Thrudvangar – Durch Blut und Eis

Band: Thrudvangar
Titel: Durch Blut und Eis
Label: Einheit Produktionen
VÖ: 2010
Spielart: Viking Black Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Mit Thrudvangar präsentieren uns Einheit Produktionen einen Viking Happen aus Sachsen Anhalt. Die Truppe selbst gibt es schon seit 1998 und auch hier glaube ich dass es sich eher um einen Underground Tipp handelt, denn trotzdem das man schon seit geraumer Zeit zusammen werkt sind die Burschen für mich komplettes Neuland und da dürfte es vielen anderen nicht anders ergehen. Dennoch mit dem neuesten Machwerk „Durch Blut und Eis“ präsentieren uns Christian (guit), Andreas (keys), Torsten (drums), Günther (bass), Matze (voc) und Kanne (guit)Wikinger Metal allererster Güte mit viel Melodie, nordischem Flair und einer gewissen heroischen Theamtik.

Bereits beim „Intro“ wird eine komplette Wand aufgefahren. Dieses ist gespickt mit einem Feeling das an Fjorde und Weiten mit sattem Grün erinnert. Tolle, heroische Eröffnung die schon jetzt laut aufhorchen lässt.

„Thorvald’s Tod“ rattert nun nach der sehr dezenten Einführung ins Album ordentlich. Beeindruckend mit welch einer Spielfreude uns hier eine große und auch vielschichte Mischung in Sachen Viking Metal geboten wird. Heroische Linien treffen hier durchwegs auf temporeiches Geschretter und der gewisse Düsterfaktor darf ebenfalls nicht fehlen und mit diesem komplettiert man den Song. Zusätzlich hat man noch hauchzart einen symphonischen Klang im Hintergrund eingearbeitet der das Stück sehr anschaulich erweiter. Zu solchen Songs macht es Spaß in kompletter Wikinger Montur abzuhotten und genau für das ist das Stück auch geschaffen.

Kurz ein lieblicher Klang angestimmt wird auch schon mit zahnigem Gitarrenspiel bei „Tholdhild’s Gunst“ weiter gewerkt. Vorerst verbleibt man in einer sehr hymnischen Ecke, doch nach und nach werden einige Kohleschippen hinzu geworfen und man ackert nach bereits einer Minute wieder deutlich temporeicher. Eine sehr galoppierende Rhythmik wird hier immer wieder mit etlichen Schretterbreaks und hymnischen Eckpfeilern versehen. Dass macht Laune und erneut heißt Bang until your Head hurts bzw. bis der Wikinger Helm durch die Luft wirbelt.

„Habichtstal“ steht nun am Programm und hier weht uns ein eisiger Nordwind um die Ohren. Deutlich rotziger wird dies vollzogen und die sehr theatralischen Bombasteinspielungen und Keyboardlinine im Hintergrund passen sich dem sehr gut an. Sehr dunkel und schwarz angehaucht wird hier gezockt was die Maschinerie hergibt. Streckenweise wandelt man auf einem sehr dunklen Grat zwischen Black und Viking Metal und beide Einflüsse kommen sehr ausgewogen zum Einsatz.

„Leif – der Gewalten Gabe“ wird nun mit einem sehr gekonnten akustischen Gitarrenspiel und einer breiten Facette an hymnischen Einspielungen eröffnet. Wenn man vielleicht glauben mag dies klingt etwa lieblich der irrt. Denn gleich im Anschluss gehen die Krieger wieder auf Kaperfahrt und das mit viel Wut und Hass im Blut. Dem lässt man gleich munter freiem Lauf und man pfeffert uns sehr gut eine Rhythmik um die Ohren die vor schretternden Gitarrenläufen nur so gespickt ist. Doch auch diese Truppe weiß sehr wohl wie man aus stupiden Klangmustern ausbricht und dies vollziehen sie etwas mehr mit theatralischen Arrangements.

Sehr thrashig läutet man nun „Holmgang“ ein und auch die Weiterführung lehnt man sehr stark an diese Spielrichtung an. Dennoch wird hier versiert und facettenreich weiter musiziert und man bietet wieder sehr viel fürs Gehör. So springt man hier findig hin und her und kokettiert mit vielen Spielarten und bringt diese sehr gut auf einen Punkt.

Sehr hymnisch und heroisch läuft nun „Lüge, Verrat und Meineid“ an. Auch nach dem sehr bombastischen Eingang wird erst einmal nicht wesentlich viel daran verändert und so geht es erst nach und nach etwas herber zu. Vom Tempo her hält man sich etwas bedeckter und daran ändern auch vielerlei härtere, schroffere Breaks nicht daran. Man schafft es hier auch mit weniger Tempo eine dunkle, raue Nummer zu Zaubern die einem eine Gänsehaut zaubert.

Mit einem sehr rauen Gitarrenspiel lässt man nun „Ochseninsel“ anklingen. Weiterhin baut man mit viel Ästhetik auf nordische Klänge, die sehr schroff klingen. Man klingt dadurch nicht etwa überproduziert und das setzt dem Ganzen noch die Haube auf. Denn durch die sehr kantige Spielweise schafft man es locker bombastischere Arrangements mit herbem Spiel zu vereinen.

Nahtlos knüpft man nun mit „Der Schwerter klingen“ an und dieser Song klingt wie ein zweiter Part des Vorgängers. Erneut greift man hier glänzend auf die Mischung zurück und dennoch wird hier etwas doomiger gewerkt. Als Anheizer werden uns immer wieder speedige Schübe geboten und vor allem hier klingt die Gitarrenarbeit sehr geil und erinnert mich persönlich ein wenig anBolt Thrower. Doch im reinen Death Metal arbeiten die Jungs auch hier nicht und so vermengt man die Stilrichtungen sehr geschickt miteinander.

„Thornesthing“ wird uns sehr groovig präsentiert. Gute bretternde Viking Klangkunst wird hier mit viel Groove, aber auch vielen Keyboardlinien auf einen Konsens gebracht. Das verlangt viel Können und Ideenreichtum und an dem mangelt es den Burschen aus Köthen mit Sicherheit nicht. Immer wieder setzt man schretternde Riffs ein, welche wieder etwas mehr von groovenden, als auch hymnischen Klängen abgelöst werden. Gute Mischung die es in sich hat!!!

Ein sattes Doomriff eröffnet nun „Überfahrt“. Nach etwa einer Minute wird wieder die Tube gedrückt und die Formation zockt hier ein sehr wildes Spiel runter. Die hymnischen Anleihen sind zwar noch erkenn- bzw. hörbar, dennoch wird hier deutlich grober gespielt. An und ab wird kurzzeitig gebremst, doch schon drückt man wieder stark das Gaspedal.

„Am Ende eines Fjords“ wird auf eine neues sehr thrashig angestimmt und auch die Weiterführung ist hier sehr stark von dieser Spielweise geprägt. Gelungen vermengen die Wikinger aus Sachens Anhalt thrashiges Riffing mit vielerlei Melodien, als auch heroischen, bombastischen Arrangements.

„Sein letzter Ritt“ steht treffenderweis zum Schluss und ist von einem sehr guten akustischen Spiel gekrönt, welches von folkigen Flötenklängen begleitet wird. Sehr pathetisch gespickt ist dieser abschließende Track. Besser kann ein Album nicht in diesem Genre beenden, es zaubert genau das richtige Flair in die heimeligen Wände die man braucht.

Fazit: Viking Metal as it’s best. Freunde dieses Genres sollten sich das Teil unbedingt zulegen es darf auf keinen Fall in der Sammlung fehlen.

Tracklist:

01. Intro 2:01
02. Thorvald’s Tod 5:56
03. Tholdhild’s Gunst 6:26
04. Habichtstal 4:36
05. Leif – der Gewalten Gabe 5:59
06. Holmgang 4:25
07. Lüge, Verrat und Meineid 5:23
08. Ochseninsel 5:59
09. Der Schwerter klingen 4:08
10. Thornesthing 5:44
11. Überfahrt 5:42
12. Am Ende eines Fjords 5:36
13. Sein letzter Ritt 3:19

Besetzung:

Christian (guit)
Andreas (keys)
Torsten (drums)
Günther (bass)
Matze (voc)
Kanne (guit)

Internet:

Thrudvangar Website

Thrudvangar @ MySpace

Thrudvangar @ Facebook

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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