Schwarzach – Sieben Seelen

Schwarzach – Sieben Seelen

Band: Schwarzach
Titel: Sieben Seelen
Label: Selfreleased
VÖ: 26.11.17
Genre: Black/Death/Industrial Metal
Bewertung: 4/5
Written By: Robert

schwarzach-sieben-seelen-album-artworkHat sich in meiner Nachbarortschaft eine Band gegründet von der ich nichts wusste? Im Salzburger Raum gibt es nämlich eine bekannte Ortschaft mit selbigen Namen. Genauer nachgeforscht, nein aus Österreich stammen die Herrschaften nicht, sondern aus Niedersachsen. Besonders dort frönt und thront der dunkle, raue ungestüme Black Metal schon seit jeher. Reinrassigen Black Metal bietet uns der Trupp aus dem Osten Deutschlands im Gegensatz fernerhin nicht. Vielmehr bauen die Gesinnungsgenossen einer leichten Abform, welche die Band durch eine Hinzugabe von enorm stimmigen Industrial Einlagen aufwertet. Generell klingt der Sound und die Tracks unbequem und unheilvoll bringend. Können gewiss andere Blackies auch, im Kontrast dazu gehen die Vermischungen dieser Mitwirkenden mehrheitlich durchdachter ins Gehör. Die deutschen Blackster überstrapazieren das Programm nicht und das Gemischt kommt mit vielen guten Ansätzen und Erweiterungen ins Gehör. Produktionstechnisch haben sich die Niedersachsener nicht lumpen lassen und das Klangmaterial geht mit einem durchwegs mächtigen Sound ins Rennen. Leichte Echo Effekte werten diesen Sound ungemein auf und das kommt einem leichten, tiefverwurzelten Black Metal Ethos zu Hilfe. Während viele Kollegen im Genrebereich aufpolierte und zu gekleisterte Vermischungen bauen, verwehrt sich dem dieser Schwarz-Metal-Trupp. Vielmehr ist es ihnen eine Wonne, mit vielen Verstrebungen und Aufwertungen ein gutes Wechselspiel der eiskalten Art und Weise vorzulegen.

In teilweise sphärischen Gefilde aufsuchend wirken die Songs immer mehr diabolisch und die dunklen, runter ziehenden Melodien machen das Gesamtkonzept majestätischer. Bedrohlich wird die eiskalte Stimmung wie ein eiserner Sturm durch die Boxen gepeitscht. Bedenkt der Rezensent die derzeitige Wettersituation, wäre dies ja eine tolle musikalische Unterhaltung beim Schnee schaufeln. Kleiner Scherz am Rande bleiben wir viel lieber beim Sound der Truppe Schwarzach. Diese offerieren einen mächtigen, facettenreichen Klang in allen Ebenen des Black Metal, wie daneben aus den Bereichen des melodisch um formierten, melancholischen Death Metal. Darüber hinaus bekommen etliche Industrial Einsätze eine unwirsch tragende Rolle.

Die Einlagerung der halb klaren Gesänge und Keifereien von Schwarzmalers Organ duellieren sich bestens mit dem Klangteppich, für welchen sich Schwarzensee ausgezeichnet hat. Das ein Duo dermaßen ein Staubaufwirbeln entwickeln kann ist eher untypisch. Gewisse norwegische Ansätze sind meines Erachtens erkennbar, dennoch biedert sich das Duo Infernale nichts und niemanden an und das muss der Black Metal Verehrer nicht nur honorieren. Darüber hinaus gehören solche Aktionen und Soundvermischungen auf breiter Front unterstützt.

Fazit: Wer auf aufrichtige Dunkel-Musik steht, bekommt diese auf „Sieben Seelen“ vollends zu hören. Viel Herzblut kann bei jeder Zehntelsekunde des raus gehört werden. Fernab jedes herrschenden Trends gibt es ein opulentes Black Metal Soundmahl, das genossen werden kann bis zum Sankt Nimmerleinstag.

Tracklist:

01. Ein Sturm zieht auf 05:48
02. Das Kastell 04:54
03. Heimgesucht 05:39
04. Pein und Läuterung 07:02
05. Das Land zu unseren Füßen 06:14
06. An dunkler Aue 05:49
07. Elixiere der Offenbarung 05:30
08. Eine sterbende Epoche 02:08

Besetzung:

Schwarzensee (all instruments & programming)
Schwarzmaler (voc)

Internet:

Schwarzach @ Facebook

Schwarzach @ Bandcamp

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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