WODE – Uncrossing The Keys

cover artwork WODE Uncrossing The Keys

Band: WODE 🇬🇧
Titel: Uncrossing The Keys
Label: 20 Buck Spin
VÖ: 03/10/25
Genre: Death/Black Metal, Blackened Heavy Metal

Bewertung:

2/5

Die Band WODE aus Manchester meldet sich mit ihrem vierten Album Uncrossing The Keys zurück und erweitert ihren Sound zwischen Black Metal und Heavy Metal. Vom eher direkten Stil des Debüts hat sich die Gruppe kontinuierlich entfernt, indem sie Elemente anderer Genres einbezog, was zu einem komplexen Songwriting führte. Während man sie häufig als Black/Death Metal bezeichnet, trifft die Bezeichnung Blackened Heavy Metal das aktuelle Werk weit besser.

Das Album streift durch verschiedene Metal-Genres

Ein sehr solides Rhythmusfundament und eine schneidende Instrumentierung eröffnen das Album mit dem ersten Song „Two Crossed Keys“. Die rauen, verhallten Vocals klingen, als würden sie aus weiter Ferne herüberschallen. Das Stück ist melodisch, zugleich voller Energie und Rhythmus. Die Gitarren liefern starke Riffs, Solos und markante Lead-Linien. Immer wieder wechseln die Tempos, um mal den Gitarren, mal dem Rhythmus mehr Raum zu geben. Stilistisch bleibt es zwischen Death Metal und anderen Einflüssen unentschieden – ein guter Auftakt.

Das Kerntrio von WODE besteht seit der Gründung 2011 aus E. Troup (ex-Heavy Sentence, NASDAQ) am Bass, T. Horrocks (Aggressive Perfector, ex-Heavy Sentence, ex-Under the Horns) an Drums, Gitarre, Keys und Synths sowie M. Czerwoniuk (ebenfalls Aggressive Perfector) an Gesang, Gitarre, Keys und Orgel. 2017 kam schließlich D. Shaw (Aggressive Perfector, ex-Pine Barrens, ex-Under the Horns) als Gitarrist und Background-Sänger dazu.

Sehr melodisch bleibt auch „Under Lanternlight“, das stärker in blackmetallische Gefilde vordringt, sich aber weiterhin zwischen den Genres bewegt. Der Gesang wirkt etwas klarer, bleibt aber auf Distanz. Wieder dominiert die Leadgitarre den Sound. „Saturn Shadow“ zeigt sich direkter, weniger melodisch, mit dämonischem Gesang, der gut zur Geltung kommt. Ein disharmonischer Mittelteil wirkt hier jedoch fremd und unpassend – kein Glanzmoment der Band.

Unausgewogener Sound, flach und chaotisch im Gesamteindruck

Die Produktion ist nur mittelmäßig: Der Gesang ist zu weit nach hinten gemischt, während die Gitarren überbetont sind – dadurch entsteht ein unausgewogener Klang. Auch das Schlagzeug wirkt distanziert und kraftlos. Insgesamt klingt die Platte eher wie ein Gitarristenalbum. Weder roh noch poliert, sondern schlicht nicht überzeugend. Kompositorisch verstärkt sich der Eindruck durch das ständige Springen zwischen kurzen Passagen und Ideen, die kaum entwickelt werden, sondern aneinandergeschweißt wirken.

Eine besondere Erwähnung verdient allerdings das Coverartwork: eine eindringliche, in ihrer Düsternis beeindruckende Grafik, gestaltet vom Londoner Studio/Künstler set33 alias Samuel E. Thomas, der bereits zahlreiche großartige Metal-Cover verantwortet hat.

Transmutation“ startet fast im Bereich des Heavy Metal, langsamer, tiefgestimmte Gitarren, dissonant und wenig melodisch. Je weiter das Album voranschreitet, desto präsenter und besser gemischt klingen die Vocals – dramatischer, infernaler. Die Solos dagegen schlagen häufig melodische Richtungen ein, die wie Fremdkörper wirken.

Ein Wechselspiel aus atmosphärischen und aggressiven Songs

Mehr Rhythmus, stimmigere Kompositionen und Melodien bringt „Prisoner of the Moon“. Dennoch wirkt das plötzliche Abbremsen des Tempos erzwungen. Infernalische Growls, gute Riffs, eine solide Rhythmusarbeit wechseln sich mit unstimmigen Sololinien ab.

Fiery End“ bewegt sich im ähnlichen Soundfeld, bietet zunächst markante Riffs, die bald in eine düstere, groteske Atmosphäre übergehen. Wechsel zwischen schnellem und langsamerem Tempo prägen das Stück – typisch für WODE. „Lash of the Tyrant“ entfaltet mehr Atmosphäre, blackmetallisch mit gespenstischen Vocals und dichterem Klangbild. Die Produktion wirkt hier besser, der Song kohärenter. Ein übertrieben melodisches Gitarrensolo schwächt den Eindruck zwar ab, doch insgesamt gehört er zu den stärksten Stücken des Albums.

Phantom“ ist ein instrumentales Interlude, atmosphärisch und eher als Übergang gedacht. Den Abschluss bildet „Dashed on the Rocks“, beginnend mit melancholischen Gitarrenakkorden, getragen und nostalgisch, begleitet von sphärischen Synthflächen. Doch bald bricht ein aggressiver, schneller Part durch – kraftvoll, mit infernalischem Gesang. Der Refrain hingegen streift melodischen Death Metal. Dazwischen taucht sogar eine fast jazzige Passage auf, bevor wieder dissonante und rhythmische Parts übernehmen. Dieses Karussell aus Stilwechseln wirkt letztlich ermüdend und chaotisch.

Überbetonung der Leadgitarre, fehlende Kohärenz und Zerrissenheit

Zurück bleibt ein zwiespältiger Eindruck: ein Album ohne klare Richtung, ein Mischmasch aus Stilen, das mit Death oder Black Metal nur am Rande zu tun hat. Die Vocals sind das einzige Element mit Death-Metal-Charakter. Ansonsten wirkt es, als habe die Leadgitarre die Führung übernommen, um das gesamte Technik-Repertoire zu präsentieren – losgelöst vom Rest der Band.

Die Überbetonung der Leadgitarre zieht sich durchs gesamte Album und hilft dem musikalischen Ansatz kaum. Sicher, technisch versiert – aber nicht integriert. WODE haben in ihrer Diskografie deutlich bessere, schwerere und geschlossener wirkende Werke vorgelegt. Uncrossing The Keys wirkt nach einem soliden Beginn zunehmend zerfahren, ohne roter Faden, eher wie Füllmaterial.

Fazit: Mit Uncrossing The Keys liefern WODE zwar ein weiteres Album, doch diesmal bleibt es ohne Nachhall und vermag nicht zu überzeugen.

Tracklist

01. Two Crossed Keys
02. Under Lanternlight
03. Saturn Shadow
04. Transmutation
05. Prisoner of the Moon
06. Fiery End
07. Lash of the Tyrant
08. Phantom
09. Dashed on the Rocks

Besetzung

M. Czerwoniuk – Vocals, Guitar, Keys & Organ
T. Horrocks – Drums, Guitar, Keys & Synth
D. Shaw – Guitar & Backing Vocals
E. Troup – Bass

Internet

WODE – Uncrossing The Keys CD Review

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