October Tide – A Thin Shell

Band: October Tide
Titel: A Thin Shell
Label: Candlelight Records
VÖ: 2010
Genre: Melodic Doom/Death Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Irgendwo im Fährwasser von Katatonia hat sich vor Jahren die Mannschaft von October Tide angesiedelt. Legitim halten Tobias Netzell (voc), Fred Norrman (guit), Robin Bergh (drums), Emil Alstermark (guit) und Pierre Stam (bass) gemeinsam die Fahne in Sachen schwarz eingefärbter Doom hoch. Satte zehn Jahre hat es gebraucht bis sich die Schweden zum nächsten Langeisen hinreißen ließen. „A Thin Shell“ ist da eine Wiedergutmachung das man solange nichts mehr von sich hören ließ. Am 11.10.2010 wird das Album via Candlelight Records in die Plattenläden bugsiert. Freunde der genannten Truppe können sich bereits jetzt in die Startlöcher begeben.

Mit dem mächtigen „A Custodian Of Science” wird der Anfang gemacht. Satte Melodien ergänzt man mit schleppender Klangkunst. Bis in die Tiefsten Ecken des Körpers dringt man dabei vor. Leichte gemütliche Parts dienen als allgemeine Abrundung, bevor man erneut mit drückenderen Passagen auftrumpft. Grenzgenial was sich einem hier erschließt, zwischen Black, Doom und vielen nordischen Zügen ist alles vorhanden und wurde zu einer mehr als nur stattlichen Mischung vermengt.

Deutlich eisiger, als auch leicht hymnischer wird mit „Deplorable Request“ weiter gemacht. Solche Klangspielereien schaffen meiner Meinung nach nur skandinavische Bands. Authentischer Nordklang der die Temperaturen nach unten sinken lässt. Eiskalt schnäuzt man uns ins Gesicht und das nimmt man mit Freuden auf. Die Doom Anleihen sind zwar auch hier vorhanden wurden aber weites gehend durch typische, ja fast schon Black lastige Klänge der besonderen Art ersetzt.

Klarer, als auch etwas wärmer setzt man nun mit „The Nighttime Project“ nach. Der Start ist sehr wechselhaft ausgefallen. Einerseits baut man auf melancholische Strukturen auf, doch auch leichte, hymnische Linien kommen zum Zuge. Satte Melodieriffs bohren sich in die Gehörmuschel und hinterlassen einen sehr bemerkenswerten Eindruck. Schade das es sich nur um ein Instrumental handelt, denn Growls würden dem Stück als Komplettierung sehr gut tun. Dennoch dieses Klangexperiment hat einen Barriere freien Klang mit dem man gut Akzente setzt.

Eine Mördertrack jagt den nächsten. Wieder vermehrt im dunklen Eck wird mit „Blackness Devours“ weiter gewerkelt. Doomriffs setzen zu vielen Attacken an und der Melodieanteil musste zwar leicht weichen, wurde aber durch typische Viking Ansätze abgelöst. Sehr tolle Erweiterung mit der man viel Eindruck schinden kann. Hasserfülltes Epos das mit einer steifen Nordbrise aus den Boxen weht.

Im stampfenden Rhythmus wird mit „The Dividing Line“ weiter gemacht. Rotzige Gitarrenläufe treffen auf eine raue, eisige Rhythmik. Noch um Ecken mehr drängt man die Melodielinien ins Eck und auch gewisse Viking Einflüsse kommen wieder zum Tragen, werden aber von einer sehr schroffen Spieltechnik ordentlich im Zaum gehalten. Ein Song mit vielen rauen Ecken und Kanten und auch das Tempo ist deutlich flotter ausgefallen, was den Track noch zusätzlich aufwertet.

Im hymnischen – nordischen Soundklang wird „Fragile“ angestimmt. Sehr heroische Einleitung die man uns an dieser Stelle serviert. Leichte Ansätze behält man bei, steigert sich aber selbst in einen sehr barschen Blutrausch. Tempo mäßig hat man wieder einige Zahnräder nach unten justiert, dennoch steht auch mit diesem Stück ein etwas flotterer auf der Speisekarte.

Ordentlich runter zieht man uns sogleich mit dem majestätischen „Scorned“. Ein Doomgewitter hagelt an letzter Stelle hernieder vor dem es kein entrinnen gibt. Rau und schroff zieht man den Kadaver in den Keller um ihn etwas gar werden zu lassen.

Fazit: Grenzgeniales Album das vor allem vielen Death und Black Liebhabern gefallen könnte. Auch Viking Fans dürfte der Langstreich durchaus interessieren. Reine Doom Fans müssen eher der härteren Metal Musik zugetan sein, ist dem so werden auch diese nach allen Regeln der Kunst verwöhnt.

Tracklist:

01. A Custodian Of Science 7:33
02. Deplorable Request 6:03
03. The Nighttime Project 4:32
04. Blackness Devours 5:15
05. The Dividing Line 5:43
06. Fragile 6:35
07. Scorned 6:33

Besetzung:

Tobias Netzell (voc)
Fred Norrman (guit)
Robin Bergh (drums)
Emil Alstermark (guit)
Pierre Stam (bass)

Internet:

October Tide Website

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October Tide @ MySpace

October Tide @ Reverbnation

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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