Wolfchant – Determined Damnation

Band: Wolfchant
Titel: Determined Damnation
Label: Massacre Records
VÖ: 2009
Genre: Pagan/Folk Metal
Written by: Robert
Bewertung: 3,5/5

Dark Metal steht da groß am Beipackzettel von Wolfchant neuestem Machwerk. Doch die deutschen Recken sind meiner Meinung nach in einer ganz anderen Richtung angesiedelt. Mittlerweile haben die Jungs Nummer drei in den Startlöchern und dieses wird am 24.04.09 via Massacre Records veröffentlicht. Lokhi (voc & mouth harp), Skaahl (guit), Derrmorh (guit), Bahznar (bass) und Norghad (drums) haben dabei auf eine sehr dreckige und raue Ensiferum Mischung gegriffen. Skandinavische Trademarks standen wohl Pate für „Determined Damnation“ an und für sich nicht schlecht und auch vom derzeitigen Popularitätskuchen können diese Freizeitwikinger mit Sicherheit etwas abhaben. Denn ihnen mangelt es nicht an Eigeninitiative. Auch die Szenekrieger die dem Wikinger Metal frönen werden hellauf begeistert von dieser Scheibe sein, denn sinnloses Gedudel sucht man hier vergebens. Eher paaren die Jungs Melodie mit bretternder, eisiger und dreckiger Härte. Dazu gibt es viel Helden- und Schlachtentum und was bleibt einem da nur übrig? Richtig die Helm, Streitaxt und Schild auspacken, Kettenhemd überstreifen und auf Beutezug Richtung Plattenladen gehen.

Dass sehr heroisch und beschauliche mit viel Folklore ausgestattete Intro „Determination Begins“ läutet das Album Richtig amtlich ein. Eine gute Einstimmung auf Wikingerfeeling ist ihnen dadurch allemal gelungen. Gleich schiebt man aber auch schon den fetzenden Track „World In Ice“ hinterher. Hier bekommt der geneigt Fan die eisige Breitseite geboten und diese hat man mit vielen Melodien angereichert und dadurch eine satte Mischung geschaffen die sehr gut und unvermindert in die Lauscherchen dröhnt. Lokhi macht seinem Name alle Ehre, denn so richtig hinterlistig röhrt und kreischt er ins Mikro das man dabei eine Gänsehaut bekommt. „Until the End“ ist mit etwas weniger Tempo bedacht worden, dennoch Humpa Feeling kommt dabei nicht auf, auch wenn man etwas mehr die Tanzrichtung eingeschlagen hat. Zu Beginn stampft man eher und erst nach und nach galoppiert die Truppe wieder recht flott daher. Dennoch hier hat man eher groovende Trademarks in den Vordergrund gerückt und diese werden an und ab mit kurzen Speedigen Ausbrechern unterbrochen. Eine sehr doomige Bombasteröffnung mit Kirchenorgeln gibt es nun bei „Determined Damnation“. Man bleibt zwar eher in der schleppenden Ausrichtung, diese wird auch nur kürzer durch druckvollere Elemente unterbrochen. Dafür gibt es eisigen Viking Metal mit viel Heldentumfeeling. Die Chöre sind sehr gut und erinnern ein wenig an so manchen Track von Grave Digger. „In War“ warte nun mit einer sehr schönen, folkloristischen Einleitung auf. Doch alles Schöne wird hier nach etlichen Sekunden durch eisige Härter abgeschlachtet und man steuert das Drachenschiff wieder in härtere Gefilde. Dennoch an und ab kommen kleinere Folk Parts mit galoppierenden Rhythmen und viel Melodie zum Einsatz und machen den Track dadurch recht farbenbunt. Mit „Fate of the Fighting Man“ hat man einmal mehr eine sehr melodische Nummer geschaffen und nur das hinterlistige Knurren des Fronters ist hier der etwas härtere Beitrag. Auch deutlich mehr Chorvocals wurden eingebaut und sind eine weitere Bereicherung zum Gesamtstück. „Kein Engel hört dich flehen“ ist nun ohne wenn und aber eine sehr dunkle, bretternde Nummer geworden. Die Gitarrenlinien wurden dem Ganzen sehr gut und tiefer angepasst, dadurch wirkt das Stück sehr düster und anklagend. Man hat aber nicht die doomige Richtung gewählt, nein auch hier heißt es „Leute lasst die Haare fliegen und strapaziert eure Nackenmuskeln bis aufs äußerste“. „A Raven’s Flight“ wird durch eine sehr heroische Einleitung mit viel Windgeheul eingeläutet. Danach bleibt man auch in heroischen Gefilden und für die Rhythmusfraktion wurde wieder eine galoppierende Ausrichtung gewählt, diese wird aber immer wieder mit kürzeren Speedparts unterbrochen. Bei „Never Too Drunk“ steuern die Krieger zu Beginn folkloristische Gefilde an. Trotzdem das man im Anschluss etwas bretternd weiter zockt, bleibt das Feeling mit etlichen Ensiferum Eckpfeilern aufrecht. „Schwerter der Erde“ wurde zwar mit einem recht heroischen Gitarrenspiel eröffnet, doch lange verbleibt man nicht in dieser Ecke und unvermindert weht hier wieder ein eisiger Wind. „Auf Blut gebaut“ hat viel Black Metal Feeling intus, was vor allem den Gitarrenspiel und der sehr dreckigen, rauen Ausrichtung zuzuschreiben ist. Dennoch man durchdringt immer wieder von dunklen Höhlen ans Tageslicht und dort wird aber nicht einer auf Lustig gemacht, hier gibt es dann kürzere Paganparts, bevor man sich wieder dem dunklen Spiel zuwendet. Bei „Under the Wolves Banner“ spielt wieder viel heroisches Feeling eine große Rolle und der reguläre Rausschmeißer tendiert hier in Richtung Schweden, wo ja bekanntlich die Wikinger von Amon Amarth beheimatet sind. Dennoch man unterscheidet sich schon sehr deutlich von den schwedischen Szenekollegen, denn deutlich mehr Chorrefrains wurden eingebaut. Der erste Bonustrack „Devour“ braucht etwas länger bzw. wurde mit einer etwas langatmigeren Einleitung versehen. Melodien wurden zwar auch hier dominierend eingesetzt, aber irgendwie haben die Jungs bis zum Ende hin immer mehr düstere Gefilde aufgesucht und schwören etwas mehr auf bretternde Härte mit nur kleineren Kompromissen. Recht eisig und schleppend wird nun das Machwerk mit „Warcry“ abgerundet. Doomige Riffs werden von viel eisigem Feeling begleitet und man beendet so ein sehr gutes Album, welches den Jungs bescheinigt das sie zu den Speerspitzen des deutschen Pagan/Viking Metal gehören.

Fazit: Jeder der irgendwo auf Ensiferum bzw. Pagan/Viking Metal in seiner großen und breiten Palette steht, der muss dieses Album haben. Wenig Gedudel kommt hier zum Einsatz, sprich das Machwerk geht einem beim mehrmaligen Durchlauf nicht auf die Klöten.

Tracklist:

01. Determination Begins
02. World In Ice
03. Until the End
04. Determined Damnation
05. In War
06. Fate of the Fighting Man
07. Kein Engel hört dich flehen
08. A Raven’s Flight
09. Never Too Drunk
10. Schwerter der Erde
11. Auf Blut gebaut
12. Under the Wolves Banner
13. Devour (Bonus)
14. Warcry (Bonus)

Besetzung:

Lokhi (voc & mouth harp)
Skaahl (guit)
Derrmorh (guit)
Bahznar (bass)
Norghad (drums)

Internet:

Wolfchant Website

Wolfchant @ Facebook

Wolfchant @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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