Trail of Tears – Bloodstained Endurance

Band: Trail of Tears
Titel: Bloodstained Endurance
Label: Napalm Records
VÖ: 2009
Spielart: Symphonic Gothic/Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Eine Mischung aus Gothic, symphonischen Klängen und dreckiger Härte ist genau deine Richtung. Dann gibt es durch den neuen Trail of Tears Output genau das Richtige für dich. Via Napalm Records haben die Herrschaften aus Norwegen in Form von „Bloodstained Endurance“ in der Besetzung Ronny Thorsen (voc)´, Cathrine Paulsen (voc), Bjørn Erik Næss (guit), Pål Olsen (guit), Endre Moe (bass) und Cato Jensen (drums) eingespielt und selbiges klingt nicht so kitschig wie es viele Szenekollegen in den letzten Jahren verbrochen haben.

Sehr ruhig und beschaulich wird zwar der Output mit „The Feverish Alliance“ gestartet. Selbige Einleitung ist sehr lieblich und mit viel klassischem Flair ausgefallen, dieser wird aber durch einen recht beachtlich, flotten Teil abgelöst. In diesem wird viel Dampf gemacht und vor allem der Fronter kreischt sich hier die Seele aus dem Leib und dominiert erst einmal das Geschehen. Erst nach und nach gibt die Kollegin hier ihr Stell dich ein, diese überzeugt durch einen warmherzigen Gesang. Die Betonung liegt hier auf Gesang, denn sie jodelt sich hier nicht durch Programm das es einem alles verkrampft und man auf Durchzug schaltet. Auch viele symphonische bzw. orchestrale Arrangements hat man parat, diese wurden aber sehr dezent im Hintergrund eingebaut und dadurch wirkt man sehr kompakt und leicht verdaulich. Eine sehr dreckig orientierte Nummer hat man nun in Form von „Once Kissed By The Serpent (Twice Bitten By Truth)“ parat. Sägenden Riffs und Solis, welche auch des Öfteren sehr melodisch ausgefallen sind werden hier geboten. Die Truppe brettert aber als Abwechslung sehr flott dahin, welches viele Eckpfeiler in Richtung Death Metal setzt. Wobei auch Ronny infernal ins Mikro brüllt und so etliche Parallelen zulässt. Dennoch die Versöhnung bzw. Besänftigung findet immer wieder durch die kurzen Einsätze von Catherine statt. Diese macht sich aber hier äußerst rar und kommt etwas weniger zum Zuge wie ihr brüllender Kollege. Erst zum Ende hin bekommen ihre Gesänge etwas mehr Oberwasser, wobei auch wieder einige symphonische Trademarks zum Zuge kommen. Ruhig und beschaulich mit sanften Gitarren wird nun „Bloodstained Endurance“ eingeläutet. Doch lange bleibt es nicht bei der Beschaulichkeit und somit steuert die Formation wieder galoppierende Ufer an. Doch diese sind nur von kurzer Dauer und immer wieder begibt man sich mit der Sängerin auf einen kurzen, lieblichen Trip. Die zusätzlich gelieferten Geigeneinsätze werden zwar bei totalen Verweigerern einen Brechreiz auslösen. Man muss aber sagen diese passen bestens zum Stück, welches mit einer breiten Facette aus Härte und sanften Klängen überzeugen kann und dadurch eine wahre Fusion aus beiden Elementen entstanden ist. Bei „Triumphant Gleam“ hat es der symphonische Anteil etwas mehr in den Vordergrund geschafft und auch liebliche Klänge mit klaren bodenständigen Gesängen seitens der Frontdame werden geboten. Der Härtegrad kommt aber auch hier nicht zu kurz und dieser, wenn auch kürzer vereint wieder beide Trademarks und dieses Wechselspiel beherrschen Norweger äußerst gut. Eine Mischung aus melancholischen und Glücksgefühl steht nun mit „In The Valley Of Ashes“ auf dem Speiseplan. Auch einige finstere Gefilde werden einmal mehr aufgesucht, diese sind aber etwas symphonischer ausgefallen, auch wenn Herr Thorsen sich dabei einmal mehr die Seele aus dem Leib brüllt. Dennoch kommen hier die melancholischen und lieblicheren Einsätze zum Zuge. Mit einem klassischen Klavier- und Streicherintro wird nun „A Storm At Will“ eröffnet. Die Frontnachtigall versüßt uns hier mit ihrer sanften Stimme als zusätzlichen Bonus das zuhören. Erst nach einer Minute begibt man sich etwas zaghaft aus dieser Ecke und die Zeit der Gefühle endet auch beim anschließenden Part des Stücks zu keinem Zeitpunkt, auch wenn man hier etwas mehr in eine düstere, melancholische Ecke driftet. Nur das Sopranogejodel hätte man sich meiner Meinung nach definitiv sparen können, dieses geht mehr auf den Sack als sonst etwas. Genug von den lieblichen Fantasien? „Take Aim.Reclaim.Prevail“ ist nun wieder eine flotte Weiterführung, bei der wieder viel dreckige Härte sehr gut mit einigen symphonischen Einsätzen harmoniert. Die Fronterin und die Männerchöre schmälern den Gesamteindruck nur kurzzeitig bzw. merklich. Der Hauptanteil ist und bleibt die bretternde, symphonische Härte. Gute kompakte Mischung ist hier entstanden, die noch als Bonus mit einem sehr leidenden Mittelteil ausgestattet wurde. Sehr kantig und mit viel Bombast schiebt man uns nun „The Desperation Corridors“ in den Rachen. Die orchestralen bzw. symphonischen Anleihen bekommen hier immer mehr Oberwasser und generell wirkt diese Nummer etwas verträumter und ist somit eine gute Abwechslung zum düsteren Vorgänger. Jedoch holt uns hier Ronny immer wieder zurück und genauso seine Kameraden an den Gitarren zelebrieren Streckenweise ihr bretterndes Spiel, welches zum Bangen einlädt. „Farewell To Sanity“ wurde nun wieder mit einer lieblichen, verspielten und klassischen Einleitung gleichermaßen versehen. Erst nach etwa einer Minute wird mehr Druck gemacht, dennoch verbleibt man im stampfenden Midtempobereich und dieser wurde durch viel Symphony bzw. etlichen neueren Elementen angereichert. Im Mittelteil wird dann kurzzeitig das Gaspedal getreten, die Betonung liegt aber bei kurz, denn der stampfenden Midtemporhythmus steht hier deutlich im Vordergrund. Sehr kantig und messerscharf, mit einigen Soundspielereien im Hintergrund geht es nun mit „Dead End Gaze“ weiter. Flotter Düstertrack, der aber auch nicht ohne die hübsche Frontdame auskommt und so liefert sich selbige immer wieder amtliche Duettwechsel mit ihrem Kameraden. Der Abschluss ist mit „Faith Comes Knocking“ am bombastischsten ausgefallen. Jedoch muss man hier sagen hat man dies ausgewogen getan und überspannt den Bogen zu keinem Zeitpunkt. Viel Härte trifft hier auf Zick sanfte, melodische, als auch bombastische Melodielinien die man kompakt auf einen Nenner gebracht hat.

Fazit: Die Norweger haben ein gutes Händchen, um dreckige Härte mit lieblichen, bombastischen Elementen, als auch vielen Gothic Anleinen zu verbinden. Bunte, breite Mischung die viele Fans im Metal gefallen könnte.

Tracklist:

01. The Feverish Alliance 04:02
02. Once Kissed By The Serpent (Twice Bitten By Truth) 03:20
03. Bloodstained Endurance 03:35
04. Triumphant Gleam 03:40
05. In The Valley Of Ashes 03:54
06. A Storm At Will 04:00
07. Take Aim.Reclaim.Prevail 03:11
08. The Desperation Corridors 04:12
09. Farewell To Sanity 04:31
10. Dead End Gaze 03:57
11. Faith Comes Knocking 04:27

Besetzung:

Ronny Thorsen (voc)
Cathrine Paulsen (voc)
Bjørn Erik Næss (guit)
Pål Olsen (guit)
Endre Moe (bass)
Cato Jensen (drums)

Internet:

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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