Stryper – Murder By Pride

Band: Stryper
Titel: Murder By Pride
Label: Frontiers Records
VÖ: 2009
Genre: Traditional Heavy Metal, Hard Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Der Inbegriff des White Metal seit 1983 steht wieder parat und hat ein neues Album in der Tasche für die Fans mit. Stryper braucht man so, sofern es sich um Szenekenner handelt niemanden mehr vorstellen. Diese Jungs standen, stehen und werden immer mit viel Pathos ihre Art des Rock/Metal an die Menschheit bringen und dabei wird viel Klischee aus dem christlichen Genre verbraten. Wer nun jetzt gar nichts mit den christlichen Lyrics anfangen kann sollte sich aber die Rhythmusfraktion genauer anhören. Wie hatte es ein alter Freund von mir mal auf den Punkt gebracht. „Alter die Texte triefen nur so vor christlichem Klischee, doch ihre Musik und vor allem die Gitarrenfraktion ist ein wahrer Hörgenuss“. Na mal sehen wie es nun um den neusten Output bestimmt ist welcher am 28.08.09 via Frontiers Records in den Läden stehen wird und sich „Murder by Pride“ nennt. Im Line Up Michael Sweet (voc & guit), Oz Fox (guit), Tracy Ferrie (bass) und Robert Sweet (drums) wurde der Silberling eingestanzt, so heißt es nur noch: kniet nieder und tut Buse, denn die Messe wird nun von Stryper gelesen.

Recht erdig rockend legt man mit „Eclipse For The Son“ im flotten Tempo los. Mr Sweet hat nach all den Jahren nichts an seiner chramant – süßlich klingenden Stimme verloren. Auch 2009 schallen seine Vocals zielsicher und ohne jeglichen Verlust aus den Boxen. Weiters hat die Truppe wieder weitgehend in den alten, klassischeren Stil zurück gefunden und dies lassen sie auch ganz stark bei den Chrolastigen Vocals durchblicken. Somit hat man ein souveränes Eröffnungsstück für uns parat das auf der einen Seite bezaubert und auf der anderen Seite markant abgeht. Es geht noch erdiger und zwar mit „4 Leaf Clover“ welches ein sehr stampfender Rocker geworden ist, bei dem das Tempo nur eine dezentere Rolle spielt. Dafür lässt man einigen progressiven Verzerrungen freien Lauf und das passt dem Stück recht gut. Dadurch liebäugeln die Christen Rocker eher in die moderne Ecke, wobei man aber den gewissen Grat nicht überschreitet. Europe und Konsorten lassen bei „Peace Of Mind“ grüßen. Wie ein langer verschollener Track klingt dieser Song und animiert ordentlich abzushaken und sein Haupt zu den glanzvoll ausgestatteten Rhythmen kreisen zu lassen. Nach kurzen Stopps die mit enorm wuchtigen Chrogesängen versehen wurden rocken die Kalifornier wieder im besten amerikanisch lastigen Stil weiter. Dadurch verschafft man sich sicher einen großen Spalt in Tür und Angeln von traditionellen Rockfans und genau für diese ist nämlich das Stück zu recht gemacht und das in einer gewaltigen Soundverpackung. Der Beginn von „Alive“ ist von balladeskem Gesang und klassischen Klavierspielerei gekrönt. In diesem Stil wird auch weiter gewerkelt und so beschert man uns an vierter Stelle eine schöne Ballade die für den entspannten Genuss gedacht ist und durch sanfte Streicherelemente in Form von Celloparts noch erweitert wurde. Recht rotzend und jugendlich frech geht es mit „The Plan“ weiter. Obwohl die Amis doch schon in die Jahre gekommen sind rocken sie bei dieser Nummer mit einem Charme als wären sie noch mal 17/18 Jahre alt und versprühen bei diesem Song viel Fun und man hat einen netten Partykracher dadurch geschaffen, der an einige Hits von Mr. Bon Anschovi erinnert. Mit einer gewaltigen Wucht knallt man uns nun „Murder By Pride“ um die Ohren. Schöner wechselnder Song zwischen flotterem Spiel und kurzen, lieblichen Midtempohalten die man recht kompakt auf einen Nenner gebracht hat. Dieses Gebräu und die wieder einsetzenden Chorlastigen Vocals machen es zu einem absoluten Highlight auf diesem Album. Etwas groovender erschallt nun an siebter Stelle „Mercy Over Blame“ und liefert eine gute Weiterführung bzw. Ablösung. War man noch beim Vorgänger dabei bedacht alles sehr traditionell und europäisch im Europe Stil klingen zu lassen. Verarbeitet man nun amerikanische Traditionen und diese wurden mit einigen südlichen, als auch modernen Soundfragmenten auf einen Konsens gebracht. Dadurch ist ein sehr radiotaugliches Stück entstanden das eine breite Masse an Fans begeistern wird. Recht moderner und auch um einen Tick progressiver geht es bei „I Believe“ weiter. Die Geschwindigkeit wurde deutlich gedrosselt und so bewegt man sich immer wieder vom flotteren Balladeneck und Midtempogefilden hin und her. Diese bereits begonnene Mischung behält man auch bei „Run In You“ bei, wenn man auch das balladeske Gewässer nicht verlässt und uns ein sehr Südstaaten angehauchtes Balladenrockstück auf einem Silbertablett serviert. Genug gerastet und entspannt den Klängen gelauscht, denn mit „Love Is Why“ gibt es nun wieder flottere Kost. Dennoch das Midtempogefilde wird auch hier nicht verlassen, doch man packt es wieder deutlich klassischer und traditioneller an, was eine willkommene Abwechslung zu den doch sehr Breitenmedien tauglichen Vorgängern bietet. Recht erdig und mit mehr Geschwindigkeit wird nun bei „Everything“ ab gerockt. Nach der stampfenden Einleitung rockt man im flotteren, klassischen Stil weiter und animiert durch die Klänge sein Tanzbein zu schwingen. An die vorletzet Stelle hat man noch einmal einen ordentlich Kracher gepackt. Sehr stampfend galoppiert man bei „My Love (I’ll Always Show)“ daher und liefert uns Riffs und Solis die schon bei „To Hell with the Devil“ begeistern konnten. Regler aufdrehen und mit abgehen was das Zeug hält. Eigentlich hätte man sich als Rausschmeißer einen Kracher erwartet, der einem den Atem raubt. Leider hat man sich auf diesem Silberling darauf geeinigt eine Ballade ans Ende zu stellen. „My Love My Life My Flame“ ist dennoch sehr schön ausgefallen und klingt sehr monumental und wen wundert es, auch dieses Mal liebäugelt man in Richtung von Jon Bon Jovi und Richie Sambora. Packt also eure Holde und genießt mit ihr gemeinsam den Ausklang des neuesten Streichs von Stryper.

Fazit: Traditioneller hat man wieder alles ausgerichtet und den pathetischen Charme hat man nur dezent nach hinten gestellt. Wer auf White Metal steht, steht auch auf dieses Album. Jedoch können klassische Rockfans hier ein antesten allemal riskieren und werden mit erstaunten Augen das Album kaufen. Der Spruch meines alten Kumpels ist noch immer legitim. Man mag zwar zu klischeehafte Texte haben, doch das rocken hat man noch immer nicht verlernt.

Tracklist:

01. Eclipse For The Son 4:05
02. 4 Leaf Clover 3:42
03. Peace Of Mind 3:59
04. Alive 3:36
05. The Plan 3:12
06. Murder By Pride 3:18
07. Mercy Over Blame 4:11
08. I Believe 3:43
09. Run In You 4:15
10. Love Is Why 4:09
11. Everything 4:26
12. My Love (I’ll Always Show) 3:16
13. My Love My Life My Flame 4:09

Besetzung:

Michael Sweet (voc & guit)
Oz Fox (guit)
Tracy Ferrie (bass)
Robert Sweet (drums)

Internet:

Stryper Website

Stryper @ MySpace

Stryper @ YouTube

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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