Edgedown, Midriff, Steel Sun 26.04.14 Baamhakke, Piding

Bands: Edgedown, Midriff, Steel Sun Date: 26.04.14 Venue: Baamhakke, Piding

Endlich war es soweit, nachdem wir ja vorab über den Release „Statues Fall“ und ein Interview (Bettgeflüster) mit den Jungs von Edgedown geführt bzw. berichtet haben, stand nun die Release Party an. Gut man denkt, ok werden wohl einige kommen, aber denke vorab darf man schon verraten das schlussendlich 500 zahlende Gäste anwesend waren und dies kam allen Bands mehr als nur zugute. Das Baamhakke oder liebevoll Deifei ist einfach eine nette Institution über das bzw. die Veranstaltungen wir ja schon öfters berichtet haben. Als unser Team des Magazins in doch verstärkter Forma ankam, waren bereits zur doch sehr unmetallischen Zeit von 20:00 Uhr sehr viele Gäste bereits vor Ort. Das man eben im Baamhakke nicht lange braucht warm zu werden und sich sogleich mit den Besuchern gut versteht und zu schwafeln beginnt ist wohl meiner Meinung nach nur dort möglich. So verstrich die Zeit bis zum Startschuss sehr schnell.

Selbigen gaben die Herrschaften von Steel Sun. Vorab etwas auf YouTube genauer unter die Lupe genommen erwarteten wir jetzt nicht was Besonderes und doch haben sich die Jungspunde recht schnell in unser Herz gespielt. Steel SunDie 2009 gegründete Truppe ist wohl von vielen Kapellen aller Sparten inspiriert, liefert aber, wenn man es genauer betrachtet eine solide Heavy Metal Mischung, welche irgendwo zwischen den 80ern und 90ern beheimatet ist. Die Rhythmusfraktion ist wirklich gut aufeinander eingespielt und dies offerierten sie mit einem sehr lobenswerten Kraftakt. Das stachelt an und schon etliche Besucher vergnügten sich im vorderen Drittel, um sich die Klangkunst der Bayern genauer anzusehen. Selbstredend, das auch die Songs der Formation hier bejubelt wurden und so soll es auch sein. Zu Beginn des Auftritts ging zwar noch etwas der Gesang von Fronterin Sophia Rainer unter, doch dieses Manko wurde alsbald behoben, sodass auch sie besser ihren Gesang unter das Volk mischen konnte. Recht versiert zeigten sich ihre Mannen und gaben dem Metalvolk vor der Bühne eine geballte Ladung, welche man nur zu gern aufnahm und für einen Opener hat man soweit alles richtig gemacht. Lediglich an den Ansagen muss die Lady doch noch arbeiten, denn sie wirkte sehr unroutiniert und nervös, was aber ansonsten für diesen Abend durchaus ausreichte. Das feierfreudige Volk vor der Bühne huldigte die gezeigte Leistung mit wohlverdientem Beifall und somit konnte man durchs Set sehr gute Resonanzen seitens der Besucher ziehen. Um etwas härtere Klänge parat zu haben wurde justament ein Gastsänger oder sagen wir Grunzer auf die Bühne geholt. Durchaus kräftig, aber eben nicht wirklich zum Stil der Truppe passend. Wie auch immer für einen Opening Act darf man mit der gezeigten Leistung mehr als nur zufrieden sein und das vorab Stimmung in den Raum zaubern hat wirklich gut funktioniert.

Midriff sind in unserer Redaktion ja keine Unbekannten an sich mehr. Live zwar noch bis dato nie gesehen, waren wir gespannt, was uns wohl jetzt in Leibhaftigkeit auf der Bühne erwarten würde. Man merkte von null auf hundert welche Routiniers die Kufsteiner sind und dies haben sie wohl auch von der Tour mit Serenity mitgenommen. MidriffEingestöpselt und sofort wurde aus den vollen geschöpft. Ein wahrlich guter Zug, diese Mannen zur Abwechslung im Line Up zu holen. Ihre Mischung aus Alternative Rock, wie auch prasselnden Groove Attitüden funktionierte Live genauso gut wie auf Scheiblette. Besonders die Konstellation und Aufstellung muss hier lobenswert erwähnt werden. Dass alle drei Instrumente in ein und derselben Linie hingestellt wurden fanden wir sehr gut und somit kam auch Schlagzeuger und Sänger Paul Henzinger besser zur Geltung. Viele Kapellen handhaben dies leider so, dass eben genau diese Duofunktion dann immer untergeht, doch die Tiroler Unterlandler hatten dies deutlich anders im Griff. Die Jungs schenkten sich gar nichts und gaben vom Fleck weg Vollgas und vor allem Freizeithünenjesus Jeremy Lentner am Tieftöner war ein Blickfang. Eine gewaltige Macht war hier in Form eines Trios aufmarschiert und lange brauchten auch die Besucher am Högl nicht und hievten gemeinsam mit der Formation den Partypegel. Beachtliche Stücke, welche zwar solider sind, aber eben energetisch sehr eingängig ins Gehör tschindern wurden hier nacheinander zum Besten gegeben. Das man hier eben auch mal das Tanzbein schwingen kann steht außer Frage und so konnte man mit wohltuendem Genuss die Huldigung der Besucher erblicken, wie auch hören. Dies erfreute selbst die passionierten Routiniers und mit einem spitzbübischen Lächeln und mimischen Faxen wurde das Set komplett ohne irgendwelche Patzer und mit steigender Energie durchgespielt, sowie auch als Dankeschön ein Jägermeister verteilt, wo auch unser Chris in zünftiger Tracht in den Genuss kam. Auch für eine Zugabe war schlussendlich noch Zeit und nach einem letzten Song wurde dann das Feld für den Hauptact und Feieranten des Abends frei gemacht.

Die Jungs von Edgedown haben wir ja schon etliche male Live gesehen und stets konnte man bei ihren Auftritten eine Steigerung feststellen. Nun lag es am Hauptact des Abends alle Register zu ziehen und wie sie das machten. Das nenne ich mal eine Release Party zu feiern. Nach dem lüften des Vorhanges ging es gleich los und felsenfest und mit viel Schmackes ballerten uns die Jungs ihren Modern Heavy Metal um die Ohren. EdgedownEgal was Andi, Hias und Konsorten anpacken, es wird auf der Bühne zu Gold. Hier braucht es kein einspielen von Hintergrundarrangements und so kommt eben ihre schwer zu schubladisierende Variation aus Heavy und Power Metal sehr gut und deutlich knackiger zur Geltung. Die binnen Sekunden ansteigende Hitze und das bis nach hinten geschlossene Publikum steigerten sich gemeinsam mit den Recken auf der Bühne in einen feierwütigen Mob. Das erfreut einen wirklich, dass man so was miterleben darf. Grenzgenial fungierten ihre Songs allesamt und das ohne Ausnahme als wahrliche Partygranaten, welche sofort zündeten und denke aus Beben auf dem Högl konnte man noch im unten angrenzenden Piding vernehmen ;-). Mal kurz durchs Publikum geblickt bemerkten man dass das Publikum nicht unterschiedlicher sein könnte und das macht die Jungs eben aus, ob Normalos oder Brutalos alle können doch irgendwie mit der Formation und ihrem Sound etwas anfangen. Die steigende, ja schon schier als Saunatemperatur zu bezeichnende Hitze war kaum zu ertragen und doch wollte niemand nur einen Song, geschweige denn einen Ton der Truppe auslassen. Einiges hatten die Jungs in petto und alleine schon der Gastauftritt von Serenity Tour Keyboarder Mario, oder das Duo mit Cyring Fronter Manuel war ein Gaumenschmaus schlechthin. Es war an diesem Abend egal was der Morgen bieten würde, der Pegel schritt steil weiter nach oben und das Feiervolk gab wirklich alles. Ein weiteres, für mich immer absolutes Highlight ist immer das Dio Cover „Holy Diver“, welches zu meiner Freude auch an diesem Abend nicht in der Setlist fehlte. Selten erlebt man eben Coverversionen, welche so gelungen dargeboten werden. Somit ging die Zeit so dermaßen schnell vorbei, sodass man einfach komplett ohne Zeitgefühl das Ende einläutete und das immer noch vor Ort feiernde, Schweißgebadete Publikum schritt gemeinsam mit allen Bands des Abends zur langanhaltenden Aftershow Party.

Wahrlich liebe Metalgemeinde, dies war mal eine Releaseparty die es in sich hatte. Wer hier nicht dabei war, hat definitiv was verpasst und sollte sich, sofern aus der näheren Umgebung in Grund und Boden schämen nicht dabei gewesen zu sein.

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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