Aeon Zen – The Face Of The Unknown

Band: Aeon Zen
Titel: The Face Of The Unknown
Label: Time Divide Records Ltd.
VÖ: 2010
Genre: Progressive Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Nach gut einem Jahr ist Rich Hinks wieder zurück, natürlich selbstredend mit einem neuen Langeisen welches der Jungspund „The Face of The Unknown“ getauft hat. Die Frage die sich einem stellte ist ob der sympathische Bursche sich zum letzten Output „A Minds Portrait“ steigern konnte. Die Antwort lautet hier ganz klar, ja konnte er und noch mehr. Liegt es an den eisenhaltigen Rohren des Londoner Wasserversorgung das der Junge solch ein Potential inne hat? Nichts Genaues weiß man, aber eines ist fix, der neue Output glänzt auf ein neues mit meisterlichen Prog Metal/Rock Happen die man sich mit einer vollen Dröhnung geben sollte. Auf eine Neues hat sich Richard Gäste eingeladen und mit Michael Eriksen (voc), Andi Kravljaca (voc), Nick D‘ Virgilio (voc), Jem Godfrey (voc) und Jonny Tatum (voc)hat er sich ein weiteres Mal die Creme de al Creme im Bereich Gesangsakrobatik gesichert.

Beim letzten Output stand der längste und monumentalste Track zum Schluss. Diesmal hat er mit „Salvation“ einen monumentalen Eingang gewagt. Mission geglückt kann man nur sagen. Leicht verspielt wird ein melodischer Start geboten der auf eine weite Reise mitreißt. Doch auch dunklere Soundeinflüsse setzt man gekonnt als Stimmungsmacher ein. Vor allem Michael Eriksen zaubert hier ein Soundgefühl zu Tage vor dem man sich nur verneigen kann. Doch nur auf einer dunklen, als auch melancholischen Schiene wird nicht gefahren und so kommen auch etliche Energieschübe zu Tage, die immer wieder etwas im flott treibenden Auslaufbecken enden.

„Visions“ bietet sogleich eine Bangernummer, welche ein weiteres Mal ordentlich mit satten und gekonnten Melodien verstärkt wurde. Wie schon beim letzten Aeon Zen, als auch Silent Call Album zeigtMeister Kravljaca das er zu den besten Vocalisten in der Szene gehört. Einfach unglaublich mit welcher Technik der Junge noch einen drauf setzen kann. Den Rest erledigt eine gute Rhythmusarbeit und man kniet bereits jetzt schon vorm Player und kreischt nach mehr.

Mit einem Bass solo aus Rich’s Fingern wird nun „The Heart of the Sun“ angestimmt, schafft vorerst eine ruhigere, gemütliche Stimmung. Dennoch zwischendurch gibt es satte Tempoexplosionen, die sehr stark an viele skandinavische Kollegen erinnert. Was eine weitere Bereicherung im Gesamtsound ist, sind die glanzvollen, modernen Soundeinflüsse die man sehr gut mit traditionellen Vibes und etliches an Bombastschüben verbunden hat. Ein sehr reichhaltiges Prog Menü dröhnt bei diesem Stück und die oftmals wechselnden Passagen wurden gelungen mit einander verbunden. So kann man locker, wie einem breiten Pfad folgen.

So richtig eine gemütliche Stimmung zum Entspannen und genießen schafft man zu Beginn des klassischen „Crystal Skies“. Klassisch was den Bereich Prog Rock betrifft, denn eher der Tradition verpflichtet wird an dieser Stelle musiziert. Sehr verträumte Nummer die zu einigen Fantasieträumen verleitet. Auch leichtes folkiges Flair schallt dezent im Hintergrund seitens der Keyboardarbeit was das Ganze noch um Ecken aufwertet. Der etwas schroffere Mittelteil klingt wie ein Muttermacher und vor allem die sehr rotzigen Gitarrensolis brennen ein ordentliches Loch ins Trommelfell.

„Natural Selection“ beginnt mit einem modernen, groovigen Riffing. Geile Eröffnung die man weiterhin im Gesamtsoundbild beibehält und nur leicht mit melancholischen Soundeinflüssen unterwandert. Durch diese Mischung wurde ein sehr dunkler Opus geschaffen und dem sind auch einige Soundarrangements durchaus behilflich, welche an und ab mal länger, mal kürzer schallen.

