EMINENTIA TENEBRIS – Whispers of the Undying

cover artwork EMINENTIA TENEBRIS Whispers of the Undying

Band: EMINENTIA TENEBRIS 🇫🇷
Titel: Whispers of the Undying
Label: Antiq Records
VÖ: 04/07/25
Genre: Atmospheric Black Metal

Bewertung:

4,5/5

EMINENTIA TENEBRIS stehen für epischen und atmosphärischen Black Metal aus Le Mans, Frankreich. Aus einem Ein-Mann-Projekt hervorgegangen, präsentiert die Band mit Whispers of the Undying ihr viertes Full-Length-Album – und zugleich ihr bislang komplexestes Werk.

Melodisch, atmosphärisch und detailreich komponiert

Sehr melodisch, von dichter Atmosphäre getragen – und mit einem gezielten Kontrast durch den Gesang. Ein vielversprechender Auftakt. „Forever Etched“ zeigt gleich die Stärken von durchdachtem, ambiente-orientiertem Black Metal. Als kurzes Intro fungierend, bereitet der Track den Weg für „Echoes Of Triumph“, das mit einem klareren und direkteren Sound aufwartet. Die Gitarren – dichte Rhythmusriffs und eine melodisch führende Solospur – ergänzen sich hervorragend mit dem komplexen Gesang, der von dämonischem Grollen bis zu höllischem Kreischen reicht. Das Tempo bleibt eher gemächlich, was dem Song aber gut steht. Kompositorisch ist das Ganze vielschichtig, stimmungsvoll und sehr gelungen.

EMINENTIA TENEBRIS wurde von Cryo (Black Light Era, Hrad, ex-The Fire Source) als Solo-Projekt gegründet. Über Jahre hinweg war er für alle Instrumente und Kompositionen verantwortlich. Auf Whispers of the Undying erweitert sich das Klangspektrum durch Erroiak (u. a. Aeterna Tenebrae, Au Loin, Nuit Macabre), der hier den Gesang übernimmt – ob als festes Mitglied oder als Gast, bleibt unklar. Seine starke gesangliche Präsenz prägt den Bandsound entscheidend mit. Auch die Texte sowie das Artwork wurden in Zusammenarbeit erstellt.

Vielfältiger Gesang und epische Spannungsbögen

The Great Betrayal“ baut eine noch deutlichere epische Stimmung auf. Melancholisch und von Trauer durchzogen, weniger melodisch als der Opener, aber mit wachsender Dynamik. Das Tempo steigert sich stetig, und die Band zeigt erneut eine beeindruckende Bandbreite vokaler Ausdrucksformen. Eine starke Komposition, ein echtes Highlight.

Beneath The Moon“ beginnt mit akustischen Gitarren und dezenten Keyboardflächen – sanft, atmosphärisch, aber nur für den Moment. Schnell wird das Tempo angezogen, der Gesang wird leidend, gequält, intensiv. Die darstellerische Kraft der Stimme ist beeindruckend, sowohl technisch als auch emotional.

Atmospheric Black Metal erlebt seit einigen Jahren einen deutlichen Aufschwung – und EMINENTIA TENEBRIS gehören mit vier Alben in fünf Jahren ganz klar zu den produktivsten Vertretern dieser Richtung. Klanglich erinnert die Band in Teilen an Acts wie Shylmagoghnar, Blut aus Nord oder an die spätere Phase von Wolves in the Throne Room, bleibt dabei aber unverkennbar ihrem eigenen Stil treu.

Klarer, kraftvoller Sound mit viel Atmosphäre

Through Chaos And Shadow“ führt das bisherige Klangbild konsequent weiter: atmosphärisch dichte Arrangements, harscher, verzweifelter Gesang und melodische Gitarrenlinien. „Embers Of Glory“ bringt mit einem triumphalen Chor zu Beginn neue Akzente ein, führt dann aber mit komplexen Solopassagen und markanten Screams auf vertrautes Terrain zurück. Sogar gesprochene Passagen tauchen auf und verstärken die melancholische Grundstimmung.

Die Produktion ist gelungen: Der Sound wirkt ausgewogen, transparent und sauber abgemischt. Die Vocals – ein zentrales und starkes Element – bleiben gut hörbar, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Die atmosphärischen Klangschichten und die instrumentale Tiefe kommen ebenso gut zur Geltung. Textlich bewegt sich die Band zwischen Kälte, innerer Einkehr, Naturbezug und folkloristischen Motiven.

Mit „Marching As One“ wird das Tempo erneut deutlich angezogen – hier tritt das ambiente Element zugunsten aggressiverer Passagen etwas zurück. Das Album endet mit „Time’s Cruel Reign“, einem Stück, das dem etablierten Sound treu bleibt: ferne, kalte Schreie, getragen von einer melancholischen Melodielinie, die dennoch düster und unheilvoll wirkt. Kein hoffnungsvoller Abschluss, aber ein stimmiger, eindrucksvoller.

Atmosphärisch, emotional, detailverliebt

Ein sehr melodisches, atmosphärisch dichtes Album mit viel emotionaler Tiefe. Die Musik ist nicht aggressiv im klassischen Sinne, aber voller ausdrucksstarker Gitarrenarbeit und mitreißender Stimmung. Viele Momente bleiben hängen.

Die epischen Elemente sind dezent, im Vordergrund steht eine ambient-getragene Klangwelt. Whispers of the Undying ist ein komplexes, facettenreiches Werk mit einem sich ständig wandelnden Klangbild. Hypnotische Passagen wechseln mit dynamischen Ausbrüchen, der Sound bleibt stets stimmungsvoll. Besonders der Gesang sticht heraus – technisch brillant und voller Ausdruck. Doch auch die vielschichtige instrumentale Ausarbeitung verdient großes Lob.

Ein starkes Album, ein atmosphärisch intensives Hörerlebnis – und ein klares Zeichen dafür, dass EMINENTIA TENEBRIS zu den ideenreichsten Bands ihres Genres gehören.

Fazit: Atmosphärisch, facettenreich und intensiv – ein reifes Werk von EMINENTIA TENEBRIS mit starker Stimme und stimmigem Songwriting.

Tracklist

01. Forever Etched
02. Echoes Of Triumph
03. The Great Betrayal
04. Beneath The Moon
05. Through Chaos And Shadow
06. Embers Of Glory
07. Marching As One
08. Time’s Cruel Reign

Besetzung

Cryo – All instruments
Erroiak – Vocals

Internet

EMINENTIA TENEBRIS – Whispers of the Undying CD Review

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles