Cemetery Garden – Personal Integrity

Band: Cemetery Garden
Titel: Personal Integrity
Label: Terrasound Records
VÖ: 2011
Genre: Melodic Death/Thrash Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Haben sie Wien schon bei Nacht erlebt? Ja habe ich! Haben sie die Vielfalt des Metals schon erlebt? Eh nein, nur zum Teil. Es wundert mich immer wieder und kann nur attestiere, das in unserer Bundeshauptstadt der Metal geballt immer und immer wieder zuschlägt. Quantität vor Qualität? Nein auf keinen Fall, denn die Truppen welche immer wieder wie die Pilze aus dem Asphaltboden (ist ja doch eher der Hauptbestandteil der Stadt Wien) sprießen strotzen nur so vor Kraft und Intensität. Eine neue Formation, welche mir bis dato komplett unbekannt waren, sind die Herrschaften von Cemetery Garden. Gründungsjahr der Formation war das Jahr 2009 und ihr Debüt nennt sich „Personal Integrity“, tja ihre Integrität in der Metalszene werden die Wiener bald haben, davon bin ich felsenfest überzeugt. Zwischen Dark Angel, Nuclear Assault und, ja sogar aus dem Cynic Lager sind einige Einflüsse da. Gut vermischt bringt man eine erfrischende Thrash Melagen, bei der man weder dem Old School Faktor, noch der zu modernen Veränderung zu viel zu teil werden lässt. Sehr tolle gleichberechtigte Mixtur die ihre Trommelfellangriffe nicht verfehlen.

„Right to Fight“ wird von einem ruhenden, idyllischen Start eröffnet. Amtlich, denn solche Einleitungen sind meiner Meinung nach vor allem bei Old School Stücken unabdinglich. Weiter verfolgt man eine schneidende, durchgreifende Line. Die teils sehr holzigen Drum Ansätze geben dem Stück die ganz besondere Note und hieven es etwas mehr in die Old School Richtung, während man mit dem Sound und der restlichen Rhythmusfraktion mehr in die moderne Richtung drängt. Gutes Gezerre, mit sehr stattlichem Wechselspiel, welches den Song mehr durchdachter wirken lässt. Somit bekommen wir nicht nur sinnloses Thrash Gebretter, sondern vom technischen Standpunkt aus gesehen fördert man superbe Leckerbissen zu Tage.

Sehr verbissen wird der Angriff durch das Death/Thrash lastige Inferno bei „Hypocrisy“ weiter fortgesetzt. Wutentbrannt und sehr brachial bolzt man sich hier den Weg frei. Zwischen ungeschliffenen Beats und sehr stark Old School Thrash lastigen Gepeitsche wird eine sehr ausgewogene Mischung präsentiert, welche abermals nicht ihr Ziel verfehlt.

Deutlich Thrash lastiger wird bei „Devoured by Hate“ weiter gemacht. Dabei kann man durchaus von einer shakigen Bay Area Nummer sprechen. Gute Ansätze und Verflechtungen in diesen doch wegweisenden Thrash Einfluss bringt man gut rüber. Als Abrundung versetzt man dem Song eine schöne klare, hymnische Gesangslinie, welche das Stück nicht zu altbacken klingen lässt. Dennoch überwiegt hier der traditionelle Spieleinfluss als Hauptspieltechnik.

Mit einem kernigen Gebretter lässt man die Abgehrunde auch bei „The Dragons Skin (is impenetrable)“ nicht abflauen. Vorerst wird eine straighte, teils etwas moderner angehauchte Spieltechnik zum Besten gegeben, bei der man sich als äußerst druckvoll präsentiert. Weiter wird aber eine leichtere Komplexität zum Einsatz gebracht, welche man sehr gelungen in den doch schlichten Grundsound miteinbaut. Somit gibt es Zick Seitenhiebe, bei denen man sich von einer technisch verspielten Seite präsentiert.

Äußerst verspielt ist auch der Eingang von „Story of Kaeso“ ausgefallen, welcher nach dem stärker durch den Bass dominierten Start von einer kurzen Melodiepassage geprägt ist. Voran schreitet die Mannschaft aber mit schlagenden Thrash Argumenten, welche sich einmal mehr von einer etwas durchdachteren Erweiterung in andere Bahnen gelenkt wird.

Ein infernaler Hymneneingang wird bei „Oblivious“ seitens der Axtfraktion geboten und dabei sägen die beiden Virtuosen technisch ausgerichtet einen gustiösen Start. Erst nach gut einer Minute bringt man das Thrash Dampfwalze wieder auf eine geradlinigere Fahrt. Tempomäßig plättet man alles mit stampfenden, leicht shakigen Linien und versetzt dem Ganzen immer wieder einen melodiösen Schuss.

„Out for a Walk“ wurde mit einem ebenfalls sehr melodisch angehauchten, verspielten Gitarrenstart versehen. Auch bei der Fortsetzung gibt man sich, so wie beim Vorgänger etwas gemäßigter im Thrash Rhythmus der geradlinigen Art. Dennoch wirkt der Song um Nuancen durchdachter, was auch eine Vielzahl von Verstrebungen bestätigen. Gelungene Ergänzung die weiterhin ordentlich das Interesse an der Truppe und ihrem Material weckt. Testament und Exodus lassen hier ganz freundlich Grüßen.

Bei „Mask of Hate“ wird deutlich stärker die Old School Keule geschwungen und das mit einem unnachgiebigen Spiel, welches eine ordentliche Circle Pit Welle aufkommen lässt. Mit festem Griff kann man sich so dem Sog der dabei erzeugt wird nicht verwehren und wird selbstredend mitgerissen.

Satte 11:37 Minuten Spielzeit räumt man dem fast schon monumentalen Thrash Epos „The Killing River“ ein. Dabei werden natürlich alle Register gezogen und wie! Das mit mehreren Passagen ausgerichtete Stück weißt alles auf Moderne, Tradition und verspielte Einzelheiten die man sehr gut mitverwickelt hat. Das klangliche Epos das dabei entstanden ist, ist einfach grenzgenial und setzt dem Ganzen die Haube auf.

Das groovend – stampfende „Integrity“ bildet das Schlusslicht und dabei setzt man am begonnenen Kurs weiter fest. Starke, teils rotzrockige Züge werden zu Hauf geboten und durch eine raue Abrundung bestens verschönert. Bis zum Ende hin entpuppt man sich weitaus verspielter und rockiger als man es zu Beginn erahnen hätte können und auch in diesem Milieu machen die Herrschaften eine sehr gute Figur.

Fazit: Gutes Thrash Epos das man sich nicht entgehen lassen sollte. Eine gute Mischung aus Moderne und Old School wird dabei in stattlicher Form geboten. Für astreine Thrash Fans ein absolutes Pflichtkauf um den heimischen Thrash Markt zu stärken.

Tracklist:

01. Right to Fight
02. Hypocrisy
03. Devoured by Hate
04. The Dragons Skin (is impenetrable)
05. Story of Kaeso
06. Oblivious
07. Out for a Walk
08. Mask of Hate
09. The Killing River
10. Integrity

Besetzung:

Stefan (voc & guit)
Cliff (guit)
Patrick (drums)
Jacy (bass)

Internet:

Cemetery Garden @ Facebook

Cemetery Garden @ MySpace

Cemetery Garden @ Reverbnation

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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