NEMOROUS – What Remains When Hope Has Failed

cover artwork NEMOROUS What Remains When Hope Has Failed

Band: NEMOROUS 🇬🇧
Titel: What Remains When Hope Has Failed
Label: Bindrune Recordings
VÖ: 21/11/25
Genre: Atmospheric Black Metal

Bewertung:

4,5/5

Mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum machte die britische Atmospheric-Black-Metal-Band NEMOROUS einen sehr guten und vielversprechenden Eindruck. Nun kehren sie mit dem zweiten Studioalbum „What Remains When Hope Has Failed“ zurück, um die Position zu bestätigen, die sie im britischen Extreme Metal errungen haben – und das gelingt ihnen vollends.

Vielschichtige Klanglandschaften voller Emotionen

The Wyrm at World’s End“ eröffnet das Album mit sehr melodischen Akkorden und komplexen Gitarrenarrangements in ätherischer Atmosphäre. Doch NEMOROUS sind mehr als nur schöne Melodien und kreischende Vocals mit einem Gefühl der Verzweiflung – schon bald vervollständigt eine deutlich aggressivere Instrumentierung den Sound. Der ambiente Teil bleibt bestehen, er ist der rote Faden, der alle unterschiedlichen Klanglandschaften verbindet. Dazu eine melancholische Stimmung und eine unheimliche Atmosphäre. Dynamisches Drumming, komplexe Gitarrenakkorde und ein Keyboard, das die melodische Schicht kreiert. Ein schöner und vielversprechender Start.

Die Band stammt aus dem Nordosten Englands und wurde 2018 gegründet. Die vier Kernmitglieder und Gründer sind Alexandra Blenkarn-Durning (Ahamkara, Hesper Payne) an den Keyboards, Ian Finley (Vacivus, ex-Wodensthrone, ex-Warbastard) am Schlagzeug, Phil Heckles (ex-Wodensthrone) am Bass und Michael Blenkarn (Ahamkara, An Axis of Perdition, The Inmost Blight, ex-Wodensthrone, ex-Undying) an den Gitarren. 2022 vervollständigten sie das Line-up mit Rob Hindmarsh (ex-Live Burial, ex-Plague Rider, ex-Horrified) als zweitem Gitarristen und Nick Craggs (Neolithic, Vacivus) für die Lead-Vocals.

Etwas aggressiver bringt „This Rotten Bough“ einen typischeren Black-Metal-Vibe mit Uptempo-Drums und Tremolo-gepickter Leadgitarre. Sie setzen den atmosphärischen Ansatz und den charakteristischen Sound fort, mit nur einer Prise zusätzlicher Wut, aber auch Melancholie. Die Vocals kommen mit einem neuen Ansatz – sehr tiefe Growls fügen dem gesamten Sound eine neue Dimension hinzu. Und der Sound ist komplex, voller schöner Details, mit Akzenten, die die Hauptrichtung unterstreichen – sehr melodisch, traurig, aber musikalisch beeindruckend.

Eine introspektivere Stimmung eröffnet „Sky Avalanche„. Minimalistischerer Sound, die Vocals bringen erneut den Kontrast mit dämonischen Schreien und jenseitigen Growls. Die Leadgitarre hält eine melodische Linie in verschiedenen Registern, aber hier ist sie distanzierter und hat etwas von der Wirkung der ersten Songs verloren. Der Song ist nicht so melodisch wie die vorherigen, bleibt aber dennoch in der allgemeinen Stimmung des Albums.

Klare Produktion unterstreicht Vielschichtigkeit

Die Produktion ist klar und ausbalanciert, aber nicht zu poliert. Die mehrschichtige Musik lässt sich leicht in ihrer ganzen Komplexität wahrnehmen. In verschiedenen Songs dominieren unterschiedliche Instrumente die Musik, während die Vocals den aggressiven, aber vereinheitlichenden Faktor bilden. Eine Musik, die ihren Schwerpunkt auf ambientale, melodische Klänge legt, und auch hier hilft die Produktion am meisten. Einige Elemente kommen roher daher, aber der Gesamtsound ist klar.

Nach einem akustischen Start kommt der deutlich schnellere Song „Quiescence“ auch mit Folk-Einflüssen, bleibt aber insgesamt im bereits etablierten Sound. Zarte Gitarren wechseln sich mit aggressiveren Riffs ab, ruhige Momente mit solchen voller eindringlicher Akkorde. Traurige, sorgenvolle Atmosphäre, kratzende Vocals, hallende Gitarren.

Nach dem kurzen instrumentalen und sehr emotionalen Song „Bereft, Part 2“ – dies ist die Fortsetzung des gleichnamigen, ebenfalls instrumentalen Songs vom Debütalbum – ruhig, langsam, akustisch. Mit erneuter Wut kommt der Titelsong „What Remains When Hope Has Failed„. Auch das Gefühl der Melancholie kehrt stärker zurück. Mit solidem Black-Metal-Sound ist die Instrumentierung sehr komplex, in einigen Passagen sehr schnell, nur um den Kontrast zu ruhigeren, manchmal akustischen Passagen zu unterstreichen – zarte Melodien, komplexe Klanglandschaften. Ein starkes und offenbarendes Ende des Albums.

Emotionale Tiefe ohne überflüssige Experimente

What Remains When Hope Has Failed“ führt die Musik von NEMOROUS im selben Geist wie das Debütalbum fort, vielleicht etwas atmosphärischer. Musik mit Seele und sehr emotional. Und das ist gut so, denn sie haben den Sound, der deutlich einen guten Eindruck hinterlassen hat und aus gutem Grund gelobt wurde, tiefer erforscht. Komplexe Kompositionen, mehrschichtiger Sound, eine gute Balance zwischen melodischem und furiosen Ansatz.

Eine Musik, die an Wolves in the Throne Room oder Winterfylleth erinnert. Musik über innere Emotionen, Kämpfe und sehr introspektiv. Ein gutes Beispiel dafür, wie diese Art von Musik gemacht werden sollte – ohne zu viel Experimentiererei, einfach durch Musik die inneren Emotionen ausdrücken und dabei die richtige Balance zwischen Aggression und Melodie wahren. Ein erfreuliches Hörerlebnis in seiner Gesamtheit, eine klare Empfehlung für Fans des Genres.

Fazit: Sehr emotional präsentiert NEMOROUS‘ neues Album „What Remains When Hope Has Failed“ ausbalancierte, hervorragend komponierte und atmosphärenreiche Musik.

Tracklist

01. The Wyrm at World’s End
02. This Rotten Bough
03. Sky Avalanche
04. Quiescence
05. Bereft, Part 2
06. What Remains When Hope Has Failed

Besetzung

Alexandra Blenkarn-Durning – Keyboards
Ian Finley – Drums
Phil Heckles – Bass
Michael Blenkarn – Guitars
Rob Hindmarsh – Guitars
Nick Craggs – Vocals

Internet

NEMOROUS – What Remains When Hope Has Failed CD Review

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