Band: MORIBUND OBLIVION 🇹🇷
Titel: Intertemporal
Label: Theogonia Records
VÖ: 12/09/25
Genre: Black Metal
MORIBUND OBLIVIONs »Intertemporal« entpuppt sich als fesselnde Erkundung der atmosphärischen Black-Metal-Szene und präsentiert einen rohen und nichtsdestoweniger anspruchsvollen Songwriting-Ansatz, der atmosphärische Tiefen mit unerbittlicher Intensität verbindet. Aufgenommen im Istanbuler Gepetto Studio, profitiert das Album von einer knackigen Produktion, die Klarheit mit der für das Genre charakteristischen Rohheit in Einklang bringt.
Düstere Ästhetik
Bahadır Uludağlar liefert eindringliche Vocals und Riffs, die mit roher Kraft durch den Mix dringen und die düstere Ästhetik des Albums verkörpern. Feyzi Ocaks Gitarrenspiel ergänzt Uludağlars Intensität und fügt Melodie- und Dissonanzebenen hinzu, die das Hörerlebnis bereichern. Emir Cosovics Bass sorgt für ein solides Fundament und verleiht dem Chaos Groove und Tiefe, während İlkay Canaydıns Schlagzeugspiel für unerbittliche Dynamik und dynamische Wechsel sorgt und die intertemporalen Themen des Albums betont.
Vom ersten Track an werden die Hörer in eine Welt aus düsteren Riffs, Tremolo-Picking und eindringlichen Atmosphären entführt, die ein Gefühl zeitloser Verzweiflung hervorrufen. Die Meisterhaftigkeit der Band, traditionelle Black-Metal-Elemente mit experimentellen Nuancen zu verbinden, macht »Intertemporal« zu einer durchdachten Ergänzung des Genres, die Stimmung und Introspektion betont. MORIBUND OBLIVION beweisen durchgehend ein ausgeprägtes Gespür für Dynamik und wechselt von aggressiven Blastbeats zu meditativen Passagen.
Weitläufige, eindringliche Klanglandschaft
Das Album beginnt mit »A Piece of Infinity« und kreiert eine weitläufige, eindringliche Klanglandschaft, die den Ton für das gesamte Album angibt. Die Riffs sind dicht und doch eindringlich, ergänzt durch eisige Gesangsschreie, die ein Gefühl der Trostlosigkeit hervorrufen. »Cold the Night« führt dieses Thema mit schaurigen Melodien fort, die zugleich uralt und unmittelbar wirken.
Tracks wie »Deceptive Portals« und »In the Middle of the Dark Chaos« zeigen die Fähigkeit der Band, rohe Aggression mit atmosphärischen Ebenen zu verbinden und so ein dynamisches Hörerlebnis zu schaffen. Der Titeltrack »Intertemporal« bildet das Herzstück des Albums – eine raumgreifende Komposition, die die Fluidität von Zeit und Existenz durch komplexe Arrangements und hypnotische Rhythmen erforscht.
»The Remains of Your Ancestors« bietet eine rituelle Atmosphäre und ist vielleicht eine Hommage an die Geister der Vorfahren, die in der Geschichte verloren gegangen sind, während »Time is An Illusion« den philosophischen Kern des Albums verkörpert und mit seinen eindringlichen Melodien und introspektiven Texten die Wahrnehmung der Realität herausfordert.
Textlich beschäftigt sich »Intertemporal« mit Themen wie Vergessen, Zeitlichkeit und existenzieller Verzweiflung und ruft ein Gefühl der Zeitlosigkeit hervor, das dem Albumtitel entspricht. Die Kompositionen sind sowohl weitläufig als auch präzise und zeigen die Fähigkeit der Band, traditionelle Black-Metal-Elemente mit innovativen atmosphärischen Ebenen zu verbinden. Die Produktion im Gepetto Studio fängt die pure Emotion und Intensität der Performance ein und macht jeden Track zu einem intensiven Erlebnis.
Bemerkenswerte Veröffentlichung
Insgesamt ist »Intertemporal« von MORIBUND OBLIVION eine bemerkenswerte Veröffentlichung aus der türkischen Black-Metal-Szene und bietet sowohl Tiefe als desgleichen Brutalität. Es ist eine Hörempfehlung für Fans, die atmosphärischen, zum Nachdenken anregenden Black Metal mit einem Hauch türkischer Metal-Kreativität suchen.
Fazit: »Intertemporal« ist eine überzeugende Ergänzung in der Black-Metal-Szene und unterstreicht die atmosphärische Kraft und die dunkle Ästhetik von MORIBUND OBLIVION.
Tracklist
01. A Piece of Infinity
02. Cold the Night
03. Deceptive Portals
04. In the Middle of the Dark Chaos
05. Intertemporal
06. The Remains of Your Ancestors
07. Time is An Illusion
Besetzung
Bahadır Uludağlar – vocals and guitars
Feyzi Ocak – guitars
Emir Cosovic – bass
İlkay Canaydın – drums