Weiterhin dunkel aber vom Gefühl her noch bedrohlicher startet „The Face of the Unknown“. Ein klassisches Klavierspiel wurde gekonnt mit 80er typischen Keyboardfragmenten verwoben. Leicht und beschwingend erinnert dieser Eingang etwas an Manowar, aber um Welten besser. Nach Manowar deshalb weil es auch von den Kings of Metal einige Einleitungen epischerer Track gibt. Auch in diesem Gewässer wurde dieser Song gestartet. Mündet allerdings wieder im progressiven Gewässer und aus diesem werden einige Angriffe gestartet. Auch fanden ein weiteres Mal moderne Soundfragmente Verwendung, wenn auch dezenter. Alles in allem ist eine gute Berg und Talfahrt in Sachen treibender, als auch gefühlvoller Musikkunst gelungen.

Ein klares, ruhiges, klassisches Klavierintro eröffnet nun „You’re Not Alone“. Beim schreiben dieses Stücks wird wohl der typische, englische Regen gegen die Fensterscheiben geprasselt sein. Genau das stellt man sich bei diesem Stück sehr vor. In der ruhigen Ecken verbleibt man auch weiterhin und somit kann man sich ein erneut entspannt zurück lehnen und den Klängen genüsslich lauschen. Doch zu sehr mit Fantasieträumen sollte man sich nicht hingeben, denn auch treibendere Beats werden an der richtigen Stelle eingesetzt, abgerundet werden sie durch einen Keyboardsound der einem die Gehörgänge ordentlich durchbläst. Meiner Meinung nach das wohl verspielteste Stück auf der Scheiblette. Dennoch überfordert man uns nicht mit überladenen Fragmenten, nein genauso wie es Anathema immer wieder schaffen uns vor die Boxen zu zerren vermag auch dieser Track zu fesseln. Das unterstreicht das Potential und das Können welches Richard Hinks in seinen doch eher jungen Jahren hat, da sollten sich viele Musiker aus diesem Bereich fest anschnallen.

Wie ein Raketenstart in die Weiten des Alls kommt der Eingang von „My Sacrifice“ rüber. Sehr schleppende Soundklänge bieten eine sachte und etwas längere Abwechslungsphase. Beeindruckend mit welchen Einfällen und Ideen man uns diesmal fasziniert. Weitreichende, raue Rhythmik duelliert bzw. wechselt ständig mit sanften, verträumten Arrangements. Grenzgenial was uns als Fortführung auf einem schillernden Silbertablette vorgesetzt wird.

Noch einmal mit einem klassischen Klavierstart wird „Start Over“ begonnen. Erneut werde ich persönlich etwas an Anathema erinnert. Liegt wohl auch am Gesang der ähnlich klingt wie Darren White. Doch auch Sound mäßig wandelt man auf ähnlichen Pfaden und so spiegelt sich eine weitreichende Prog Fantasiereise wieder zu der man sich nur zu gern einladen lässt.

Sehr knackig und mit viel Power Metal im Gepäck serviert man uns den leider schon letzten Track dieses grenzgenialen Silberlings. „Redemption’s Shadow“ knallt wie eine wuchtig Symphonic Power Metal Granate ein und legt alles unter Feuer. Als Rausschmeißer schallt ein straighter und im Gegensatz zu den voran gegangen Stücken ein leichter eingängiger Song. Gute Beendigung die wiederum nach einer baldigen Fortsetzung in Sachen Musik aus der Feder von Aeon Zen schreit.

Fazit: Auf ein Neues kann Richard begeistern. Mit viel Feingefühl serviert er uns eine Fortsetzung in der Karierre von Aeon Zen. Proggies müssen das Teil haben es ist ein absoluter Hörgenuss und somit ein Pflichtkauf. !!! Eine mehr als nur würdige Band des Monats Oktober in der Metal Underground Redaktion !!!

Tracklist:

01. Salvation 10:31
02. Visions 03:58
03. The Heart of the Sun 07:12
04. Crystal Skies 08:13
05. Natural Selection 04:49
06. The Face of the Unknown 07:00
07. You’re Not Alone 05:22
08. My Sacrifice 05:11
09. Start Over 04:26
10. Redemption’s Shadow 07:01

Besetzung:

Richard Hinks (guit, bass, keys & voc)

Guest: 

Michael Eriksen (voc)
Andi Kravljaca (voc)
Nick D‘ Virgilio (voc)
Jem Godfrey (voc)
Jonny Tatum (voc)

Internet:

Aeon Zen Website

Aeon Zen @ MySpace

Aeon Zen @ Facebook

Aeon Zen @ YouTube

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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