GROG – Sphere Of Atrocities

cover artwork GROG Sphere Of Atrocities

Band: GROG 🇵🇹
Titel: Sphere Of Atrocities
Label: Helldprod Records
VÖ: 13/06/25
Genre: Brutal Death Metal/Grindcore

Bewertung:

4/5

Mehr bekannt ist Portugal für Black, Doom oder Gothic Metal – Genres, die man schnell mit der portugiesischen Seele in Verbindung bringt. GROG zeigen nun die brutale Death-Metal-Seite der dortigen Szene.

Die Produktion ist solide und bringt den aggressiven, massiven Sound gut zur Geltung.

Ein aggressiver Einstieg: „E.xit G.lobal O.bliteration“ legt sofort los. Brutal Death Metal / Grindcore im echten Sinne des Wortes – kompromisslos und direkt. Das Tempo stimmt, die technische Klasse ist hörbar, die Vocals sind rau und druckvoll. Ein vielversprechender Auftakt.

Vegetative Techuman“ wird vom Schlagzeug vorangetrieben, das Tempo ist hoch. Die Vocals wechseln zwischen tiefem Growling und schrillen Schreien – beides effektiv eingesetzt und mit starker Wirkung. Die Riffs sitzen, das Zusammenspiel mit dem Bass funktioniert gut. Ein Highlight.

Die Produktion ist gut, aber nicht überragend. Die Rhythmusgitarre klingt stellenweise etwas matschig, während der Rest klar bleibt. Doch das sind Nebensächlichkeiten – was zählt, ist der aggressive Fluss, das massive Klangbild. In dieser Hinsicht erreicht die Produktion ihr Ziel mit Erfolg.

Das Album bietet aggressive Songs mit dissonanten Riffs und gequälten Growls.

Das Album bleibt seinem Kurs treu: Kurze, aggressive Songs wie „Inborn Sickness“, voller Dissonanzen und Tempowechsel. „Heart Of Darkness“ kommt mit gequälten Growls und wütend geschrienen Passagen. Das Riffing surrt, die Rhythmussektion ist druckvoll, das Leadspiel tritt hier deutlich hervor – ein starker Track.

Cosmic Placenta“ oder „Pineal Turmoil“ setzen das Muster fort – aggressiv und mit gutem Gespür für Spannungsaufbau. Die Rhythmen wirken durchdacht, die Kompositionen greifen.

Die Band wurde 1991 in Lissabon gegründet. Die Historie ist nicht leicht nachzuvollziehen – Bandmitglieder treten unter wechselnden Pseudonymen auf. Pedro „Aion“ Pedra war bereits auf dem ersten Demo als Sänger zu hören – man darf annehmen, dass er seit Beginn dabei ist. GROG waren nie offiziell auf Eis gelegt, ließen aber teils lange Pausen zwischen ihren Veröffentlichungen. Die Resonanz auf diese war unterschiedlich – von viel Lob bis hin zu Ernüchterung. „Sphere Of Atrocities“ ist das fünfte Album. Die aktuelle Besetzung: Ivo Martins (Gitarre), Rolando Barros (Drums), Alexandre Ribeiro (Bass).

Alle Songs sind gnadenlos, brutal und erbarmungslos.

Reproductive Extinction“ macht genau so weiter. Die Vocals wechseln geschickt zwischen wütendem Schreien und tiefen, finsteren Growls. Die Leadgitarre streut einen kurzen Melodieansatz ein, der jedoch rasch im infernalischen Riffgewitter untergeht. Trotzdem: ein starkes Stück, ein Höhepunkt.

Auch „Phantom Anihilation“ überzeugt mit druckvollem Rhythmus und Riffs, die eine wilde, dichte Atmosphäre aufbauen. Die Vocals bleiben roh und jenseitig.

NecroEarth“ kennt kein Innehalten – gnadenlos und direkt. Das kurze Gitarrensolo ist technisch extrem anspruchsvoll, hoch und schnell gespielt. Dennoch steht das Riff-Geballer im Vordergrund – im positiven Sinn. „Lucidity“ bleibt im gleichen Fahrwasser: tiefergestimmte Gitarren, aggressive Growls, dissonante Akkorde und brummendes Riffing.

Der letzte Song, „Terrorithm“, wirkt etwas flotter. Das Riff ist treibend, bedrohlich, brutal. Unversöhnlich und gemein – wie der Titel andeutet, dreht sich hier vieles um Rhythmus. Ein gutes Stück, ein weiteres Highlight.

Kurze, aggressive Songs, die einen wahren Sound-Angriff liefern.

Die Songs besitzen jeweils ein eigenes Profil, haben Charakter. Guter Death Metal – atemlos, unaufhaltsam. Kaum endet ein Track, folgt der nächste Schlag ins Gesicht. Technisch stark und brutal. Die Stücke sind nicht zu lang – die Effizienz des Grindcore zeigt sich klar: Riff setzen, Wirkung erzeugen, weitermachen.

Keine Ausschmückungen, keine unnötigen Verzierungen. Nur Rhythmus und sägende Akkorde. Brutal und technisch präzise. Eine erfreuliche Überraschung, was Gitarrenaggressivität und infernale Vocals angeht. Insgesamt bietet das Album eine halbe Stunde rohe, bedrohliche und gewalttätige Death-Metal-Kunst. Für alle, die einen Sound-Angriff suchen: klare Empfehlung.

Fazit: GROG liefern brutalen Death Metal ohne überflüssige Spielereien – direkt, aggressiv und wirkungsvoll.

Tracklist

01. E.xit G.lobal O.bliteration
02. Vegetative Techuman
03. Inborn Sickness
04. Heart Of Darkness
05. Cosmic Placenta
06. Pineal Turmoil
07. Reproductive Extinction
08. Phantom Anihilation
09. NecroEarth
10. Lucidity
11. Terrorithm

Besetzung

Pedro „Aion“ Pedra – vocals
Ivo Martins – guitars
Rolando Barros – drums
Alexandre Ribeiro – bass

Internet

GROG – Sphere Of Atrocities CD Review

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