Empatic – Gods Of A Thousand Souls

Band: Empatic
Titel: Gods Of A Thousand Souls
Label: Psycho Records
VÖ: 2010
Genre: Death/Thrash Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Ja aber Hallo, schon wieder etwas Hartmetallisches aus dem Polenland. Nun gut, man könnte fast denken, nein bitte nicht schon wieder! Doch es muss sein und die Qualität, die auch diese Burschen von Empatic an den Tag legen würde für zwölf weitere Bands locker reichen. Es muss da was in der Luft liegen im fernen Polen da bin ich mir ganz sicher. Melodischer Death/Grind Metal der allerfeinsten Sorte wird von Maciej Rochaczewski (voc), Jakub „Kuba“ Bednarski (guit), Przemyslaw „Sesyl“ Cikacz (guit), Wlodzimierz „Wlodas“ Malaszek (bass) und Jaroslavus „Yopeque“ Slivkus (drums) auf ihrem Full Length Debüt „Gods of a Thousand Souls“ zelebriert und so etwas sollte sich der geneigte Genre Fan nicht entgehen lassen.

Wo hört der Grind auf, und wo fängt der Death Metal an, ja diese elementare Frage stellt man sich bei „Green Mile“. Einerseits knüppeln die Jungs nach einem beherzten Prinzip drauflos. Sie variieren aber geschickt mit Melodiebeigaben und bretterndem Groove. Solche Soundvibes zündeln ordentlich und dabei wird auch steht das Tempo durch gewechselt. So spiegelt man ein etwas komplexeres Soundbild wieder, allerdings führt man diese Linien sehr kompakt zusammen.

„G.O.T.S.“ kommt im Anschluss deutlich derber und geradliniger daher. Dreckiger, als auch grooviger beübt man uns mit brachialen Klängen und im killermäßigen Rhythmus läutet man ein ordentliches Mohshpit Programm ein. Allerdings hält man dieses deutlich reichhaltiger ab und so bietet man etliche Ergänzungen, die aber im Gegensatz zum Vorgänger deutlich straighter durch die Boxen knallen.

Der Reigen wird auf diesem Silberling mit dem speedigen „False Friend“ fortgesetzt. Innovatives, Hochgeschwindigkeitsmachwerk, bei dem man es ungeniert auf unsere Nackenmuskulatur abgesehen hat. Satte Gitarrenleads der etwas thrashigeren Marke stehen einerseits schneidenden Solis, aber auch drückendem Gebretter gegenüber. Brachial wird es beim Grundsound wo man weiterhin auf das dreckige, groovige Geknüppel als Grundbaustein weiterhin aufbaut.

Wer auf rumpelnden, shakigen Death/Grind steht für den bietet sich „The Game“ als guter Hörschmaus. Guter Appetizer zum Rumfetzen in den eigenen vier Wänden und das vollzieht man mit einem teils sehr shakige wirkenden Rhythmus. Vermehrt baut man auf ein Neues auf eher simpler ausgerichtete Rhythmik, jedoch wird diese durch einige Melodieerweiterungen sehr gut komplettiert.

Im Thrash lastigen Soundgewand, unterwandert von herbem Death/Grind setzt man als Nachfolge mit „Tomorrowland“ an. Zwischen pfeifenden Peitschattacken und einem guten Melodie Aspekt wird eine gekonnte Melange geboten die ohne Umschweife ins Gehör geht. Allerdings spielt man sich in gewissen Phasen deutlich mehr und so verschafft man dem Stück ein etwas durchdachteres Spiegelbild. Trotz dieser Phasen geht aber auch dieser Track locker in den Gehörgang und man setzt dadurch sehr gute Maßstäbe zwischen Komplexität und simpleren Soundfragmenten.

Um Ecken mehr wird eine Vielzahl von Härteschüben beim Nachleger „VS“ miteinander variiert. Vermehrt rückt man in die verspieltere Richtung und das offeriert man uns vor allem bei den Gitarrenlinien, wo man mit technisch – raffinierten Kombinationen nicht geizt. Bevor man aber den Hörer zu lange mit gefinkelten Technikbeigaben beübt, lenkt man als längere Ablöse wieder ins grundsolide, brachiale Eck zurück. Alles in allem handelt es sich aber hier um den wohl verspieltesten Song auf der Langrille und dabei beweisen die Polen dass sie sehr gute Soundeinflüsse und Ideen auf den Punkt bringen.

Dem gegenüber steht das simple „So What?“ wo man deutlich herzhafter Knüppelt. Nur einen auf hau drauf wollen die Burschen aber nicht machen und so wird auch hier eine etwas vermischte Soundsuppe zum Besten gegeben. Diese kann man aber deutlich lockerer genießen, denn man vollführt mit viel Tempo eine deutlich unkomplizierte Abgehrunde ab.

Mehr in Richtung Death Metal ausgerichtet wird „Dreamer“ gestartet. Wohlgemerkt aber auch nur zu Beginn und schon verziert man diese Grundlinie mit traumhaften, ja teils sehr exotischen Melodiebeigaben, bevor der Fortgang wieder deutlich kerniger, als auch metzelnder bestritten wird.

„Fulfilled Dreams“ schickt man als melodisches Death/Thrash Mischprinzip ins Rennen. Vermehrt tendiert man eher in den skandinavischen Bereich. Auch mit diese Kombination steht der Kapelle sehr gut zu Gesicht und mit viel Wiedererkennungswert versohlt man uns gehörig den Hintern. War man noch bei vielen Vorreitern bestrebt deutlich dreckiger rüber zu kommen, so offeriert man uns hier ein sehr klar ausgerichtetes Stück, bei dem man mit Melodiespritzern nicht schuftig umgeht.

Im shakigen – groovenden Prinzip legt man gleich mit „Empatic“ nach. Vom Aufbauprinzip ist dieser Song dem Vorgänger nicht ganz unähnlich, jedoch baut man wieder mehr auf ein verschmutztes Soundklangbild. Etwas vielschichtiger ausgerichtete Spielereien ergänzen dieses Grundskelet sehr gelungen.

Mit dem Orchestral Manoeuvres in the Dark Cover „Enola Gay“ bietet man eine sehr gute Beendigung. Wer es nicht weiß OMD sind eigentlich eine britische Pop Band, die mit Synthy und New Wave jongliert. Diese härtere, griffigere geht dermaßen ins Gehör das es einen nur so zuckt und die Synthy lastigen Grundbausteine hat man der Gitarrenfraktion überlassen. Selbige vollziehen ein sehr melodisches Programm, bei dem man vor Fun nur so um sich spritzt. Bemerkenswertes Cover das superb ins Gehör geht.

Fazit: Teils brachial, mit vielen Erweiterungen und Neustrukturierungen führt man auf diesem Silberling innovativ zusammen. Wer irgendwie mit Death oder Grind was anfangen kann und auch satten Melodiesounds nicht abgeneigt ist, für den ist das Machwerk bestens geschaffen.

Tracklist:

01. Green Mile 04:13
02. G.O.T.S. 04:26
03. False Friend 02:47
04. The Game 04:55
05. Tomorrowland 04:19
06. VS 05:48
07. So What? 04:10
08. Dreamer 05:55
09. Fulfilled Dreams 04:34
10. Empatic 03:16
11. Enola Gay (OMD cover) 02:43

Besetzung:

Maciej Rochaczewski (voc)
Jakub „Kuba“ Bednarski (guit)
Przemyslaw „Sesyl“ Cikacz (guit)
Wlodzimierz „Wlodas“ Malaszek (bass)
Jaroslavus „Yopeque“ Slivkus (drums)

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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