Daughtry – Baptized

Band: Daughtry
Titel: Baptized
Label: Sony Music Entertainment
VÖ: 2013
Genre: Hard Rock, Modern Rock
Bewertung: 2,5/5
Written By: Thorsten

Zwanzig Millionen verkaufte Alben und über 53 Millionen verkaufte Singles/Tracks in den vergangenen sieben Jahren – das ist die mehr als imposante Erfolgsbilanz der US-Rockband um American Idol Teilnehmer/Juror, Sänger und Gitarrist CHRIS DAUGHTRY. Zwei Jahre nach dem US Top Ten-Album „Break The Spell“ erscheint nun im November 2013 das vierte DAUGHTRY-Album, das den Titel „Baptized“ tragen wird. Erste Single-Auskopplung des Longplayers, der erstmals nicht von Howard Benson produziert wurde, ist der von Chris Daughtry in Zusammenarbeit mit Sam Hollander (Neon Trees, Train)
und Martin Johnson (Taylor Swift, Jason Derulo) geschriebene Song „Waiting For
Superman“.

Die ersten 3 Alben wurden noch von kernigen Riffs und auch krachenden Modern Rock dominiert, während aber „Baptized“ völlig anders daherkommt!

Loops & Discosounds, Computerspielereien und zu laute, bzw. dominierende Sample/Keyboardsounds beherrschen die Tracks, Riffs wurden aufs minimalste zurückgeschraubt und das einzige was wirklich blieb, ist seine energische Stimme, die zu den Poptönen auch passt.

Aber ist es das, was auch die männliche Fangemeinde höre wollte, bzw. die Fangemeinde, die den guten Mann ROCKEN hören wollte?

Haben wir wirklich so lange aufs neue Album gewartet, um zu hören wie sich Hr. DAUGHTRY dermaßen extrem an Charts & Trends anbiedert?

Meine Frau sagt, es wäre absolut ein Album für Mädchen…
Und sie hat damit vollkommen recht! Spekulationen warum das so ist, reichen von:

– neuen, Pop-orientierten Produzenten
– Familienleben mit Kinder
– zuuu gesunde Ernährung
– und und und….

Wenn man sich vor Augen hält, mit wem für das Album zusammengearbeitet wurde (Kara Dioguardi-C.Aguilera/B.Spears, Claude Kelly-Bruno Mars, Busbee-Pink/K.Clarkson), sollte man sich auch nicht wundern, dass die Scheibe eher wie PINK mit zuviel männlichen Hormonen klingt!

Aus meiner Sicht sehr sehr schade, denn der Name CHRIS DAUGHTRY erschien mit einem Hammerschlag aus dem Nichts und rockte (u.a. im Vorprogramm von NICKELBACK u.v.m)! Nicht unbedingt nur auf der Hausfrauenrockschiene, sondern auch gern etwas härter, seine eingehende Stimme verlieh den Songs den letzten Schliff um auch Headbanger von sich überzeugen zu können!

Szene-Puristen schreien „Ausverkauf“ & „Verrat“, doch irgendwas wird Hr. DAUGHTRY ja zu seinem Sinneswandel bewegt haben.

Was auch immer, er hat einen Teil (hauptsächlich den männlichen Teil) seiner Anhängerschaft mit „Baptized“ ordentlich vor den Kopf gestoßen.

Die Songs selbst gehen lieblich und zuckersüß ins Ohr, haben aber mit Rock ungefähr so viel zu tun, wie W. Putin mit Demokratie und Menschenrechte.

Verfolgen DAUGHTRY denselben Karriereweg wie BON JOVI?
Sorry, aber auch das ist aus meiner Sicht nicht wirklich gelungen, denn dafür sind auch die Songs auf Dauer einfach zu belanglos…obwohl…doch derselbe Weg wie BON JOVI?

Für einen kompletten Verriss reicht es nicht, denn da ist immer noch seine Stimme, die wohl zukünftig nur noch den weiblichen und weiblich-denkenden Teil der Anhängerschaft beglücken wird! Aber wirklich viel Lobenswertes kann ich leider auch nicht vermelden…

Ich persönlich werde diese VÖ ausblenden, denn es gibt Bands, die den Poprock etwas besser beherrschen und denen diese Art „Plastikmusik“ besser zu Gesicht steht!

Eine so großartige Stimme ist für Stadionrock geschaffen, der die 3 Alben davor zelebriert und abgefeiert wurde! Womit über 53 Millionen Singles/Tracks verkauft wurden…

Nun wird hochglanzpoliert Popmusik ohne Ecken und Kanten, ohne Seele, ohne Spirit produziert! Ob das gut geht?

Warum wurde der Produzent gewechselt?
-Never Change A Winning Team- heißt es so schön!
Auch wenn man sich gern verändern möchte oder etwas Neues ausprobieren will, neue Pfade bestreiten möchte…warum gründet man nicht ein Nebenprojekt?

Warum muss man einen Namen, eine Marke ändern?

Ob DAUGHTRY mit dem Album „für Mädchen“ wirklich nochmal so viel verkaufen, wie die Jahre davor? Letztendlich ist und bleibt es sein Geheimnis und ich schaue ja auch wirklich gerne mal über den Tellerrand, aber ich habe auf Dauer wirklich ein Problem mit den vielen balladesken, discosoundunterlegten Tönen…! Das ist nicht die Musik mit der WIR Fans DAUGHTRY zu dem gemacht haben, was sie heute sind: Megaseller…

Ist es doch der Ruhm, der ihm zu Kopf stieg um zu denken, er kann doch alles machen?
Natürlich kann er das, aber da hat er die Rechnung ohne seine langjährigen Fans gemacht…
Aus musikalischer Sicht ist das Album nicht schlecht zu nennen, wenn man auf Pop (NICHT AOR!!!) steht, und singen kann der gute Mann auch noch, keine Frage!

Aber es ist bei weitem nicht mehr das, womit sich CHRIS DAUGHTRY seine Sporen verdient hat…
Bitte nicht falsch verstehen, ich verurteile niemanden auf Grund seines Geschmacks! Und das Album ist auch nicht wirklich schlecht, doch ich muss auch sagen, dass es weder Fisch noch Fleisch ist!
Und deshalb kann ich es auch nur mit knappen Durchschnitt bewerten…Leider, denn ich habe mir (wie viele andere auch!) etwas anderes gewünscht!

Die Single „Waiting For Superman“ wies ja schon irgendwie darauf hin, aber wir wollten es nicht wahr haben…

2,5 / 5 Punkte

Und ich würde mich gern mit CHRIS DAUGHTRY persönlich darüber unterhalten, was ihn wohl dazu getrieben hat, vom Pfad des Rock zu weichen…Sollte es Konzerte in unseren Breitengraden geben, werde ich da sein! Vielleicht rockt er ja noch wenigstens dort wie früher….

Tracklist:

01. Baptized
02. Waiting For Superman
03. Battleships
04. I’ll Fight
05. Wild Heart
06. Long Live Rock & Roll
07. The World We Knew
08. High Above The Ground
09. Broken Arrows
10. Witness
11. Traitor
12. 18 Years
13. Undefeated
14. Cinderella

Besetzung:

Chris Daughtry (voc)
Josh Paul (bass)
Joey Barnes (drums)
Brian Craddock (guit)
Josh Steely (guit)

Internet:

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Lazer
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