TENEBRAE IN PERPETUUM – Vacuum Coeli

cover artwork TENEBRAE IN PERPETUUM Vacuum Coeli

Band: TENEBRAE IN PERPETUUM 🇮🇹
Titel: Vacuum Coeli
Label: Avantgarde Music
VÖ: 20/06/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

3,5/5

Nach einer langen kreativen Pause melden sich TENEBRAE IN PERPETUUM mit ihrem fünften Studioalbum Vacuum Coeli zurück. Eine Mischung aus roher, urwüchsiger Energie und spannungsgeladener Klanglandschaft.

Typischer Black Metal mit Atmosphäre und Abgründen

Preludium“ eröffnet das Album mit einer atmosphärischen, ambientalen Klangfläche. Hallende Töne, ein unheilvoller Schleier, der bereits auf das einstimmt, was folgen wird. „Carmen Ad Noctem“ ist klassischer Old-School-Black-Metal: Tremolo-Gitarren, infernalische Vocals, höllische Atmosphäre, gequälte Schreie. Melodie ist hier Nebensache, das Schlagzeug peitscht ohne Gnade – ein einseitiger Song mit direktem Ansatz.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 zelebrieren TENEBRAE IN PERPETUUM (lateinisch für „Ewige Finsternis“) ausschließlich düsteren und misanthropischen Black Metal. Ihr Stil vereint rohe Intensität mit atmosphärischem Tiefgang. Nach einem starken Start mit positiven Reaktionen von Fans und Kritikern schien der kreative Schwung zuletzt etwas nachgelassen zu haben. Inspiration und Ausdrucksstärke wirkten erschöpft – bis jetzt.

Occhio Ardente, Dio Del Caos“ überrascht mit komplexerer Struktur und dramatischen Tempowechseln. Die Tremolo-Gitarren und Schreie dominieren weiterhin, doch die Komposition ist vielfältiger. Ambient-Elemente erzeugen kraftvolle Kontraste. Die scheinbar simplen Riffs und repetitiven Akkorde wirken intensiv und nachdrücklich. Die Stimmung ist depressiv, abgründig, eisig – ein klarer Höhepunkt.

Roh, atmosphärisch, kompromisslos

Gegründet wurde das Projekt 2001 von Atratus (Guitars, Bass, Vocals), damals noch bei Beatrìk aktiv, wo Doom-Klänge dominierten. Mit TENEBRAE IN PERPETUUM wollte er sich ganz dem traditionellen Black Metal widmen. Er ist bis heute alleiniger Komponist und Texter. Nach fast zehn Jahren Pause kam 2018 Chimsicrin als Schlagzeuger hinzu – und mit ihm frische Energie.

Mors Triumphans“ knüpft atmosphärisch und stilistisch an den Vorgänger an. Unterschiedliche Gesangstechniken bringen etwas Dynamik. Das Tempo ist langsamer, teils sind nur Gitarrenlinien und Vocals zu hören – ein Stück voller Schatten.

Die Produktion ist typisch für Old-School-Black-Metal: roh, matschig, der Bass kaum wahrnehmbar. Das Schlagzeug oft im Hintergrund, dafür umso wirkungsvoller, wenn es durchbricht. Die Texte, allesamt von Atratus verfasst, reflektieren melancholisch über Vergänglichkeit, Zeit und Tod.

Un Angelo Nero“ bringt noch mehr ambientale Klangflächen. Die Gitarren bleiben tremolierend, die Stimmung wird dunkler, verzweifelter. Die frostigen, dämonischen Vocals verstärken das Gefühl von Kälte und Isolation.

Kälte, Leere und Dunkelheit

Inverno, è Stato“ startet nach einem ruhigen Moment mit aggressivem Schlagzeug. Die Vocals erinnern hier fast an beschwörende Inkantationen. Mitten im Song ändert sich der Rhythmus – die Musik bricht kurz ab, das obsessive Tremolo-Riff wird durch eine schlichte, aber wirkungsvolle Gitarrenlinie ersetzt. Eine weitere komplexe, durchdachte Komposition. Ein Highlight.

Sole Di Tenebra“ beginnt mit melancholischer Melodie, getragen von dissonanten Gitarren. Danach folgt mit „Vacuum Coeli“ der abschließende Titeltrack – hallende Inkantationen, langsames Tempo, dämonisches Kreischen. Minimalistisch und düster wie das gesamte Album – ein kalter Schlusspunkt.

Melodisch ist das Album kaum. Die wenigen wiederholten Passagen überlagern sich zu einer düsteren Soundwand. Die Wirkung ist eindringlich – verstärkt durch die verzerrten, eisigen Vocals. Das Ergebnis ist eine starke Erfahrung – keine angenehme, aber auch keine, die das Album jemals anstrebt. Es gibt viele gute Momente.

Die schneidenden Gitarren und die gequälten Vocals erschaffen infernale Klangräume. Atmosphärisch, frostig, dunkel, mitunter melancholisch. TENEBRAE IN PERPETUUM schaffen es mit einfachen Mitteln – rohen Sounds und obsessiven Akkorden – ein Gefühl völliger Verlorenheit einzufangen.

Fazit: Ein eiskalter Abgrund aus rohem Black Metal – TENEBRAE IN PERPETUUM sind wieder da, düster wie eh und je.

Tracklist

01. Preludium
02. Carmen Ad Noctem
03. Occhio Ardente, Dio Del Caos
04. Mors Triumphans
05. Un Angelo Nero
06. Inverno, È Stato
07. Sole Di Tenebra
08. Vacuum Coeli

Besetzung

Atratus the Frozen Glare – Guitars, Bass, Vocals
Chimsicrin – Drums

Internet

TENEBRAE IN PERPETUUM – Vacuum Coeli CD Review

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