DEPRAVITY – Bestial Possession

cover artwork DEPRAVITY Bestial Possession

Band: DEPRAVITY 🇦🇺
Titel: Bestial Possession
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 21/11/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

3/5

Mit „Bestial Possession“ legt die australische Band DEPRAVITY ihr drittes Album vor – ein Werk zwischen aggressivem Death Metal und experimentellen Erweiterungen ihres Sounds.

Vielversprechender Start mit technischer Brutalität

Ein sehr direkter Sound, aggressiver Death Metal, stilistisch zwischen Brutal und Technical Death Metal – der Eröffnungssong „Engulfed In Agony“ beginnt mit massiven Riffs, unerbittlichen Drums, rasiermesserscharfen Solos, Vocals, die zwischen tiefen Growls und hochgepitchten Shrieks wechseln. Auch wechselnd zwischen kurzen melodischen Passagen und technisch sehr aggressiven. Ein guter, vielversprechender Start.

DEPRAVITY kommen aus Perth, Western Australia, wurden 2016 gegründet, und die Mitglieder sind dieselben seit den Gründungstagen. Ainsley Watkins (ex-Scourge) am Bass, Lynton Cessford (Iniquitous Monolith, ex-Malignant Monster) an den Gitarren, Jamie Kay (ex-Inanimacy, ex-The Ritual Aura) für die Vocals, Louis Rando (Bloodlust, Devouror, Impiety, Mhorgl, The Furor, ex-Malignant Monster) am Schlagzeug und Jarrod Curley (Pathogen, ex-Malignant Monster) an den Gitarren.

Sehr hohes Tempo bei „Eunuch Maker“ mit dichten Riffs und guter Leadgitarre – dissonant, aber bestrafend und bedrückend. Sophisticated, sehr technisch, aber auch finster, meist durch dämonische, abscheuliche Vocals. Insgesamt ein guter Rhythmus, eindringlicher Song. „Call To The Fallen“ beginnt langsam, melodisch, aber nicht lange – das aggressive Drumming übernimmt die Kontrolle, gefolgt von kurzen, aber kraftvollen Riffs. Höllische Vocals ergänzen die geschickt gespielten Gitarren und die konstant bestrafende Rhythmussektion. Eine sehr langsame und melodische Passage unterbricht den guten Flow – ein kontrastierender Akzent, aber kein notwendiger.

Die Produktion ist gut, klar und ausbalanciert. Gut dosierte Instrumentierung – jeder kommt klar im Mix, zeigt die sehr technischen Musiker. Vielleicht sind im Gesamtbild die Solos etwas zu melodisch, immer kontrastierend mit dem direkteren Ansatz vom Rest der Band. Gute Rhythmussektion – Bass ist zu hören und macht einen guten Eindruck, Drums nur Rhythmushalter. Vocals, auch mit diversen Ansätzen, können wegen des Mangels an Melodie nicht viel helfen, bleiben nur eine Serie von Growls und Schreien in derselben Intonation. Keine Produktionsprobleme, eher kompositorische Limitierungen.

Verlust an Inspiration in der zweiten Hälfte

Das Album behält den bedrückenden Sound bei, der gute Rhythmus kehrt zurück in „Awful Mangulation“ – direkt und effektiv, leicht melodisch, aber mit guten Riffs und voller technischer Zurschaustellung. Oder „Rot In The Pit“ mit massiven Drums und insgesamt dissonantem Sound, einem simplen, repetitiven, aber eingängigen Refrain. Sehr technische Musik – auch wenn sich der Rhythmus verlangsamt, fällt der Akzent auf technische Sounds, und die Band beweist ihre Fähigkeiten in jedem Song.

Atmosphärischer Start bei „Aligned With Satan„, ein Song, der zwischen melodisch und langsam oszilliert, ist auch aggressiv und dissonant. Experimentell, aber nicht erfolgreich in diesem Ansatz. Kein einheitlicher Sound, kein wirklich kohärenter Song. DEPRAVITY kommt in „Bestial Possession“ mit einem komplett anderen Sound im Vergleich zu vorherigen Alben – viel sanfter und weniger inspiriert. Sie verlieren etwas Direktheit, nun ohne die In-Your-Face-Attitüde.

Ein guter Start in „Blinding Oblivion“ – ein Zeichen, dass sie vielleicht zu einem konsistenteren Sound zurückkehren. Sehr direkt, mit unwirklichen Vocals und einer Serie guter Rhythmen. Ein weiteres hochgepitchtes Solo bringt den Sound in Opposition zum allgemeinen der Band. Dissonant, nicht melodisch, aber auch ohne klare Richtung.

Legacy“ wieder ein sehr gutes Tempo, und überraschenderweise hier ein gut integriertes Solo – zu schade, dass die Vocals in einen Gang-Shouting-Modus gingen, gewöhnlicher für Thrash, aber hier nur eine bizarre Intervention. Sehr simple Riffs und geschriene Vocals, aber irgendwie ohne Energie. Letzter Song, „Catastrophic Contagion„, kommt mit Unterbrechungen, aber insgesamt bleiben sie aggressiv und druckvoll von Anfang bis Ende ohne vermittelnde langsame Passagen.

Technisches Können ohne kompositorische Kohärenz

Der zweite Teil des Albums hinterlässt leider einen bleibenden Eindruck von Inspirations- und Energieverlust. Die Leadgitarre fühlt sich wie ein fremdes Element im Sound von DEPRAVITY an, unterbricht oft die gut ausgearbeiteten Songs. Sie ist entweder zu melodisch und kitschig oder zu dissonant und fehl am Platz, besonders in den tieferen Oktaven.

Wie viele mittelmäßige Alben begannen sie stark, verloren aber ihre Inspiration und Kohäsion im zweiten Teil. Wenn die ersten Songs massiv und wirkungsvoll waren, wurde der Mittelteil des Albums entweder zu linear und fade oder experimentell und mit Passagen, die fehl am Platz sind. Füller-Songs, ja. Gegen Ende scheinen sie in jedem Song etwas Inspiration zurückzugewinnen, aber sie kehrt in Doom-artigen Passagen ohne Konsistenz zurück. Aber ansonsten aggressive Musik, klare technische Fähigkeiten, die gehört werden können, auch wenn die Kompositionen nicht in diese Richtung helfen.

Fazit: DEPRAVITY verlieren auf „Bestial Possession“ an Schärfe und Richtung – ein technisch gutes, aber uninspiriertes Album.

Tracklist

01. Engulfed In Agony
02. Eunuch Maker
03. Call To The Fallen
04. Awful Mangulation
05. Rot In The Pit
06. Aligned With Satan
07. Blinding Oblivion
08. Legacy
09. Catastrophic Contagion

Besetzung

Ainsley Watkins – Bass
Lynton Cessford – Guitars
Jamie Kay – Vocals
Louis Rando – Drums
Jarrod Curley – Guitars

Internet

DEPRAVITY – Bestial Possession CD Review

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles