The Pleasures – Oh Yeah Revolution

Band: The Pleasures
Titel: Oh Yeah Revolution
Label: Dockyard 2
VÖ: 2009
Spielart: Rock
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert

Hätte mir vor nicht allzu langer Zeit jemand erklärt Glam Rock Bands mit dem Outfit von Garry Glitter, T-Rex und David Bowie werden wieder Hochkonjunktur haben, den hätte ich für verrückt erklärt. Gut dass der Glamrock eine neue Blütezeit erlebt ist ja seit den Hard Core Superstars bzw. Fatal Smile ja nichts mehr Neues. Somit reihen sich die Hamburger The Pleasure in die Riege dieser Retro Bands ein und liefern ebenfalls bestens, mit Partylaune gespickten Glam Rock der zum Tanze lädt. Am 23.10.09 ist es nun soweit und die Truppe versüßt uns das triste Herbstwetter, mit vor Hitze wallenden Klängen ihres zweiten Full Length Album „Oh Yeah Revolution“ welches via Dockyard 2 zu haben sein wird. Na dann steht also der Party nichts mehr im Wege und diese kann man bei voll aufgedrehter Anlage mit Dancete Pleasure (voc & synth), Lord Pleasure (voc & guit), Sensai Pleasure (bass), Neo Patra Pleasure (guit) und Disco Pleasure (drums) abhalten.

Mit einem etwas längeren, düsteren Klangintro wartet man zu Beginn des Albums auf. Selbiges nennt sich „Awesomesauce“ und entführt den Hörer auf eine Schizophrene Klangreise. Versprüht viel Düsternis und Horrorfeeling a la The Rocky Horror Picture Show. Wie ein Donnerschlag wird mit dem ersten regulären Stück „Parade Parade (2009)“ weiter gemacht. Synthy Rock mit bretternden Rhythmen wühlen einen hier ordentlich auf und man bietet rotzigen Glam Rock so wie ihn der geneigte Fan liebt. Die ständigen Wechsel der Gefühlslage des Fronters machen hier ihr zusätzliches und katapultieren auch die Hörerschaft von der Gemütslage hin und her. Im Refrainteil gibt es Fäuste reckende, als auch melancholische Zusätze die, die bereits gefahrene Schiene kurzzeitig aufs Abstellgleis stellen, bevor man wieder die Weichen erneut fürs wilde Abrocken stellt. Deutlich klarer und fröhlicher ist nun „Some Like It Rock“ ausgefallen, welches auch etliche hymnische Einfädelungen aufweist. Superber tanzbarer Song und die Partylaune schnellt steil nach oben und vor allem alte Rock Kapellen aus den späten 70ern lassen hier sehr stark grüßen. Mit einem Sprung in die Mittachtziger setzt man uns mit „Freedom“ einen sehr Synthy angereicherten Song zum Fraße vor, welcher deutlich lieblicher und melancholischer ausgefallen ist. Vor allem der Gesang ist eine Mischung aus Lordi und Duran Duran und der ist mit seinen wechselnden rauen, als auch gefühlvollen Ausflügen sehr farbenbunt. Mit mehr rotz und dunklen Soundarrangements geht es mit „Skullhammer“ weiter. Eine sehr wechselnde Nummer zwischen galoppierend, als auch stampfend hat man hier zu recht geschustert. Auch wildere, harte und raue Momente werten das Stück umso mehr auf. Mit tiefer getrimmten Gitarren röhren die Hanseaten hier ein Programm runter dem man sich nicht entziehen sollte. Mit sägenden Riffs im Melodic Style wird nun „Honeymoon in Venice (2009)“ eingeläutet. Sehr solider, punkig angehauchter Rockhappen den man uns hier vorsetzt und auch viele funkige Erweiterungen wurden verwendet um ein farbenbuntes Soundbild zu kreieren. Was für viele überladen klingen mag, kommt bei dieser Truppe sehr satt aus den Boxen und wirkt durch vielerlei Soundeinfädelungen äußerst interessant. Mit viel Gefühl baut man mit „When You’re Dead“ auf. Nach und nach zockt man hier im stampfenden Midtemporock im klassischen Style durchs Gemüsebeet. Auch einige kurze Punkbrisen gehen hier aufs Konto für die Sounderweiterung. Gediegene Schnittmenge die man uns hier mit etlichen, sanften Streicheleinheiten bietet. Bei „October“ wird es sehr gefühlvoll und mit lieblichen Vocals, welche von akustischen Gitarren begleitet werden verwöhnt man uns im sehr romantischen Bereich. Noch gefühlvoller wird es mit dem Einsatz der oftmals erschallenden klassischen Klaviereinlagen die das Stück sehr gut bereichern. Liebliche Nummer zum Kuscheln und träumen. So, genug gekuschelt und geträumt mit „Children Of The Revolution“ kommt eine rotzende Rockgranate im stampfenden Style daher die den Hörer ordentlich wachrüttelt, auch wenn man dunklen, rotzenden Midtempostyle nicht überschreitet. Trotz vieler eigener Akzente lehnt man sich sehr klar an den originalen Track von T-Rex an. Dennoch muss ich sagen dass mir das Original eindeutig besser gefällt. Weiter geht es mit „Voyeur“ welches sehr an eine Glamrock Version von Rammstein erinnert. Moderne Synthy lastige Nummer mit vielen härteren, dunklen Momenten, welche auch noch mit viel Elektromusik komplettiert wurde. Etwas mit weniger Beisätzen offeriert man uns im klassischen Stil „Juicy Jacuzzi“. Erdiger Rock mit vielen klaren Gesangsmomenten die in der Gefühlslage hin und her wechseln. Viel Partyfeeling kommt vor allem im Refrainteil auf, wo auch einige Brüllorgien abgeliefert werden. Im Fährwasser vom Vorgänger wird auch mit dem nachfolgenden „Please Don’t Let The Music Die“ geschippert. Wenngleich die Brüllorgien hier weniger oft bzw. nur dezent verwendet werden. Deutlich poppiger wird es mit „Glitter Doesn’t Sparkle Without Light“ welches für viele Meinungsverschiedenheiten sorgen wird. Denn was des einen Freud, ist des anderen Leid. Wie auch immer man zeigt sich hier von einer sehr fröhlichen Seite, die mit vielen funkigen, als auch lieblichen Sounderweiterungen komplettiert wurde. Auch der Abschluss kommt eher aus der Pop Rock Ecke. „Off The Wire“ erinnert sehr stark an eine moderne Version von The Rocky Horro Picture Show. Vor allem die schrägen Klaviereinsätze verleihen einem eine Gänsehaut, bevor man etwas lieblicher musiziert.

Fazit: Glam Rock as it’s best Love it or hate it. Eine dazwischen gibt es nicht.

Tracklist:

01. Awesomesauce 2:40
02. Parade Parade (2009) 4:27
03. Some Like It Rock 3:18
04. Freedom 3:42
05. Skullhammer 3:35
06. Honeymoon in Venice (2009) 3:32
07. When You’re Dead 3:12
08. October 29 2:56
09. Children Of The Revolution 3:30
10. Voyeur 3:08
11. Juicy Jacuzzi 4:26
12. Please Don’t Let The Music Die 3:32
13. Glitter Doesn’t Sparkle Without Light 2:47
14. Off The Wire 4:10

Besetzung:

Dancete Pleasure (voc & synth)
Lord Pleasure (voc & guit)
Sensai Pleasure (bass)
Neo Patra Pleasure (guit)
Disco Pleasure (drums)

Internet:

The Pleasures Website

The Pleasures @ MySpace

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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