Die Debüt-EP von KING’S HAMMER, einer neuen Band aus den USA. Dieses Material stellt einen intensiven Ausdruck von Weathermans tiefsten und härtesten musikalischen Neigungen dar.
Schwere, aggressive Musik mit soliden Riffs
Vom ersten Akkord an ist klar: Hier gibt es schwere, aggressive Musik. Solide Riffs und eine infernalische Atmosphäre bei „The War In Heaven“. Der Rhythmus ist kompakt, die Riffs sind mahlend. Auch die Vocals sind rau und tief gegrowlt. Viele Tempowechsel, einige gute rhythmische Passagen werden nicht beibehalten, weil sie sofort wieder abgelöst werden. Es ist nicht die schnellste Art von Metal, aber hart und schwer.
KING’S HAMMER ist in Wirklichkeit ein Death-Metal-Soloprojekt, geleitet von Chuck Weatherman, dem Gitarristen und Sänger der US-Thrash-Band Shovelhead A.D. Mit dieser Band hat er in den letzten Jahren eine Menge Material veröffentlicht, darunter mehrere Singles und bereits zwei Longplayer. Ein ziemlich aktiver und kreativer Musiker, der nun mit KING’S HAMMER auch diese EP aufgenommen hat. Nicht viele Künstler schaffen so ein kreatives Tempo.
„Vehement Zeal“ – gleiche Stimmung, gleiche Herangehensweise. Die Vocals dominieren den Sound, aber der Rhythmus schwankt zu stark, doomgeladene Passagen wechseln abrupt mit deutlich schnelleren Momenten. Und dann wieder ein Wechsel. Diese Abfolge macht den Song etwas inkohärent und chaotisch. Nicht der melodischste Song der EP, dissonant und verzerrt.
Unausgereifte Kompositionen ohne klare Linie
Die Produktion ist in Ordnung, die Riffs stehen im Vordergrund. Die Drums klingen, als wären sie programmiert, oder zumindest liegt etwas Unnatürliches in ihrem Klang. Der Sound ist insgesamt leicht entsättigt. Manchmal klingen auch die Rhythmusgitarren bzw. die Riffs, als kämen sie aus einer Unterwasserwelt.
Die Growls werden auf „Wrath Descends“ noch infernalischer und unheilvoller. Die Leadgitarre hat einige gute Einsätze, die Dynamik bringen. Auch das Schlagzeug wechselt vom infernalischen Blastbeat zu bloßem Geknüppel. Ein kurzer Song.
„Crusade IX“ beginnt mit soliden Riffs. Kompositorisch wirkungsvoller, eine bessere Herangehensweise. Das Tempo ist konstant und gut gewählt – nicht das schnellste, aber mit starken Akzenten. Die Growls reichen von tiefen bis fast kreischenden Tönen. Auch wenn der Song erneut zwischen langsamen und schnellen Tempos wechselt, sind die Teile besser verbunden, und der Sound ist insgesamt überzeugender. Ein Highlight.
Inhaltlich erzählt das Werk die Geschichte eines Suchenden nach Weisheit, der eine überwältigende Erkenntnis erhält – was zum Verlust seiner selbst und der Fähigkeit führt, die Wahrheit zu begreifen. „Witches Bvrn“ ist der letzte Song des kurzen Albums und folgt dem bereits etablierten Muster. Hart schlagende Drums und solide Riffs wechseln sich mit shreddenden, verzerrten und sehr langsamen Passagen ab.
Ein vielversprechendes, aber überhastet produziertes Debüt
Eine EP mit bestimmten Qualitäten, aber wie so oft bei einem Debüt zeigt sich der Musiker bemüht, zu viel auf einmal darzustellen. Die Songs sind kurz und teilweise recht chaotisch, einige unterproduziert – es bleibt der Eindruck zurück, dass alles in Eile komponiert und aufgenommen wurde.
Die hier gezeigte Technik ist gut – für ein Ein-Mann-Projekt sicher eine beachtliche Leistung. Doch die Kompositionen wirken nicht wirklich fertiggestellt. Zu viele Fragmente, die miteinander verschweißt wurden, ohne dass eine übergeordnete Vision erkennbar ist. Aber es gibt gute Momente, auch wenn sie kurz sind – und das Projekt zeigt mit einem etwas durchdachteren Ansatz für zukünftige Veröffentlichungen Potenzial.
Fazit: Ein Debütwerk mit Ecken und Kanten – KING’S HAMMER liefern düsteres Material, das noch nicht ausgereift wirkt, aber kreative Ansätze zeigt.
Tracklist
01. The War In Heaven
02. Vehement Zeal
03. Wrath Descends
04. Crusade IX
05. Witches Bvrn
Besetzung
Chuck Weatherman – All music and vocals