STERBHAUS – Next Akin to Chaos

cover artwork STERBHAUS Next Akin to Chaos

Band: STERBHAUS 🇸🇪
Titel: Next Akin to Chaos
Label: Killhead
VÖ: 21/11/25
Genre: Thrash/Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Die Stockholmer Veteranen STERBHAUS spielen nach eigener Kategorisierung „Metal Deluxe“ – „zu beschreiben als Death, Thrash, Heavy, Black und Progressive Metal, der weder Retro noch Modern ist„. Vielleicht zu eklektisch? Sicherlich macht eine solche Kombination von Stilen neugierig auf das neueste Album der Band.

Chaotischer Start mit zu vielen Tempowechseln

Ein sehr guter Rhythmus, verzweifelte Vocals und solide Riffs eröffnen das Album. „Deth Bü Wolfe“ kommt mit wechselnden Tempos und einer sich kontinuierlich verändernden melodischen Linie. Ein Song, dessen dominanter Sound Thrash Metal ist, aber mit rauen geschrienen Vocals und einigen Einflüssen aus anderen Genres. Gerufene Refrains, lange und komplizierte Solos, galoppierende Riffs – doch auf der Suche nach einem komplexeren Sound bringt die Komposition all diese Tempowechsel mit sich, und der Song endet zu chaotisch.

Wrecking The World“ ist langsamer und hat Gang-Shouts, die sich mit dem Hauptgesang abwechseln, welcher fast schon gesprochen wirkt. Der Song ist weniger melodisch, aber mit einer klaren Portion Aggression versehen. Einige gute Momente – sie können sehr eindringlich sein, aber auch sehr sanft. Auch „The Evildoer Of Pixelville“ bleibt dynamisch, mit simplen Riffs und einer eindringlicheren Leadgitarre, die durch Tremolo-Picking einen Hauch Black Metal einbringt. Die Riffs sind gut, ebenso das Tempo – schnell und mit kohärenterer melodischer Linie. Eine ambiente und instrumentale, sehr lange Passage, die die Leadgitarre ins Rampenlicht rücken soll, unterbricht den guten Start etwas. Beginnt als guter Headbanger, sehr überzeugend am Anfang, die atmosphärischen Momente wirken etwas verwässert – dennoch ein guter Song, ein Höhepunkt.

2007 als Quintett gestartet und seither mehrfach neu formiert, endeten STERBHAUS als Trio: Marcus Hammarström (ex-Elvira Madigan, ex-Shining, Veile) an Bass und Vocals, Jimmy Ahovalli an den Gitarren und Erik Röjås (ex-Ondskapt, ex-Decadence) am Schlagzeug. Mit „Next Akin to Chaos“ kehren Sterbhaus nach einer Phase zurück, in der die Band in den letzten Jahren offiziell aufgelöst war.

Der atmosphärische Sound setzt sich in „Whippersnapper“ fort – minimalistische Instrumentierung, die sich zu einem energetischeren Kernsound entwickelt. Mit vielen Einflüssen lassen sich Technical Death Metal oder Post-Metal/Rock leicht ausmachen. Groove, ein interessanter Rhythmus, ein Song zwischen beeindruckenden Gitarrenakkorden und dann Solos sowie sehr komplexen Vocals – insgesamt ein anderer Song als die übrigen auf dem Album, aber mit interessantem Sound. Das Album wechselt die Genres auch weiterhin in „Nowhere In The Bible Does Jesus Have A Sword Fight“ – langsam, melodisch, größtenteils instrumental, ohne viel musikalische Substanz außer einigen entfernten Akkorden und einem Crescendo im Tempo. Insgesamt fühlt sich das eher wie ein Interlude an.

Solide Produktion nach fünf Jahren Wartezeit

Die Produktion ist recht normal, nichts übermäßig Auffallendes oder mit fehlenden Elementen. Nicht roh, aber auch kein sehr dynamisches Mixing. Solide Rhythmussektion, melodische Leadgitarre und ziemlich effektive Vocals. „Next Akin to Chaos“ wurde nach fünf Jahren Wartezeit in der Produktionsphase veröffentlicht.

Immer noch Groove/Thrash Metal kommt „Master Of The Hunt“ mit einer Instrumentierung, die komplex sein wollte, deren Ergebnis aber nicht sehr dynamisch ist. Die Riffs sind repetitiv, und cinematische Teile helfen der Story, aber nicht der Musik, die sehr zusammenhanglos daherkommt. „The Man Who Was A Rat, Who Was A Snake“ eröffnet etwas kraftvoller mit guten Uptempo-Riffs, die endlich nach zu vielen atmosphärischen Momenten zurückkehren. Ausgespuckte Vocals, guttural, insgesamt ein aggressiverer Sound und eine viel kohärentere Komposition. Ein guter Song mit einem Sinn für Dramatik, der gut mit der Musik verbunden ist.

Ein weiteres seltsames Intermezzo ist „Bad Workers Are Slaves… And Dead„, und dann direkt in „The Autopsy Of Intergalactic John Doe„. Dynamisch, direkt und effektiv – Thrash Metal, wie er sein sollte. Einer der besten Songs auf dem Album mit konstantem, bestrafendem Rhythmus, furiosen Instrumenten und gebellten Vocals. Der finale Song „Abhorrence“ hält die wiedererlangte Energie aufrecht. Mit entschiedenen Vocals – kein wahnsinnig schneller Song, aber ein guter mit noch besseren Groove-Parts, die gut in den Song passen. Ein sehr langer Song, ein konzeptioneller, mit verschiedenen Stimmungen und komplexer Komposition. Fast Progressive Metal in der Struktur, auch in der Melodie – die Hauptakkorde kehren in unterschiedlichen Variationen und Ansätzen zurück. Ein klarer Höhepunkt.

Stilmix mit starkem Finale

Tatsächlich sind sie ein Mix aus Stilen und Einflüssen – die einzige Konstante sind gute Riffs und sehr passende Vocals für die Musik, die sie spielen. Lange Songs, die durch zu viele cinematische oder atmosphärische Passagen wie in Stücke zerbrochen wirken. Ein schwacher Start ins Album und ein noch experimentellerer Mittelteil, aber sie schaffen es, sich auf den finalen Tracks zu erholen, die ein sehr gutes Beispiel für Thrash Metal sind. Aus ihrer Beschreibung heraus sind es neben Thrash Metal vor allem Progressive- und Groove-Metal-Einflüsse, die der Musik von STERBHAUS auf ihrem neuen Album Form geben.

Insgesamt eine bessere Arbeit als die vorherigen Alben, aber keine weite Abkehr vom typischen Sound der Band. Auch die experimentelleren Passagen sind nichts Neues – man findet sie durch alle älteren Alben hindurch. Eine solide Ergänzung ihrer Diskografie.

Fazit: STERBHAUS‘ neues Album „Next Akin to Chaos“ ist ein komplexes Werk, fließend zwischen Genres gespielt, aber mit sehr guten musikalischen Momenten.

Tracklist

01. Deth Bü Wolfe
02. Wrecking The World
03. The Evildoer Of Pixelville
04. Whippersnapper
05. Nowhere In The Bible Does Jesus Have A Sword Fight
06. Master Of The Hunt
07. The Man Who Was A Rat, Who Was A Snake
08. Bad Workers Are Slaves… And Dead
09. The Autopsy Of Intergalactic John Doe
10. Abhorrence

Besetzung

Marcus Hammarström – Vocals, Bass
Jimmy Ahovalli – Guitars
Erik Röjås – Drums

Internet

STERBHAUS – Next Akin to Chaos CD Review

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles