Dachte ich bei den Kanadiern nach kurzer Recherche erst an eine nicht ernstzunehmende Power Metal – Spielwiese für ausgewiesene und sehr aktive Black- und Death Metaller, da es sich bei ASHES OF DESTINY erst um das zweite Album in beinahe zwölf Jahren handelt, ist der Gedanke nach einigen Durchläufen der Scheibe verflogen.
Und einige Durchläufe braucht man wirklich, da sich der überwiegende Teil der hier vorhandenen Kompositionen um die vier und fünf Minuten Marke kreist. Und nicht nur dies ist ein Hindernis,
denn die Herangehensweise der Band beim Komponieren erschließt sich erst bei ungeteilter Aufmerksamkeit.
Irgendwie zündet das Werk trotz der offensichtlich starken Songs anfänglich nicht, weil man den Fokus auf Einheit legt, weswegen sich keiner der Protagonisten wirklich von den anderen abheben kann.
Euro Power Metal mit US Kante
offerieren uns die Kanadier. Stilistisch reizen die Jungs das gesamte Spektrum des Power Metal aus.
For My King ist irgendwo zwischen Labyrinth und Majesty, Rescued By Angel, Night Shadow und das überhaupt nicht ruhige Silence hingegen sind im Grundton so harsch, man könnte meinen Jag Panzer, Iced Earth und New Eden hatten hier ein geringes Mitspracherecht.
Am besten funktioniert dieses Gemenge, wenn beide sehr unterschiedliche Spielarten ausgeglichen eingebunden werden. Flames Of Victory und Demon Tears haben nämlich das, was den meisten Eurokraftlosbands fehlt:
eine gesunde Portion Härte und markante Hooks.
Auch wenn hier zumeist am Tempolimit gespielt wird und keiner der durchweg starken Songs für sich heraussticht, ist das musikalische Niveau über die volle Distanz sehr hoch.
Unter anderem sorgen geschickt eingesetzte, sehr wenige Tempowechsel (wie unter anderem in Silence und Demon Tears) dafür, daß das Album spannend gehalten wird.
ASHES OF DESTINY lohnt sich
vor allem für Genrefans. Aber auch Leute, die den Weichspüler lieber aus dem Plattenregal lassen, sollten hier mal reinhören. TALES OF DESTINY bleiben einem am Ende mit ASHES OF DESTINY auf jeden Fall im Gedächtnis.
Tracklist
01. Lost Cries
02. Children Of Darkness
03. Rescued By An Angel
04. Flame Of Victory
05. Wild Dream
06. The Fight For Life
07. For My King
08. Demon Tears
09. Feel The Nightmare
10. Silence
11. Night Shadow
Besetzung
Bruno Pouliot – Gesang
Alexis Gaulin – Gitarren
Olivier Vaillancourt-Girard – Gitarren
Alexis Goulet-Bouchard – Bassgitarre
Simon Vaillancourt – Schlagzeug