Rudra – Brahmavidya: Transcendental I

Band: Rudra
Titel: Brahmavidya: Transcendental I
Label: Vic Records
VÖ: 2009
Genre: Death Metal with Black Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Während Rudra aus Singapore zu den Spitzenreitern in der Metal Szene Asiens zählen sind sie in unseren Breitengraden wohl eher ein Geheimtipp. Jedoch muss man hier gleich anmerken ein sehr imposanter Tipp, der vor allem Black Metal Fans gefallen dürfte die auf Schwarzwurzelmusik stehen, die mit etlichen Soundspielereien verfeinert wurden. Während sich viele Szenekollegen eher auf orientalischen Sound spezialisiert haben, verbinden Kathi (bass & voc), Shiva (drums), Devan (guit) und Vinod (guit) ihre dunklen, hämmernden Beats mit Klangexperimenten aus ihrem Land bzw. dem asiatischen Raum. Die mittlerweile fünfte Langrille ist ein weiteres Mal eine Klangbrücke zwischen dem Osten und dem Westen. Ihre einzigartige Weise mit der traditionellen indischen Musik mit Death / Black Metal zu jonglieren hat sie zu den Pionieren jener Bands aus Asien gemacht die indische, klassische Musik nahtlos mit Melodien und Extreme Metal verbinden bzw. damit experimentieren.

