Mit Album Nummer dreizehn melden sich die New Yorker Hardcore-Urgesteine Agnostic Front zurück. „Echoes In Eternity“ heißt das neue Werk – ein Titel, der für eine Band, die seit Jahrzehnten als Pfeiler des Genres gilt, kaum besser passen könnte. Zusammen mit Madball und Sick Of It All gehören AF zu den wichtigsten Namen des New York Hardcore, und sie zählen nebenbei zu den ältesten noch aktiven Vertretern der Szene.
Seit über vier Jahrzehnten dröhnen Agnostic Front durch Kellerclubs, Festivals, verschwitzte Hallen und natürlich durch die Wohnzimmer ihrer Fans. Und auch diesmal geht es ohne Umwege zur Sache: Fünfzehn Songs in knapp unter 28 Minuten – ein Sprint, wie ihn nur Hardcore in seiner reinsten Form liefern kann.
Doch stellt sich die Frage: Reißt „Echoes In Eternity“ die Crowd sofort ins Pogo-Gewühl? Oder macht sich nach all den Jahren eine gewisse Routine breit? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Agnostic Front präsentieren sich hier stabil wie eh und je. Das Album hat Charme, aber es ist nicht der Abriss, mit dem man vielleicht gerechnet hätte. Das Team um Frontmann Roger Miret liefert klassischen Hardcore-Punk ab, sauber gespielt, sauber produziert und mit allem ausgestattet, was man von AF erwartet:
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knackige Drums,
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simple, treibende Basslines,
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griffige, leicht metallisierte Gitarren,
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und Mirets unverwechselbares Shouting.
Kein Song fällt wirklich ab, keiner ragt aber auch massiv heraus – „Echoes In Eternity“ ist ein solider Rundumschlag ohne Überraschungen. Eine Platte, die definitiv Spaß macht, aber nicht das Fundament der Szene erzittern lässt.
Fazit: „Echoes In Eternity“ ist ein gutes, ehrliches Hardcore-Album – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Agnostic Front erfinden sich nach 40 Jahren verständlicherweise nicht neu, doch an Energie, Haltung und handwerklicher Klasse mangelt es ihnen weiterhin nicht. Zwischen wütendem Hardcore-Brett und fast schon skatepunkiger Leichtfüßigkeit liefert das Album vieles, nur eben nicht den ganz großen Knall. Für Fans trotzdem ein Pflichtbesuch im Moshpit.
Tracklist
01. Way Of War
02. You Say
03. Matter Of Life & Death (feat. Darryl „DMC“ McDaniels of Run DMC)
04. Tears For Everyone
05. Divided
06. Sunday Matinee
07. I Can’t Win
08. Turn Up The Volume
09. Art Of Silence
10. Shots Fired
11. Hell To Pay
12. Evolution Of Madness
13. Skip The Trail
14. Obey
15. Eyes Open Wide
Besetzung
Roger Miret – Vocals
Mike Gallo – Bass
Vinnie Stigma – Guitars
Craig Silverman – Guitars
Danny Lamagna – Drums
