Band: Harpyie
Titel: Freakshow
Label: Metalville (Rough Trade)
VÖ: 18.09.15
Genre: Folk/Heavy Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Harpyie, na die haben bei mir persönlich mit „Blindfug“ einen guten Eindruck hinterlassen. „Freakshow“ nennt sich das neue Werk der deutschen Folk Metaller, welche mit ihrem neuen Werk etwas auf Abwegen sind. Viele Kollegen, allen voran In Extremo haben es ja bewiesen, dass solche Veränderungen durchaus gut sind. Ist dies nun bei Harpyie anders? Eigentlich nicht ist hier die Antwort!
Stimmig serviert man uns eine kunterbunte Mischung, welche echt gut ins Gehör geht und man nicht mit zu viel Gedudel nervt. Die Fusion macht es aus und die geht echt gekonnt ins Gehör. Hier und da mag man etwas breitentauglicher aus den Boxen schallen, dies tut aber dem Gesamterscheinungsbild überhaupt keinen Abbruch.
War man noch bei Blindflug braver und ging auf Nummer sicher, so hat man sich hier wirklich gesteigert. Der eingefleischte Folk Metaller mag dies vielleicht als Verrat an der Sache sehen, man sei aber geneigt hier doch genauer reinzuhören. Die Grundfragmente des heißgeliebten Genres sind dabei, wurden aber eben super erfrischend zusammengezimmert. Dies ist definitiv ein cleverer Schachzug seitens der Herrschaften gewesen.
Die Songs an sich sind quer durch den Gemüsegarten sehr unterhaltsam und wissen sich auch mit viel Wiedererkennungswert fest zu harken. Ob nun fetzige Tracks, wie auch das leicht melancholisch veranschlagte „Elisa“ allesamt gehen super in die Gehörgänge und wissen den Unterhaltungswert zu steigern.
Man könnte nun jetzt sagen, eh klar In Extremo, Saltatio Mortis und Konsorten haben dies schon mal gemacht. Mag auch irgendwie stimmen, aber die sehr tolle Aufbereitung seitens Harpyie steht sicherlich in kaum einem Zusammenhang. Warum? Nun man bietet viel Unterhaltung und Eigendynamik und genau das Mixturgebräu ging in den letzten Jahren bei vielen Szenekollegen irgendwie verloren. Die vorliegende Combo hat dies gekonnt aufgegriffen und mit vielen Innovationen angereichert. Dies klingt eben sehr selbständig und hat viel Charme.
War man noch beim Vorgänger auf Nummer sicher, so hat man sich zu einem sehr starken Konkurrenten für viele Genrebands gemausert.
Fazit: Meinerseits gibt es kaum was zu bemängeln. Mag schon sein, dass man hier und da an genannte Bands erinnert. Fakt ist aber, dass Harpyie viel Eigendynamik ins Spiel bringen und das weiß länger anhaltend das Interesse zu wecken. Dieses Crowdfundingprojekt hat sich wahrlich ausgezahlt.
Tracklist:
01. Freakshow
02. Monster
03. Elisa
04. Dunkle Wissenschaft
05. Fauler Zauber
06. Tanz auf meinem Grab
07. Karneval der Kreaturen
08. Lebendig begraben
09. Der schwarze Mann
10. Wilde Reise durch die Nacht
11. Goblin
12. Das Zweigesicht
13. Wahnsinn
Besetzung:
Aello die Windböe (voc & Schalmeie)
Mechthild Hexengeige (violin & voc)
Garik Sturmbringer (sackpfeifen & flute)
Podargo der Schnellfliegende (guit & laute)
Gyronimus Basstard (bass)
Kayran (drums)
Internet:
Harpyie Website