier justiert man recht bald um und wandelt eher auf melodischen Pfaden. Dabei duellieren sich die beiden Axtschwinger nach Leibeskräften. Immer wieder bricht man deutlich galoppierender durch und somit gibt es weiterhin genügend Kraftfutter zum Bangen. Hier allerdings zeigt man etwas weitläufigere Verspieltheit, die den Track um einiges Aufwerten.

Von einem melodischen Opening profitiert auch „Prisoner of the Mind“. Das Titelstück wurde deutlich rockiger eingespielt. Coole Mischung aus erdigem Rock, der immer wieder reichlich mit Melodieschüben unterwandert wird. Darüber streut man noch kleinere Messerspitzen und fertig ist ein buntes Gemisch das sich bis in die tiefste Magengegend vorarbeitet.

Knackiger und simpler rattert nun „Futile Rebellion“ daher. Geiler Bangertrack im Power Metal Gewand vor dem Herrn. Die Kanadier schöpfen hier eher simpler aus den Vollen und genau mit dieser Kost überzeugen sie bestens. Die Gitarren schallen dermaßen Priest lastig dass es einem als Fan der Band ein freudiges Lächeln ins Gesicht zaubert.

Von der Machart und der Rhythmik her ähnlich schiebt man nun „Going for Glory“ nach. Weiterhin baut man hier auf Judas Priest lastige Gitarrenläufe die sich wie eine Kettensäge ihren Weg bahnen. Dennoch werden hier weit mehr Breaks geboten und dabei zeigt man viel Abwechslung, bevor man erneut Banger lastige Rhythmik im Bretterstyle schallen lässt.

Noch um einen Tick speediger schallt nun „Ghost Rider“. Doch deutlich Rotzrockiger kommt dieser Song rüber. Power und kleine Facetten True Metal sind weiterhin großer Bestandteil des Songs, doch hier zockt man mit viel Rotzrock im Blut und dabei dröhnen und ab lautstarke Chrorvocals. Herber Rocker der uns hier mit viel Freude dar geboten wird.

Sehr ruhig und verträumt beginnt man nun „Raining Fire“. Sanfte Melodiesolis serviert man uns hier und diese sind sehr adrett in einem melancholischen, leidenden Soundkleid verpackt. Die Sängerin Julia Badescu verleitet durch ihren warmherzigen Gesang zum Zurücklehnen und genießen. Fällt nicht sonderlich schwer denn das Klangbild lässt viel Freiraum für Fantasien. Bevor man allerdings zu stark in der Fantasiewelt schwelgt durchbricht man etwas kräftiger selbiges, um uns aus dieser Welt zu hieven, bevor uns die Formation wieder dort sehr verspielt zurück geleitet.

So genug geträumt und den eigenen Fantasien geschwelgt. Am Ende steht nämlich wieder herbere, flottere Kost am Programm. Mit „Warlord“ preschen die Kanadier wieder hervor, doch nur simple Power Metal Kost bietet man uns hier als Verabschiedung nicht. Viel mehr reichert man den Rausschmeißer mit sehr dreckigen, rotzigen Linien an, diese treffen immer wieder auf klarere Melodien. Vollendet wird das Gemisch mit etlichen Kraftausbrüchen die galoppierender klingen, bevor man erneut von vorne die Mixtur beginnt.

Fazit: Superbe Weiterführung der Bandhistorie Hellrazer. Gelungene Langrille die eine sehr verspielte, facettenreiche Power Metal Mixtur beinhaltet. Kann man nur hoffen das man bald einen Labelvertrag sein eigen nennen wird. Verdient hätten es sich Dr Z. und seine Jungs mehr als redlich.

racklist:

01 The Death March of Bataan 01:42
02 Nailed to the Cross 05:05
03 Vendetta 05:00
04 Metal Alliance 05:13
05 Prisoner of the Mind 06:32
06 Futile Rebellion 06:59
07 Going for Glory 04:51
08 Ghost Rider 03:56
09 Raining Fire 08:29
10 Warlord 07:16

Besetzung:

Dr Z. (voc & guit)
Stan Nakanishi (guit)
Dan Houser (bass)
Kegger (drums)

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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