MEDIEVAL DEMON – All Powers of Darkness

cover artwork MEDIEVAL DEMON All Powers of Darkness

Band: MEDIEVAL DEMON 🇬🇷
Titel: All Powers of Darkness
Label: Hells Headbangers
VÖ: 22/08/25
Genre: Melodic Black Metal

Bewertung:

2,5/5

Einer der wichtigen Namen des griechischen Old-School-Black-Metal: MEDIEVAL DEMON präsentieren mit All Powers of Darkness ihr fünftes Studioalbum – eine noch epischere musikalische Reise durch die Hölle und griechische Mythologie als auf den Vorgängern.

Epische Black-Metal-Songs

Ein feierlicher Einstieg mit Orgelakkorden und triumphalen Drums, doch schon bald bricht die volle Black-Metal-Wut los. „Raging Lord Of The Deeps“ punktet mit guten Leadgitarren-Linien, komplexer Orchestrierung, die trotz aller Opulenz überwiegend im Black Metal verankert bleibt, einer infernalen Rhythmussektion mit rasendem Drumming – alles überzogen von Keyboard-Melodien und geisterhaften Vocals. Ein gelungener Auftakt.

„Eosforean Night“ ist ein klarer Black-Metal-Track mit Tremolo-Picking, schrillen oder gesprochenen Vocals, rituellen Passagen und typisch hellenischen Klanglandschaften. Weiterhin episch, aber zugleich dramatisch, mit konstantem Tempo und beeindruckenden Basslinien. Aggressiv, mit leidvollen Vocals, heidnisch inspirierten Melodien und markanten Gitarrenparts – ein eindeutiges Highlight.

Die Produktion ist roh, fast lo-fi. Drums sind über weite Strecken kaum zu hören, der Fokus liegt stark auf den Vocals, während die Keyboards sehr präsent sind. Die Gitarren liegen im Mix eher im Hintergrund, was schade ist, da Solos und Riffs sowohl melodisch als auch technisch überzeugen. Textlich finden sich neue Anklänge an die griechische Mythologie.

Atmosphärischer wirkt „Archaic Sacrificial Rites“, erneut episch, fast wie ein Triumphmarsch. Dramatische Vocals, unheimliche Melodien im Hintergrund, sehr melodisch, aber weniger traditionell im Black-Metal-Sinn – Musik, die man sich gut als Filmsoundtrack vorstellen könnte. Zwar gibt es harte Drumparts, doch im Vordergrund stehen hier Vocals, Gitarre und Keyboards. Eine komplexe Komposition, in der perkussive Elemente zunehmend in den Mittelpunkt rücken.

Mischung aus melodischen und theatralischen Elementen

MEDIEVAL DEMON wurden 1993 gegründet und sind bis heute eine Kultgröße der griechischen Black-Metal-Szene. Nach Demos in den 90ern und dem Debüt Demonolatria (1998) folgte eine längere Pause. 2018 meldeten sie sich mit Medieval Necromancy zurück, der Karrierehöhepunkt Black Coven (2022) festigte die „Second Era“ der Band.

„Mystic Path Towards The Abyss“ schlägt einen direkteren Ton an – melodisch, aber mit klarerem Gitarrensound, überwiegend gesprochenen Vocals und prägnanten Perkussionselementen. „Fullmoon Over The Temple Of Belial“ setzt auf chorartige Hintergründe, theatralische, überdramatische Vocals, Lachen, gefolgt von gequälten Schreien – all das rückt die Musik in den Hintergrund.

Zum Line-up gehören Gründungsmitglied Kostas „Lord Apollyon“ Karras (Drums, Keyboards, Songwriting), Alexandros „Sirokous“ Karras (Vocals), Dimitris „Jim Mutilator“ Patsouris (Bass, Ex-Rotting Christ, Ex-Varathron, aktuell Yoth Iria) und Chthonius (Gitarre). Bassist Jim Mutilator – bekannt als Gründungsmitglied von Rotting Christ und erster Bassist von Varathron – bringt viel Erfahrung ein; mit seiner aktuellen Band Yoth Iria hat er sich zudem als feste Größe in der griechischen Black-Metal-Szene etabliert.

„Abaddon“ ist zunächst wenig melodisch, fast ausschließlich Vocals und Percussion, doch mit dem Einsatz schneller Riffs gewinnt der Song an Dynamik. „Tartarean Winds Of Vengeance“ bringt ein Saxophon ins Spiel – eine Idee, die im Extrem-Metal selten wirklich funktioniert. Dazu gequälte Vocals, dissonante Passagen, cineastische Klangflächen – insgesamt kein Höhepunkt.

Ein cineastisches Erlebnis mit dramatischer, symphonischer Musik und dämonischen Vocals

Der Titeltrack „All Powers Of Darkness“ führt den eingeschlagenen Weg fort: Drums und Schreie, dramatische Musik, leidvolle Stimmen – unterbrochen von einem klar erkennbaren Riff, das kurzzeitig Leben in den Song bringt, ehe ein Saxophonsolo den Abschluss bildet.

Das Album wirkt wie ein vertontes Epos: Schlachten, Rituale, Märsche – alles in bombastischen, orchestralen Klangwelten mit dämonischen Schreien umgesetzt. Im weiteren Verlauf verschwinden die metallischen Elemente fast völlig, dynamische Gitarrenparts tauchen nur noch selten und leise im Mix auf.

Die filmartige Herangehensweise ermüdet schnell – zu viel Percussion, zu viele gesprochene Passagen, zu überladen, zu wenig Black Metal und Gitarren. Ja, dämonisch, höllisch und grotesk – aber letztlich epische Filmmusik, die im weiteren Sinn unter Black Metal fällt. Fans dieses speziellen Stils werden hier dennoch auf ihre Kosten kommen.

Fazit: Übertrieben episch und theatralisch – Black Metal tritt zugunsten von Gesang, Keyboards und Percussion in den Hintergrund.

Tracklist

01. Raging Lord Of The Deeps
02. Eosforean Night
03. Archaic Sacrificial Rites
04. Mystic Path Towards The Abyss
05. Fullmoon Over The Temple Of Belial
06. Abaddon
07. Tartarean Winds Of Vengeance
08. All Powers Of Darkness

Besetzung

Sirokous – Vocals
Lord Apollyon – Drums, Keyboards
Mutilator – Bass
Chthonius – Guitars

Internet

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