The Ransack – Bloodline

Band: The Ransack
Titel: Bloodline
Label: Noisehead Records
VÖ: 2011
Genre: Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Der nächste Act unter dem Motto „Portugal finest Metal“ wird uns von The Ransack geboten. Newbies sind aber die Burschen bei weiten nicht mehr, blicken die aus Barcelos stammenden Melo Death doch schon auf eine zehnjährige Banderfahrung zurück. Unter dem Banner von Noisehead Records wurde nun das Full Length Album Nummer drei veröffentlicht. „Bloodline“ ist ein wechselhafter Kraftbolzen, welcher alles beinhaltet was ein Melodic Death Metal Fan braucht. Zwischen harten Riffparts und schönen Melodielinien wird reichhaltig und ausgiebig in den Topf gegriffen und somit eine Soundwand bemalt die einen bereits nach den ersten Durchläufen vollends begeistert.

Mit dem knackigen „Missing“ wird der Start hingelegt. Zwischen den leichten Modern/Core angelehnten Allüren wird eine breite Palette in Sachen Melodic Death Metal geboten. Beim Opener vorerst etwas solider und mit geballter Kraft. Während viele Bands zick großen Truppen nacheifern, offerieren uns die Portugiesen eine eigenständige Mischung die mit viel Pfiff präsentiert wird.

„Collateral Damage“ schließt sich dem Opener gut an. Hierbei greift man auf ein Neues auf die bereits begonnenen Linien auf und reichert diese um Nuancen an. Genau das richtige Maß der Komplettierung für die Fortsetzung eines treibenden Programms. Die shakigen Parts sind durch raue Soundstrukturen abgerundet worden, wobei die restliche Spielzeit deutlich klarer Sound durch die Boxen knallt.

Das speedige „Vicodin“ steht als nächstes an. War man bei den Vorreitern bedacht reinen Tisch zu machen, so offeriert man uns hier eine technische Frickelei nach der anderen. Dennoch ist dadurch keine zu aufwendige Techniknummer entstanden. Dies wäre dann halt leider für viele Fans doch zu komplex und das verhindert man mit einer breiten Vielzahl an Explosionen, wo die Jungs einen Schub machen und ordentlich, mit geballter Kraft dahin brettern, sodass einem die Spucke weg bleibt.

Ein aufbauender Eingang der verzerrten Art steht nun bei „Zenith“ im Vordergrund und dies präsentiert man uns wie einen Aufruf zum Battle. Vermehrt wird eine raue Soundverschönerung zum Einsatz gebracht und auch Zick Core Einflüsse unterstreichen hier, das wir es mit einer neueren Abform in Sachen Melodic Death zu tun haben. Gut und amtlich setzt man gewohnte Linien ein und verschönert diese mit eigenständigen, teils raueren. Geile Mischform die binnen Zehntelsekunden überzeugt und ansteckt.

Wie eine wilde Bestie, die wie eine Furie um sich schlägt rotiert nun „Son Of The Seas“ daher. Für meinen Teil ist dieser Track das absolute Highlight auf dem Album. Die steten Wechselparts zwischen gediegen und hart durchgreifend wurden im absoluten, gleichbleibenden Einklang eingearbeitet. Somit bietet man weiterhin eine reichhaltige Mixtur, doch bei diesem Song bringt man das Fass zum Überschwappen und das liegt eben an der pfeffrig gewürzten Rhythmik.

Das schroffe, rollende „The Last Days“ lenkt in eine etwas andere Richtung. Straight und deutlich eingängiger wird uns hier die Rübe poliert. Zwar wird auch hier nicht eine schnöde Abgehnummer geboten, jedoch kommt das Ganze deutlich lockerer aufnehmbar daher. Die Melodien sind auch hier in Hülle und Fülle vorhanden, stehen aber deutlich mehr im Abseits und somit konzentriert sich die Truppe etwas mehr aufs Arschtreten und hasserfüllte Anbrüllen.

Noch um einen Tick mehr mit Speed gespickt wirft man „Enemy“ uns hinterher. Das Pedal wird hierbei bis zum Anschlag und noch mehr gedrückt. Wutentbrannt und äußerst hasserfüllt fegt man über unsere Köpfe hinweg dass man uns den Atem raubt. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde das Ganze um Nuancen schroffer eingespielt. Solche Veränderungen sieht man gern, denn dadurch entfernt man sich ganz stark von kitschigen Melodic Death Kollegen und das um Lichtjahre.

Tanzbarer Shakerrhythmus wurde nun bei „My Bullet Your Name“ eingearbeitet. Zu solchen Nummern kann man sich Live eine tobende Masse vorstellen die nach einer Wall of Death übereinander herfällt. Der beschwichtigende Part stammt, wie sollte es auch anders sein von den Axtschwingern, die einmal mehr, mal wieder weniger melodische Leckerbissen abschütteln, die laut aufhorchen lassen.

Die Pferde gehen mit den Portugiesen dann mit „Scars“ endgültig durch. Während man beim Einstand glaubt es ist eine shakige, raue Nummer, legt man schlussendlich einen Startschuss hin und walzt alles wie bei einer Dampfwalze auf volltouren platt. Kurz geblickt ob nichts mehr steht und schon plättet man noch das restliche Feld. Unglaublich wie facettenreich die Portugiesen hier ihre Mischung zum Einsatz bringen. Jeder Baustein ist berechtigt und wurde pressgenau eingearbeitet.

Die Vollendung serviert man uns nun noch mit „Trace“. Noch einmal werden alle Trademarks ins Gefecht geworfen. Etwas mehr aufs Abstellgleis wurde der raue Soundeinfluss gestellt. Somit klingt das Stück etwas geschliffener, was aber dem Genuss keinen Abbruch tut, denn durch kräftige Chili Schüsse wurde das Ganze kräftig gewürzt und man zündelt hier an allen Ecken und Enden ein Loder Feuer nach dem anderen an.

Fazit: Solche modernen Melodic Death Metal Kapellen der eigenständigen Art gibt es leider viel zu wenige. Somit ein Pflichtkauf für die Freunde des Musikstils, denn diese erfrischende Spielart macht den Portugiesen nicht so schnell jemand nach.

Tracklist:

01. Missing
02. Collateral Damage
03. Vicodin
04. Zenith
05. Son Of The Seas
06. The Last Days
07. Enemy
08. My Bullet Your Name
09. Scars
10. Trace

Besetzung:

Shore (voc & guit)
Loki (guit)
Jay (bass)
Zeus (drums)

Internet:

The Ransack @ Facebook

The Ransack @ Myspace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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