Vega – Kiss Of Life

Band: Vega
Titel: Kiss Of Life
Label: Frontiers Records
VÖ: 2010
Genre: Melodic Hardrock, Prog Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die ehemaligen Kick-Member Nick Workman (voc) und die Brüder Tom (guit) und James Martin (keys) haben mit Vega ein neues Baby geschaffen. Komplettiert wurde das Line Up noch mit DanChantrey (drums) und dieses Kleeblatt legte nun mit „Kiss of Life“ ihr Debüt vor. Das Material welches die Scheibe beinhaltet wird eher die Melodic-Rock/AOR Liebhaber ansprechen, speziell diejenigen, die ruhigere Rockmusik mögen.

Zwar flotter, aber dennoch sehr lieblich – sanft wirkend schreitet man mit „Into The Wild“ sofort zur Tat. Feinfühliger, shakiger Track der durch seine Massentauglichen Allüren sofort ins Gehör geht. Während bei vielen anderen Kapellen aus dem AOR man diesen Ausverkauf anprangert, unterbreiten uns die Jungs hierbei eine Runde die zwar wie erwähnt breitentauglicher klingt, aber dennoch nicht belanglos. Spielend schaffen sie mit tollen Melodien und rockigen Kräfterhythmen es viel Spirit und Fun zu versprühen.

Ein Synthyeingang stimmt nun „Kiss Of Life“ kurz an. Weiterhin verbleibt man in diesem Bereich und vollführt hierbei eine deutliche Kurskorrektur in den ruhigeren – idyllischen Bereich. Bevor man zu stark verträumt wirkt greift der Axtschwinger immer wieder durch und knallt uns seine erdigen Rockriffs um die Ohren. Eine sehr gute Bereicherung im Gesamtkonzept und so wandelt man zwischen idyllisch und leichten hymnischen Gestaden immer hin und her. Gut fusioniert hat man dies auf einen Punkt gebracht.

Sehr orchestral offeriert man uns den Start von „One Of A Kind“. Tolle Technik die hier hinzu gestoßen ist. Auch weiterhin verbleibt man im sanftmütigen Eck, allerdings wird augenscheinlich mehr Tempo verwendet, welches den Song immer mehr in eine flotte – hymnische Richtung lenkt. Vor allem die satten Chor und Single Vocals die man uns hier unterbreitet lassen das Stück deutlich wuchtiger wirken. Mit viel Einfallsreichtum hat man sich viel einfallen lassen und so wirkt der Track zwar etwas komplexer, aber dennoch bewahrt man sich die Ausgewogenheit vor.

Um Ecken druckvoller setzt man nun mit „Staring At The Sun“ nach. Zwar gibt es auch hier allerlei an ruhgieren Parts, dennoch wirkt der Track weit nicht so heimelig wie die Vorgänger. Mit leichten, raueren Ecken und Kanten konnte man das Material sehr imposant erweitern. Guter Einfall der nicht unbeeindruckt lässt und das Interesse weiterhin steigert.

Sehr romantisch und verträumt geht es mit „Too Young For Wings“ weiter. Gedankenverlorener Song der zum Träumen einlädt. Die Burschen sind unglaublich was sie schaffen wird buchstäblich zu Gold, denn sanftmütige Melodien die man hierbei parat hat setzen sich wie ein Virus im Gehörgang fest und diese bekommt man auch nicht so schnell wieder weg. Somit hat man mit diesem fast schon balladesken Track einen Song mit Ohrwurmcharakter parat.

Genug geträumt? Will ich hoffen, denn mit „Another“ steht wieder etwas kraftvolleres Kraftfutter an. Leichte hymnische Ansätze, werden durch erdigere Rockeinsätze immer wieder unterwandert bzw. abgelöst. Alles in allem liegt der Hauptanteil im eher flotteren Midtempoeck und somit entfernt man sich wieder merklich aus dem ruhigen ganz stark.

Deutlich simpler und wieder breitentauglicher wird bei „Headlights“ weiter gemacht. Mit simplen AOR Melodien süßt man hierbei das Gebräu an. Die eingängigen Melodien wurden mit durchwegs wechselnder Rhythmik abgestimmt und mit dem sehr eingängigen Mischverhältnis weiß weiterhin zu bezaubern.

Für Freaks die auf Synthystarts stehen bietet der Anfang von „Hearts Of Glass“ wieder reichlich. Sehr epochal wirkt der Start zwar, doch sogleich greift die Mannschaft deutlich zackiger durch. Ja sogar würde ich hierbei sagen es handle sich um das schnellste Stück auf diesem Album. Verwässert wird dies etwas orchestralen Hintergrundeinsätzen, diese sind aber nur hauchzart und in gewissen Parts eingeflochten worden. Den Hauptanteil versieht eine durchwegs treibende Rockrunde die zum Abtanzen bestens animiert.

Wieder gemäßigter geht es mit „Stay With Me“ im leicht verdaulichen Midtempoeck weiter. War man noch vorhin bestrebt etwas glatter rüber zu kommen, so greift man hierbei noch einmal etwas kantigere Rockanleihen auf. Kommt gut rüber und wird noch mit satten – hymnischen Passagen noch knackig komplettiert.

Zum Ende hin scheinen die Jungs aus dem Dornröschenschlaf erwacht zu sein. Zumindest erscheint es so, denn auch „Wonderland“ ist einmal mehr ein durchwegs flockiger Rocksong mit gut voran schreitendem Tempo. Sicher jetzt nicht die Abgehmucke vorm Herrn, aber durch die Bank hat man Fragmente einfließen lassen die das Tempo in eine shakige Richtung lenken. Ergänzt bzw. verstärkt wird dies durch den sehr warmherzigen – imposanten Gesang des Fronters.

Herzschlag, gefolgt von klassischem Klavierspiel steht bei „What It Takes“ zu Beginn im Vordergrund. Das man hierbei sofort ins verträumte Eck sich vorarbeite lässt einen natürlich der Start sofort erahnen. Kuscheliges Feeling wird zwar vorerst geboten, allerdings würde ich mich hüten eindeutig diesen Song als Ballade einzustufen. Dafür greift die Truppe immer wieder etwas stärker durch und somit gibt es ein tolles Wechselbad der Gefühle die man uns hierbei mit sattem Sound offeriert.

Mit „Sos“ schließt man das erste Kapitel von Vega wieder flotter. Deutliche breitentaugliche Klänge setzt man uns mit einem gut situierten Tempo vor und dabei drückt man auch an und ab deutlich stärker aufs Gaspedal. Gute Beendigung eines wirklich sehr imposanten Albums.

Fazit: Mit „Kiss of Life“ spielen die Vega Jungs in der oberen AOR Liga mit, keine Frage. Mit vielen Ohrwürmern die man in die Track eingebaut hat kann voll und ganz überzeugen. AOR Fans werden viel Freude mit dem Rundling haben das ist so fix wie das Amen im Gebet.

Tracklist:

01. Into The Wild 5:17
02. Kiss Of Life 4:20
03. One Of A Kind 3:21
04. Staring At The Sun 4:11
05. Too Young For Wings 4:16
06. Another 4:19
07. Headlights 3:54
08. Hearts Of Glass 5:04
09. Stay With Me 3:51
10. Wonderland 4:29
11. What It Takes 4:38
12. Sos 4:38

Besetzung:

Nick Workman (voc)
Tom Martin (guit)
James Martin (keys)
Dan Chantrey (drums)

Internet:

Vega @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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