Wie eine Entspannungsmusik zum Meditieren bzw. Autogenes Training schallt der Beginn mit „Bhagavatpada Namaskara“ aus den Lautsprechern. Asiatische angehauchte Klangspielerei die wirklich entspannend wirkt. Wie ein Vulkanausbruch ist nun das folgende „Ravens Of Paradise“, bei dem gleich vollends dahin gebrettert wird was das Zeug hergibt. Ob die Jungs aus Singapore wohl unseren Martin Schirenk und Hollenthon kennen? Zumindest sind etliche parallelen zu erkennen, wohlgemerkt schöpfen die Asiaten nicht von Filmmusik lastiger Musik. Dennoch könnte man vom Grundgedanken von Gesinnungsbrüdern reden, denn auch diese Burschen verbinden dunkle, herbe, als auch raue Rhythmen mit sinnlichen Melodielinien die sich im Gehörgang wie ein Virus festsetzen. Etwas hantiger und ein deutlich, rauer Härtebolzen wird uns mit „Amrtasyaputra“ in die Fresse geknallt. Deutlich ungeschliffener und roher kommt dieser Song daher und ist eine gute Abwechslung nach dem Vorgänger bei dem man mehr auf Melodien geachtet hat. Bei diesem Song wurden diese nach hinten geschoben und dafür stehen diabolische Bretterbeats im Vordergrund und laden zum Haare schütteln ein. Eine erneute Kurskorrektur wurde nun bei „Hymns From The Blazing Chariot“ vollzogen. Erst einmal stehen wieder indische Soundklänge im Vordergrund, die aber beim Zuhören einen Schauer bescheren. Wie ein Blitzschlag ändert man dies nach etwa einer Minute und ballert wieder aus allen Rohren in bester Black Metal Hyper Blast Manier. Speedig zockt sich hier der Trupp den Weg frei und das wieder einmal mit einem dunklen Charme für alle Düsterseelen. Ebenfalls sehr indisch angehaucht ist nun die Einleitung von „Meditations At Dawn“ ausgefallen. Hier wiederum ist das Klangbild etwas galoppierender ausgefallen und die Soundeinleitung behält man hier bei und so könnte man von einem längeren Klangzwischenspiel sprechen. Dieses mündet nahtlos ins folgende „Advaitamrta“, welches mit einer Basssoloeröffnung glänzt und man sehr düstere Pfade von Beginn an beschreitet. Doch die reine Black Metal Schiene wird hier nicht gefahren, sondern eher eine gute Mischung aus Speed Black und Death Metal Rhythmen offeriert, die ständig neu angesetzt werden. Guter Bangerkraftstoff, der einmal mehr, wahrscheinlich aufgrund der Growls an Martin Schirenk und Konsorten erinnert. „Natural Born Ignorance“ beginnt zwar etwas mit gemäßigter Geschwindigkeit, doch nach der Einleitungspassage bläst man uns beste, speedige Black Metal Blast Rhythmen um die Köpfe die ordentlich aufwühlen. Die Melodien wurden hier nur von der Gitarrenfraktion aufgegriffen und man beschreitet wieder herbere Pfade die man mehr fürs Genick zu Recht geschmiedet hat. Mit „Immortality Roars“ wurde eine flotte Klangunterbrechung der besonderen Art auf das Album gestanzt. Eine willkommene Abwechslung nach dem herben Vorgängertrack und dem eisigen Nachbrenner, welcher nun in Form von „Reversing The Currents“ aus den Boxen schallt. Gute eisige Klänge dröhnen hier durch die Speaker, die immer wieder durch etliche Energie-, als auch Melodieschübe verfeinert wurden. Alles in allem haben wir es aber auch hier mit einem fast Lupenreinen Nackenbrecher zu tun. Recht gewöhnungsbedürftig ist nun die Einleitung von „Venerable Opposites“ ausgefallen. Doch lange sollte man sich nicht beirren lassen von der Trommlerei, denn nach etlichen Sekunden steuert die Formation wieder flotte Black Metal Gefilde an, welche man gut und solide mit Death Metal Roots verbindet. Doch das gewisse Etwas sind die indischen Sprachgesänge und Klänge, die man im Refrainteil nachschiebt und diese fügen sich nahtlos in den doch sehr düsteren Gesamtsound ein. Melodische Soloeröffnung von der Gitarrenfraktion gibt es nun an der zehnten Stelle mit „Avidya Nivrtti“. Doch auch hier braucht man nicht lange auf die Schwarzwurzelmusik warten, welche auch nach etlichen Sekunden mit viel Feuer und brachialem, diabolischem Gesang folgt. Guter Kopfschüttler mit etlichen thrashigen Rhythmuswechseln den man hier geschrieben hat. Wie eine Fortsetzung geht es mit „Not The Seen But The Seer“ weiter. Fortsetzung deshalb weil die Nummer vom Rhythmus her und vom Klang des Songs authentische Züge aufweist und wie eine Weiterführung klingt. Macht aber nichts, denn auch dieser versteckte zweite Part macht viel Laune, wenn auch dunkle, raue. Nackenmuskulatur auslockern und schon kann es im besten Bangerstil weiter gehen. Doch man hat kurze Zwischenbreaks als Stopp eingebaut die Erholung versprechen. Doch danach geht es wieder ordentlich ans Eingemachte. An die vorletzte Stelle wurde mit „Adiguru Namastubhyam“ das letzte Mal eine indische Musikspielerei auf das Eisen gepackt. Vor allem beim Sprechgesang muss man als Europäer doch ein wenig schmunzeln. Klingt man doch hier ein wenig wie unser guter alter Freund Apu Nahasapeemapetilon von den Simpsons. Sorry Jungs ist einfach für einen Europäer so!!! Mit „Majestic Ashtavakra“ erfolgt der Abschluss, welcher wieder im besten Black/Death Stil vollzogen wird. Obwohl man sich hier auf einen guten Querschnitt durch die komplette Soundausrichtung bzw. Rhythmusthematik geeinigt hat. Somit gibt es als Abrundung noch einmal die volle Breitseite der Asiaten die uns hier ordentlich die Köpfe nieder säbeln.

Fazit: Wer auf Klangspielereien und gute speedigen Black/Death steht der kann ein antesten allemal riskieren. Für Freunde von orientalischen bzw. asiatischen beeinflussten Soundspielereien die man mit dunklen, hämmernden Beats komplettiert hat ist dieses Machwerk der absolute Pflichtkauf.

Tracklist:

01. Bhagavatpada Namaskara 01:20
02. Ravens Of Paradise 05:46
03. Amrtasyaputra 06:03
04. Hymns From The Blazing Chariot 06:57
05. Meditations At Dawn 04:55
06. Advaitamrta 04:53
07. Natural Born Ignorance 06:09
08. Immortality Roars 02:14
09. Reversing The Currents 05:32
10. Venerable Opposites 05:46
11. Avidya Nivrtti 04:48
12. Not The Seen But The Seer 04:54
13. Adiguru Namastubhyam 02:07
14. Majestic Ashtavakra 06:25

Besetzung:

Kathi (bass & voc)
Shiva (drums)
Devan (guit)
Vinod (guit)

Internet:

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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