Chainfist – Black Out Sunday

Band: Chainfist 
Titel: Black Out Sunday
Label: SAOL / H´Art / Zebralution
VÖ: 2010
Genre: Heavy Metal/Hard Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Die dänische Metal Szene blüht, wächst und gedeiht. Seit gut 5 drängen immer mehr Bands ins restliche Europa. Dabei muss man sagen klingt eine noch besser als die andere und seit dem durschlagenden Erfolg von Volbeat ist Dänemark sowieso in aller Munde. Sicher wenn man sich genauer mit der Metal Szene generell beschäftigt kommt man drauf das schon weit früher Metal Bands aus Dänemark stammen (Beispielsweise Mercyful Fate, Pretty Maids um nur einige zu nennen), aber der letzte zündende Funke fand erst vor einigen Jahren statt. Eine weitere Truppe sind nun Chainfist, welche seit 2007 an ihrer Karriere arbeiten. Nach einer Demo aus dem Gründungsjahr konnte man einige Supportgigs für Namhafte Bands an Land ziehen. Nun ist es endlich soweit und mit „Black Out Sunday“ ist das erste Full Length Album zu haben. Moderner und doch altbewährter Heavy Rock, im leichten melodischen Soundkleid setzen uns Jackie Petersen (voc), Michael Kopietz (guit), Braca Pedersen (bass), Tim Madsen (guit) und Jesper Heidelbach (drums) und mit dieser Mixtur aus rockigen Elementen wird man eine breite Masse an Fans ansprechen so viel ist sicher!!!

Ein treibender Abgehrocker wird uns gleich zu Beginn mit „Free Me“. Rhythmisch eifert man zwar etwas den beiden ersten Alben von Volbeat nach, allerdings kommt dieser Track etwas traditioneller und nicht so Rock n‘ Roll lastig rüber. Erdiges, grooviges Riffing sägt hier einen Urwald nieder und diese Rhythmik ergänzt sich sehr gut mit dem etwas leidenden Gesang (erinnert etwas an Danzig).

Mit „Egde Of The World“ schiebt man sogleich eine dreckige – rotzige Nummer nach. Der stampfende Grundrhythmus wird durch kleinere Melodiebeigaben aufgewertet. Dennoch überwiegt auch bei diesem Track der groovende Anteil. Etwas besinnlicher, als auch streckenweise melancholischer gibt sich als Komplettierung der Frontmann. Gute Kombination und dabei schafft man eine sehr tiefsinnige Stimmung.

Bei „Evolution“ greift man auf eine tolle Mischung aus treibenden Rockriffs und einer großen, fast schon melodramatischen Thrashschlagseite auf. Durch diese sehr kraftvolle Kombination lädt man zum Mitmachen und Abgehen ein. Vor allem das messerscharfe Riffing im thrashigen Style drängt immer mehr nach vorne. Hammertrack den man sich auf der Zunge zergehen lassen sollte.

Zwar wird auch „Be A Man“ thrashiger angestimmt, doch schon wird das Steuerrad herum gerissen. Vielmehr verfolgt man nun eine groovige, moderne Rockrichtung. Superberer Kraftakt der mit seinen dreckigen Riffs ordentlich ins Gehör geht. Kleinere Stopps werden eingelegt und schon greift die Rhythmusfraktion wieder beherzter in die Saiten. Vor allem das tolle Bretterriffing lässt nicht unbeeindruckt und verleitet auf ein Neues seine Rübe durchzuschütteln.

Im leichten New Metal Bereich stimmt man als Nachfolge „Have You Ever“ an. Die Kombination durch hymnischere Allüren mit rotzigen, treibenden Grooves ist sehr stattlich. Auch das gewisse Härtequantum darf nicht fehlen und selbiges setzt man zum richtigen Zeitpunkt immer wieder ein. Weiterhin bietet man eine gut durchdachte Mischung die herrlich erfrischend auf die Trommelfelle hämmert.

Zu Beginn von „Stay“ wird ein beruhigender Eingang geboten, auch die Fortsetzung ist von einer ruhenden atmosphärischen Stimmung geprägt. Streckenweise kommt das Stück sehr traurig rüber. Fast glaubt man schon es wird sehr doomig, greift man wieder rockiger durch. Alles in allem ist aber der Hauptanteil sehr ruhig und traurig ausgefallen. Keine Schmuseballade, aber ein sehr nachdenklich stimmendes Stück.

Genug nachgedacht und gegrübelt, denn mit „In Your Face“ gibt es wieder eine dreckige Abgehmucke der man sich nicht verschließen sollte. Treibende Grooves ergänzt man mit kräftigem Gitarrengebretter. Immer wieder kommen leichte, melodische Züge zum Vorschein, doch auch hier dienen diese nur als Abrundung.

Noch um einen Tick mehr tritt man uns mit „Show Me“ ins Hinterteil. Zu Beginn des Songs allerdings regieren satte Melodieriffs das Geschehen. Nach und nach versucht man immer mehr in anderen Landschaften Halt zu machen. Man verbleibt zwar auf der eingängigen Linie, allerdings bietet man mit diesem Track einen etwas komplex – verspielteren wenn man ihn mit den anderen vergleicht.

Mit einem rollenden Tempo hechtet man sogleich bei „Clown“ los. Sehr flott rockt man ohne Kompromisse die Bude. Durch diese Rock n‘ Roll lastige Ausrichtung der modernen Art wirkt der Track etwas shakiger. Auch gewisse Vergleiche zu Volbeat sind vom rhythmischen Standpunkt aus gesehen nicht unbegründet. Allerdings muss man gleich anmerken kopieren die Burschen nichts von ihren Landsmännern, vielmehr schlägt man eigene Wege ein.

Sehr beschaulich offeriert man uns den Eingang von „Carpe Diem“. Dem Titel entsprechend wirkt das Ganze vorerst sehr beruhigend. Man verbleibt auch in dieser Ecke. Deutlich verträumter kann man an dieser Stelle sehr gute Akzente setzen. Einige kraftvollere Starts sind zwar vorhanden, dennoch überwiegt der ruhende Anteil gegenüber den kräftigeren.

„Black Out“ kommt ein weiteres Mal in der Mischform, bretternde Rhythmik trifft auf idyllischere Linien und Gesänge. Letztere ist aber nur eine leichte Unterwanderung und somit weißt man uns auch hier einen sehr shakigen Weg. Das Konzept wurde durch vielerlei moderne Rockelemente aufgewertet und durch diese kann man noch einen drauf setzen.

Wenn man alle voran gegangenen Stücke mit dem Rausschmeißer vergleicht muss man etwas schmunzeln. Der bisher eingeschlagene Weg wurde merklich verlassen, zumindest der Eingang klingt bei „SHCHWH“ sehr bombastisch und schlägt wie eine Wucht ein. Vergleiche in Richtung symphonischer Death, als auch Black Kapellen sind legitim. Allerdings, wie sollte es auch anders sein hat man natürlich kein Gegrunze bzw. Gegrowle drauf. Sehr monumental bleibt es auch und das im sehr dunklen, drückenden Soundgewand. Das alles vollendende Instrumental hat viel Potential und auch wenn man keine Vocals parat hat weiß man durchaus zu reizen.

Fazit: Die Qualität der dänischen Kapellen ist unumstritten und auch mit dieser Truppe hat man die Speerspitze verschärft bzw. verstärkt. Nichts klingt altbacken bzw. tausendmal gehört. Modern Scheiblette die viele Fans quer durch die Metal Szene interessieren könnte. Die Vermischung aus harter Rhythmik, mit rockigen Elementen aus dem modernen Bereich, als auch einer tollen, guten, reichhaltigen Grooveportion ist einfach göttlich. Lautstärke bis zum Anschlag aufdrehen und zu den Klängen Abgehen es lohnt sich.

Tracklist:

01. Free Me
02. Egde Of The World
03. Evolution
04. Be A Man
05. Have You Ever
06. Stay
07. In Your Face
08. Show Me
09. Clown
10. Carpe Diem
11. Black Out
12. SHCHWH

Besetzung:

Jackie Petersen (voc)
Michael Kopietz (guit)
Braca Pedersen (bass)
Tim Madsen (guit)
Jesper Heidelbach (drums)

Internet:

Chainfist Website

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Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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