BLOOD COURT – The Burial

Blood Court The Burial album cover

Band: BLOOD COURT 🇩🇪
Titel: The Burial
Label: Independent
VÖ: 15/11/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

3,5/5

Mit »The Burial« liefert das Death-Metal-Duo BLOOD COURT einen gewohnt brachialen Rundumschlag ab. Hinter dem Projekt stehen Stefan Muñoz, der sämtliche Instrumente einspielt, und Michael Vössing am Mikrofon. Die Band nimmt kein Blatt vor den Mund: Grind, Brutalität und dunkle Themen dominieren jeden Ton. Das Album wirkt wie eine Einladung in eine Welt, in der Gewalt, Verfall und morbide Fantasien musikalisch ausgelebt werden.

Präzise und aggressiv

Von der ersten Sekunde an ist klar, wohin die Reise geht. »Mutilate«, der eröffnende Track, schlägt mit gnadenlosen Riffs und treibendem Schlagzeug auf den Hörer ein. Muñoz beweist hier erneut, dass er sein Instrumentarium perfekt beherrscht. Die Gitarrenarbeit ist dicht, präzise und aggressiv, ohne sich in technischen Firlefanz zu verlieren. Vössings Growls sitzen tief im Hals, guttural und markerschütternd, und setzen die lyrische Gewalt eindrucksvoll um.

Der Titeltrack »The Burial« ist der perfekte Mittelweg zwischen klassischem Death-Metal und schnellen Brutal-Death. Die Struktur ist eingängig genug, um desgleichen Nicht-Insider bei der Stange zu halten, gleichzeitig bleibt die Härte unangetastet. Besonders auffällig ist die rhythmische Variation, die das Stück trotz der hohen Geschwindigkeit nie eintönig wirken lässt.

Mit »The Entrance« und »Blood Mill« steigert sich das Duo weiter. Erstes besticht durch eine düstere, fast atmosphärische Einleitung, bevor die Geschwindigkeit explodiert. »Blood Mill« legt den Fokus mehr auf groovige Breaks, die im Kontext des Albums wie kurze Atempausen wirken, ohne die Intensität zu mindern. Muñoz’ Fähigkeit, verschiedene Stilmittel miteinander zu verbinden, zeigt sich hier besonders deutlich.

Roh und kompromisslos

»Father Cannibal« ist eine Hommage an die härteren Facetten des Genres. Das Stück ist roh, kompromisslos und zeigt erneut, wie effektiv Muñoz’ Instrumentalarbeit mit Vössings Stimme harmoniert. »Dismemberment Command« setzt die Linie fort: Blastbeats treffen auf wuchtige Riffs, während der Song ein Gefühl von gnadenloser Geschwindigkeit vermittelt, das nur durch kurze melodische Einsprengsel aufgelockert wird.

Die zweite Albumhälfte beginnt mit »Angel’s Bloodshed«, einem Song, der den klassischen Death-Metal-Sound aufgreift, dabei im Kontrast hierzu durch dramatische Tempowechsel überrascht. »The Impaler« punktet mit einer dichten, düsteren Atmosphäre, die durch das präzise Zusammenspiel von Gitarre, Bass und Schlagzeug entsteht. Man spürt deutlich, dass Muñoz jede Nuance der Produktion kontrolliert hat – jedes Detail sitzt.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die beiden Cover-Tracks. »I Cum Blood«, eine Hommage an CANNIBAL CORPSE, wird mit der nötigen rohen Gewalt vorgetragen und fühlt sich weder wie ein bloßes Abkupfern noch wie eine sanfte Interpretation an. »The Crippler«, ursprünglich von SODOM, wird durch Sabina Clasens Gastauftritt noch einmal interessant ergänzt. Ihre Stimme kontrastiert spannend mit Vössings Growls und bringt einen zusätzlichen Reiz in die bereits intensive Klangwelt.

Die Produktion ist solide. Die Instrumente sind klar voneinander getrennt, jeder Schlagzeug-Beat knallt, die Gitarren beißen sich durch den Mix. Die Growls von Vössing könnten für einige Hörer am Anfang gewöhnungsbedürftig sein, passen gleichwohl perfekt zum rohen, ungeschliffenen Charakter des Albums. Klanglich bewegt sich »The Burial« zwischen klassischem Death-Metal und brutaler Grind-Härte, ohne sich in einem der beiden Lager zu verlieren.

Trotz aller Intensität gibt es kleine Punkte, die das Album nicht perfekt machen. Einige Songs ähneln sich im Aufbau stärker, als es für ein wirklich abwechslungsreiches Album wünschenswert wäre. Die Geschwindigkeit ist zwar beeindruckend, hingegen könnte gelegentlich etwas mehr Dynamik den Hörer noch stärker fesseln. Dennoch gelingt BLOOD COURT eine stimmige Mischung aus Brutalität, Atmosphäre und technischer Versiertheit.

Definitiv fester Platz im Pantheon des Death-Metal

Mit einer Gesamtbewertung von 3,5 von 5 Punkten zeigt sich, dass »The Burial« kein Meilenstein des Genres ist, aber definitiv einen festen Platz im Pantheon des Death-Metal verdient. Es ist ein Album für Fans der extremen Metal-Spielarten, die rohe Gewalt und Präzision gleichermaßen schätzen. Muñoz’ Instrumentalspiel und Vössings starker, unverwechselbarer Gesang machen das Duo zu einer hörenswerten Kombination. Besonders Liebhaber von CANNIBAL CORPSE und klassischem SODOM werden hier ihre Freude haben, selbst wenn das Album nicht unbedingt neue Maßstäbe setzt.

Insgesamt bietet »The Burial« genau das, was der Name BLOOD COURT verspricht: gnadenlosen Death-Metal, brutal, technisch versiert und kompromisslos. Es ist ein Album, das seine Zielgruppe klar anspricht, ohne sich um Mainstream-Kompatibilität zu kümmern. Wer auf intensive, düstere Klänge steht und sich vom Genre packen lassen will, findet hier ein starkes, wenn auch nicht perfektes Werk, das man immer wieder in die Anlage legen kann.

Fazit: Mit »The Burial« liefern BLOOD COURT ein kraftvolles, wenngleich nicht wegweisendes Album ab.

Tracklist

01. Mutilate
02. The Burial
03. The Entrance
04. Blood Mill
05. Father Cannibal
06. Dismemberment Command
07. Angel’s Bloodshed
08. The Impaler
09. I Cum Blood (Cannibal Corpse cover)
10. The Crippler (Sodom cover) feat. Sabina Clasen (HOLY MOSES)

 

Besetzung

Stefan Muñoz – All Instruments
Michael Vössing – Vocals

 

Internet

BLOOD COURT – The Burial CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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